Ich bin unzufrieden. Ich wollte heute so viel erledigen und am Ende habe ich kaum etwas geschafft. Toll! Wieder so ein unproduktiver Tag. Mist!

Aber stimmt das wirklich? Habe ich heute wirklich nichts geschafft?

Wie definiert sich eigentlich dieses „Nichts“?

Inzwischen ist es 18 Uhr und ich blicke nochmal auf den Tag. Ich will sehen, ob ich vielleicht doch ein paar „Nichts“ finde.

  • Die Zeit beim Friseur habe ich zum Lesen eines gehaltvollen Textstapels genutzt. Das ist doch schon mal was, der Anfang ist zumindest gemacht.
  • Endlich mal wieder ein Telefonat mit einer lieben Freundin. Es war einfach schön, sich live auszutauschen und nicht nur WhatsApp Nachrichten zu lauschen.
  • Arzttermin mit dem Lieblingsmann. Und wo wir schon unterwegs sind, gehen wir auch gleich einkaufen. Jeder noch so kleine Spaziergang zählt. Neu für uns beide: Take your time. Alles geht noch so viel langsamer, als wir es gewohnt sind, denn die Kraft ist noch nicht zurück.
  • Während sich der Lieblingsmann ausruht, kümmere ich mich um meinen Posteingang und ein paar Dinge für den Blog. Nur Kleinigkeiten, aber die zählen schließlich auch. Seit der Blogparade über das Thema Newsletter bin ich sehr viel konsequenter im Lesen und Abmelden von Newslettern. Es geht schnell und fühlt sich nach Ordnung an. Sehr cool. I like it!
  • Fast hätte ich ihn vergessen: den Post fürs SPIRIT ME MAGAZIN auf Instagram und in den WhatsApp Gruppen. Ach ja, und das Bild für die liebe Michaela Hau.

Tabularasa!

Und dann ist der Schreibtisch dran. Die Unordnung macht mich ganz kirre. Also Augen auf und durch! Ich schaue, was liegengeblieben ist und ordne das Chaos. Es sieht wirklich schlimm aus, weil ich diese Woche nicht so recht dranbleiben kann:

In Wirklichkeit ist es nur halb so schlimm und es hat auch nur 30 Minuten gedauert. Wenn es ein Ordnungssystem gibt, geht das Aufräumen fix. Es ist tatsächlich weniger liegengeblieben, als ich befürchtet hatte.

Dabei fällt mir ein, dass morgen „unterwegs arbeiten“ angesagt ist. Also richte ich schon mal meinen Rucksack her.

Das Ergebnis fühlt sich gut an. Die offenen Loops sind geschlossen, ich kann mich morgen Nachmittag an einen ordentlichen Schreibtisch setzen.

Von wegen „Nichts“!

Ich habe sehr wohl etwas erledigt. Und mindestens genauso wichtig: Ich habe mir heute Zeit für Dinge genommen, die nicht zur klassischen Schreibtischarbeit zählen.

Und genau das ist der springende Punkt.

Mein Verstand hat die großen Aufgaben und die Arbeit am Schreibtisch im Blick. Alleine das zählt für ihn. Alles andere fällt unter die Kategorie „Nichts“.

Und, ja, die großen To-do’s für meine Arbeit sind heute liegengeblieben. Ich habe mich noch nicht um die Newsletter-Technik gekümmert. Ich habe mich nicht um die nächsten Blogartikel gekümmert. Und nicht um den Bürokram für meine Eltern, der schon seit Wochen auf Erledigung wartet. Auch um die Mobilfunkverträge habe ich mich nicht gekümmert. Weil ich weiß, dass ich ewig in der Hotline herumhängen würde. Für manche Dinge brauche ich Zeit und Ruhe. Beides war heute einfach nicht da.

Und ganz ehrlich: morgen ist auch noch ein Tag, und übermorgen und überübermorgen…