In diesem Jahr war ich so weit: Ich wollte endlich bei den Rauhnächten dabei sein. Und da ich keine Ahnung davon hatte, las ich mich Anfang Dezember durch diverse Leseproben. Ich bestellte mir zwei Bücher, die ich allerdings postwendend zurückschickte. Nicht weil sie schlecht wären, sondern weil mich die viele Theorie abschreckte.
Ich wollte keine Ausbildung machen, sondern die Rauhnächte durchführen.
Also weg damit. Das war nicht mein Weg. Außerdem würde mein Verstand bei so viel Wissen zur Höchstform auflaufen und bis ich alles verstanden hätte, wären die Rauhnächte vorbei.
Also meldete ich mich zu einem energetischen Rauhnachtsprogramm an, bei dem die Teilnehmer jeden Tag gechannelte Informationen erhalten. Auf so was steh‘ ich ja total! Ich hatte im Monatsrückblick Dezember darüber berichtet, dort findest du auch alle Links zu diesem wunderbaren Programm.
Ein Rauhnachtsprogramm ohne Wünsche
Als wir unsere Wünsche aufschreiben sollten, sagte mir Nadine gleich, dass die Nummer mit den 13 Wünschen für mich dieses Jahr nicht dran wäre, weil es um etwas anderes gehen würde. Auch das noch! Aber gut.
Jetzt war auch klar, warum ich mit der Zielsetzung, mit der ich Anfang Dezember begonnen hatte, nicht weiterkam. Es geht im Moment nicht um konkrete Ziele, sondern einen inneren, emotionalen Prozess. Gespürt hatte ich das ohnehin, aber bis dato nicht verstanden.
Mitmachen wollte ich trotzdem. Nicht nur, weil ich sehr pflichtbewusst bin, sondern weil ich endlich mal wissen wollte, wie die Rauhnächte funktionieren.
Das hätte ich besser gelassen, denn ich vergaß gleich in den ersten Tagen, meine Wünsche zu verbrennen. 🙈😂 Ich hab‘ das dann nachgeholt, allerdings empfand ich die täglichen Routinen, die Nadine sowieso schon sehr reduziert hatte, zunehmend als lästige Pflicht, die ich täglich zu erfüllen hatte. Das Rauhnachtsjournal, das ich mir extra dafür angelegt hatte, blieb nahezu leer und dient zwischenzeitlich einem anderen Zweck.
Meine Erkenntnis: Rauhnächte sind nichts für mich.
Das kann ich drehen und wenden, wie ich will. Und das hat nichts mit der Literatur oder den Programmen zu tun. Es passt einfach nicht zu mir. 🙈 Zumindest im Moment.
Warum die Rauhnächte nichts für mich sind
Das Wichtigste und Wertvollste in meinem Alltag sind terminfreie Tage. Und damit meine ich Tage, die frei von Terminen sind, die mich von meiner Arbeit abhalten. Dazu gehören Friseurtermine, jegliche Arzttermine und sonstige (mehr oder weniger lästige) Pflichttermine, die mir Zeit stehlen.
Deshalb genieße ich die Zeit zwischen den Jahren.
Die Zeit steht nahezu still. Keiner will was von mir, weil alle mit sich selbst beschäftigt oder im Urlaub sind. Damit entfallen viele Aufgaben und Verpflichtungen, die sonst in meinem Alltag gehören. Ich genieße diese besondere Energie und werde innerlich ganz ruhig.
Zur Reflexion brauche ich kein Rauhnachtsprogramm.
Deshalb war ich von den täglichen Rauhnacht-Aufgaben ziemlich schnell genervt. Ich reflektiere mich ohnehin täglich. Ich nehme mir Zeit für Stille, für meine Wünsche, Ziele und Träume. Dafür brauche ich keine Rauhnächte.
Trotzdem hat die Zeit der Rauhnächte mein Leben verändert
Denn zwei Tage vor Weihnachten bekam mein Mann von einem Klienten ein Buch geschenkt, das ich mir sofort unter den Nagel gerissen habe. Schon beim ersten Durchblättern entdeckte ich spannende und vielversprechend klingende Informationen, die mich mega neugierig machten.
Das Buch „Nutzen Sie Ihr zweites Gehirn: Eine bewährte Methode, sich im digitalen Zeitalter zu organisieren“ von Tiago Forte hat mich über die gesamte Zeit der Rauhnächte begleitet. Ich weiß nicht, wie lang es her ist, dass mich ein Buch so sehr gefesselt hat. Ich konnte es kaum zur Seite legen!
Es war die Antwort auf die Fragen, die ich mir schon lange gestellt hatte.
Das Buch hat mein Leben nachhaltig und für immer verändert!
Warum? Weil ich nicht nur gelernt habe, wie ich ticke, sondern vor allem, dass mit mir alles in Ordnung ist. Dass ich nicht falsch oder irgendwie schräg bin. Ja, ich bin anders (je nachdem, mit wem ich mich vergleiche 😉).
Ich bin eine Scannerpersönlichkeit. Und doch bin ich es nicht. Ich würde mich inzwischen als einen höchst kreativen Menschen bezeichnen, der ständig neue Gedanken und Ideen hat und Querverbindungen herstellt, wo auf den ersten Blick keine sichtbar sind.
Ich bin kreativ. That’s it!
So schön diese Nachricht ist, weil sie mein Bild von mir selbst verändert, so traurig ist es gleichzeitig, weil ich mich so lange mit meiner Art zu sein herumgequält habe.
Denn was für andere völlig normal war und funktionierte, schoss mich in schöner Regelmäßigkeit ins Aus und in eine Sackgasse. Meine Schreibblockaden sind ein wunderbares Beispiel dafür.
Ein kreativer und inspirierter Mensch zu sein ist für mich mehr, als „nur“ mit den klassisch kreativen Tätigkeiten unterwegs zu sein.
Für mich ist es eine Art (im Sinne von Kunst) zu denken. Ein Denken, das ständig Neues entstehen lässt. Deshalb ist mein Kopf auch ein Hauptbahnhof: Ich denke ständig auf irgendetwas herum. Bisher habe ich das meist für mich behalten, weil ich nicht wusste, wie ich all die Inspiration sammeln und so ordnen kann, dass daraus etwas entsteht.
Genau deshalb ist dieses Buch mein ganz persönlicher Gamechanger.
Seit ich die ersten Seiten gelesen habe, suche ich nach neuen Wegen, um mich und all die Informationen, die ich anziehe wie das Licht die Motten, neu zu organisieren. Um alles so zu verbinden, damit etwas Neues entstehen und in die Welt gebracht werden kann. Was das genau bedeutet, kann ich dir noch nicht konkret sagen, es wird sicher ein Blogartikel darüber entstehen.
Also nein, Rauhnächte sind nichts für mich, zumindest nicht in der klassischen Art und Weise. Trotzdem haben diese Tage mein Leben verändert, und dafür bin ich zutiefst dankbar.
➡️ Wie ist das bei dir? Welche Erfahrungen hast du mit den Rauhnächten gemacht? 💌 Ich freue mich über einen Kommentar von dir!
Liebe Marita,
danke für deinen so ehrlichen – und erheiternden Artikel👍
Ich hatte bis in den Dezember hinein auch bisher nur von den Rauhnächten gehört, mich nie damit beschäftigt.
Da ich jedoch neugierig war und mich wirklich gerne selbst einmal inspirieren lassen wollte, buchte ich eine Rauhnachtsbegleitung mit Tarot. Ich bin kein spirituell-esoterische Typ, aber Bilder betrachten und meine daraus entstehenden Gedanken aufschreiben, mag ich☺️
Und so ist jeden Tag ein Gedicht entstanden.
Die 13 Wünsche habe ich schlichtweg vergessen aufzuschreiben, darum würde nix aus dem Verbrennen, bin irgendwie nicht dazu gekommen, Weihnachten mit meiner Familie war wichtiger🥰
Von daher teile ich deine Erkenntnis, dass das rituelle der Rauhnächte nicht meins ist, sie aber dennoch etwas für mich bereit hielten💫
Herzlichst
Gabi
Liebe Gabi,
ich freue mich, dass ich Dich erheitern konnte 😉 Tatsächlich war die Tarotkartenlegung für jeden Monat des nächsten Jahres dabei, aber die hatte ich ja schon gemacht. Tarotkarten sind eine wunderbare Inspiration und ich finde immer einen spannenden Gedanken. Am Ende ist es aber egal, welches Kartenset man nimmt, finde ich.
Die Zeit der Rauhnächte ist etwas besonderes und jeder darf seinen Weg finden.
Liebe Grüße,
Marita
Hi Marita,
I feel you! 😂
Mir ging es mit den Rauhnächten ähnlich wie dir. Alle sprachen davon und ich wollte sie auch ausprobieren. Doch die entspannten Momente mit räuchern und meditieren, Altes loslassen und Neues zulassen sind einfach zwischen Weihnachts-, Geburtstags-, Silvesterfeiern mit dem dazugehörigen Kochen und vorbereiten untergegangen…. Von dem quirligen „alle sind in den Ferien zu Hause“ Mal ganz abgesehen…
Naja, vielleicht sitze ich irgendwann mal wirklich in Ruhe zwischen den Jahren irgendwo und vielleicht passt es dann… Liebe Grüße, Anette
Herrlich, liebe Anette, ich könnte Dich knutschen für Deinen Kommentar! Wir hören uns live am Freitag und ich freue mich darüber.
Liebe Grüße,
Marita
Hallo Marita, was für ein wunderbarer Text. Für mich dein geschriebenes Statement zur individuellen Bauweise oder in meinen Worten- für Freiheit, Neugier und ein gutes Gespür für deine Bedürfnisse und die Bereitschaft, diesen liebevoll nachzugeben. Deine Begeisterung für das Buch „ das zweite Gehirn“ hat mich angesteckt. Ich freue mich, von dir zu hören, wie es dir auf deiner persönlichen Entdeckungsreise mit den neu gewonnenen Erkenntnissen geht. Alles Liebe, Nadine
Liebe Nadine,
ich freu‘ mich sooo sehr, von Dir zu lesen. Danke, dass Du Dir die Zeit zum Lesen genommen hast. Ja, das mit der Bauweise kam mir auch in den Sinn und so langsam kommt es auch in mir an. Ich halte dich auf dem Laufenden und es wird sicher dazu Blogartikel geben.
Liebe Grüße,
Marita
Ich habe zwischen den Jahren lediglich erfolgreich die Waschmaschine ignoriert. Die Grenze zwischen unserer und der Geisterwelt ist da nämlich besonders dünn und in der zum Trocknen aufgehängten Wäsche können sich böse Geister verfangen 😉 – solche Sagen und Bräuche liebe ich ja. Und auch, wenn ich das alles längst nicht ernst nehme habe ich doch zumindest das Nichts-tun-müssen sehr genossen. Der Wäscheberg hinterher war allerdings ein bisschen höher als sonst…
Liebe Grüße!
Ich hab‘ so gelacht, als ich Deinen Kommentar las, liebe Vanessa!!
Die Waschmaschine hatte bei uns auch eine Pause und ob wir Geister im Keller haben, müsste ich mal prüfen. Aber vermutlich flüchten sie, wenn sie mich sehen
hahaha. Nichts tun müssen finde ich auch ganz wunderbar und unser Wäscheberg ist durchaus überschaubar.
Liebe Grüße
Marita
Liebe Marita
da wollte ich doch mal für 6 Monate keine neuen Bücher kaufen und zack kommst du mit so einer Knallerempfehlung um die Ecke. Vielen Dank dafür! Das interessiert mich sehr.
Was hast du für dich geändert? Wie setzt du das konkret für dich um? Was bewirkt es? Sehr gerne würde ich deine Erfahrungen damit wissen.
Und die Rauhnächte habe ich dieses Jahr auch komplett weggelassen. Terminfreiheit bedeutet für mich grosse und schnelle Erholung. Daher wollte ich 0.00 Termine und Verpflichtungen haben.
Es ging mir sehr gut damit und ich mochte es dieses Jahr sehr.
Danke für den inspirierenden Artikel.
Ich freu mich auf mehr von dir in 2025.
Sehr und viel.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Christine
Liebe Christine,
sorry dafür 😉 Ich hab‘ Dir eine Sprachnachricht mit den wichtigsten Infos geschickt, werde aber sicher den einen oder anderen Blogartikel dazu schreiben. Es beruhigt mich sehr, dass es anderen mit den Rauhnächten ähnlich geht. Das zeigt mal wieder, dass man nicht unbedingt das tun „muss“ was alle anderen tun.
Liebe Grüsse,
Marita
Liebe Marita,
was für ein herrlicher Erfahrungsbericht, bei dem ich mehr, als nur geschmunzelt habe. Herrlich humorvoll und so ehrlich. Ich selbst habe keinerlei Erfahrung mit den Rauhnächten und passenden Ritualen, bin aber zunehmend von Menschen umgeben, die das hingebungsvoll zelebrieren. Ich bekam schon ein Gefühl von „ob ich da was Wichtiges verpasse?“.
Nein im Ernst. Ich kann das total nachempfinden und das Buch ist schon auf meiner Merkliste.
Lieben Gruss
Christiane
So herrlich, Dein Kommentar, liebe Christiane!
Danke, dass Du Dir in Deinem vollen Alltag Zeit fürs Lesen genommen hast und hoffe, dass Du damit das Gefühl von FOMO (fear of missing out) etwas zur Seite schieben konntest. Und das Buch ist der Hammer und für mich lebensverändernd. Ich erzähle Dir gerne darüber.
Liebe Grüße,
Marita