Eigentlich müsste es die Kategorie „nicht gedacht und aufgeschrieben“ geben, denn was heute morgen aus dem Nichts entstand, hat mich völlig überrascht.

Ich kann es dir nicht erklären, sagt der Kopf.
Es kommt von mir, sagt die Intuition.

Ich wische mir eine Träne weg und stehe auf. Ich bin tief berührt von dem, was gerade entstanden ist. Etwas magisches, außerhalb meiner Kontrolle, meines bewussten Seins.

Ich will herausfinden, wie es dazu kam, um meine Bauweise* zu erforschen und zu besser zu verstehen.

Heute ist Samstag, der Lieblingsmann hat sich sehr früh auf den Weg zu seinem Businesstermin in Oslo gemacht. Mit einer Tasse Tee verkrümle mich wieder ins Bett, um zu lesen. Seit Tagen tauche ich tief in das Thema Journaling ein finde beim Lesen diesen Satz:

Sometimes one doesn’t have time to write. In fact most of the time we don’t have time to write. Most of the time we do not have time to be with ourselves. And when that happens, it is time for the five-minute journal entry. Burghild Nina Holzer

Manchmal hat man keine Zeit zum Schreiben. Tatsächlich haben wir die meiste Zeit keine Zeit zum Schreiben. Die meiste Zeit haben wir keine Zeit, mit uns selbst zusammen zu sein. Und wenn das passiert, ist es Zeit für den fünfminütigen Tagebucheintrag.

Ich recherchiere Burghild Nina Holzer, finde ihr Buch „A Walk Between Heaven and Earth“ bei meinem Buchdealer und lade die Leseprobe auf meinen E-Reader.

Bevor ich darin lese, entschließe ich mich auf dem Weg zur Reinigung einen Zwischenstopp bei meiner Lieblingsbäckerei zu machen. Mit der Kaffeetasse in der Hand suche ich mir ein lauschiges Plätzchen, beginne zu lesen und bin schon nach den ersten Sätzen fasziniert:

„Eine Suche ist eine Reise ins Unbekannte. Der Schreibprozess, jeder kreative Prozess, ist ebenfalls eine Reise ins Unbekannte. Ein Journal ist dann sowohl die Suche selbst als auch eine Aufzeichnung der Suche. Genau das macht es für mich zu einem so spannenden Abenteuer.“

Der Satz bringt es auf den Punkt, denn ich habe es immer wieder genau so erlebt. Egal, ob ich gezeichnet, geschrieben oder etwas anderes begonnen habe. In Wirklichkeit wusste ich nie, wohin es mich führen und was daraus entstehen würde.

Oftmals wusste ich nur eins: Ja, ich mache das!

Habe ich mir dagegen ein festes Ziel vorgenommen und abgestrampelt, um es zu erreichen, dann war ich meist weniger erfolgreich. Ich lasse diesen Gedanken mal so stehen.

Aus der Weisheit heraus denken

Gestern sagte jemand zu mir: Du denkst aus der Weisheit heraus.

Ja, das könnte passen.

Seit ich weiß, wie ich gebaut bin (später dazu mehr), nehme ich so viel bewusster wahr, wie sich meine Intuition im Alltag zeigt.

Ich lasse mehr und mehr los. Lasse fließen und hinterfrage immer weniger. Ich höre auf, verstehen zu wollen und mir Vorstellungen über ein mögliches Ergebnis zu machen. Es macht sowieso keinen Sinn, denn der Verstand kann nur Vergangenheit und ich will ja vorwärtsgehen. Viel hilfreicher sind dagegen die Bilder, die aus uns selbst heraus entstehen.

Zurück zum Journaling.

Ich sitze, mit meiner halbleeren Kaffeetasse in der Hand immer noch lesend am Tisch, und bin so tief berührt, dass mir Tränen über die Wangen kullern. Genau darum geht es für mich beim Journaling:

„Wenn du in ein Tagebuch schreibst, machst du einen Spaziergang, ohne Ziel oder Richtung, ohne Reiseplan. Du beginnst jetzt und gehst eine Weile, schreibst eine Weile, dann hörst du auf. Was du hast, ist ein Fragment. Was du hast, ist eine Aufzeichnung deiner Wahrnehmung. Am nächsten Tag machst du es wieder. Und vielleicht am Tag danach, und am nächsten. Was du hast, sind viele Fragmente – von dir selbst, von deinem Geist, von deiner Wahrnehmung der Welt.“

Ich halte inne, werde still.

Dabei werde ich mir der Pflanze auf meinem Tisch bewusst und fotografiere sie. Nein, sie ist nicht besonders hübsch. Eigentlich taugt sie nicht für ein Foto, das ich vielleicht veröffentlichen möchte.

Aber sie gehört zu diesem Moment, der mich gerade berührt und da ist Schönheit völlig irrelevant.

Für einen kurzen Moment habe ich die Idee, meinen Account @ellasnotizbuch zu reaktivieren. Um zu zeigen, wie einfach solche „besonderen“ Momente im Alltag erscheinen können und wie wertvoll es ist, sie festzuhalten.

Während ich das Foto auf dem Handy bearbeite und mit dem Schreiben beginne, entscheide ich mich für einen Blogartikel. Also fix alles zusammengepackt, weiter zur Reinigung und nach Hause, um alles aufzuschreiben.

Auf dem Blog und ausgedruckt für mich im Notizbuch. Damit ich auch in einigen Jahren noch weiß, wie wichtig dieser Moment für mich war.

Erfüllt und angefüllt mit kreativer Energie sitze ich am Küchentisch.

Ich bin fast fertig mit dem Schreiben und spüre, dass sich wieder eine Türe geöffnet hat. Dass auch dieser kleine Moment auf mein Ziel eingezahlt hat und ich ihm wieder einen Schritt näher gekommen bin.

Ich bin zutiefst dankbar, dass ich diesen Schatz heute heben konnte und mein Vertrauen in meine innere Weisheit und das Leben wieder ein Stück gewachsen ist.

Ich liebe das Journaling, den kreativen und inspirierenden Dialog mit mir selbst – und mit meiner inneren Weisheit. Ohne den Reiseplan im Detail zu kennen. 😉

➡️ Du hast so etwas auch schon einmal erlebt? Darf ich davon wissen? Dann schreib mir gerne einen Kommentar!

*In der SPIRIT LOVES ME der SOULSCHOOL habe ich meine Bauweise kennengelernt und gelernt, wie ich mich mit meiner Schöpferkraft verbinden kann.

In der Methodik der „4 Dimensionen der Einzigartigkeit“ besteht der Mensch aus 4 Dimensionen, die in der Betrachtung alle gleichermaßen wichtig sind:

  • Der Verstand mit der mentalen Ebene und dem mentalen Bewusstsein
  • Das Herz mit dem Herzraum und dem emotionalen Bewusstsein
  • Der Körper mit dem Körpersystem und Körperbewusstsein
  • Die Wahrnehmung mit dem Energieraum und dem energetischen Bewusstsein

Diese 4 Dimensionen beschreiben unser Sein. Sind sie alle im Gleichklang und ausbalanciert, dann fließt eine große Kraft. Diese Kraft nennt sich die eigene Schöpferkraft.