In der zweiten Woche bin ich nicht sonderlich produktiv, dafür gibt’s ein paar spannende Erkenntnisse und die Zwischenbilanz, denn die Hälfte des Experiments ist vorüber.

Worum geht es?

Vom 1. bis 28. Februar bin ich bei „28 Tage Content“ von Anna Koschinski dabei. Während dieser vier Wochen darfst du mir über die Schulter schauen, denn ich reflektiere meine Erfahrungen auf dem Weg zu meinem Ziel hier auf dem Blog.

Du willst wissen, worum es geht? ➡️ Hier entlang zum Blogartikel „Ich muss gar nichts! 28 Tage fokussiertes Schreiben ohne Druck – geht das? Ein Experiment“

Mein Ziel: Projekt Seelenschreiben

Ich möchte das Seelenschreiben mehr in den Fokus rücken. Während der 28 Tage arbeite ich deshalb jeden Tag 1 Stunde lang konzentriert an diesem Projekt. Konkret bedeutet das Recherche-, Lese- und Schreibzeit:

  • Arbeiten am Design der Inspirationskarten
  • Thematisch passende Blogartikel schreiben
  • Recherche

Damit eröffne ich meinen ganz persönlichen experimentellen Freiraum, in dem alles, was passiert, sein darf. Und weil ich mir die Erkenntnisse sowieso aufschreiben würde, mache ich das direkt hier im Blog:

➡️ Hier entlang zu TAG 1 und TAG 2

➡️ Hier entlang zu WOCHE 1

TAG 12 – 12. Februar 2025

Der Fokus für heute ist klar: der Tag in Bildern („12 von 12“) und der Termin in der Stadt. Zu allem anderen hatte ich erst ab 17 Uhr Zeit. Ich hatte drei Aufgaben im Fokus und fragte mich, welche den größten Zufriedenheitsfaktor haben würde.

Für das Schreiben eines neuen Blogartikels hatte ich keine Energie mehr, und die Aufzeichnung des Zooms konnte ich mir auch später am Abend anschauen. Also mache ich mich an die Inspirationskarten. Sie gehen mir zügig von der Hand. Ich löse das starre Korsett (gleiche Schriftgröße, gleiche Abstände) auf und erlaube mir mehr kreative Freiheit. Und plötzlich wird es noch leichter. In den 60 Minuten bekomme ich ordentlich was geschafft und ich freue mich, morgen weiterzumachen.

Meine Erkenntnis heute:

Die Frage nach dem größten Zufriedenheitsfaktor habe ich mir tatsächlich zum ersten Mal gestellt. Ich hatte die Aufgabe gewählt, auf die ich am wenigsten Lust hatte und natürlich hatte sie den größten Effekt. Coole Strategie. Muss ich mir merken.

TAG 13 – 13. Februar 2025

Mich dürstet nach Produktivität, weshalb ich gleich frühmorgens damit starte, auf Canva neue Inspirationskarten zu erstellen. Der Blogartikel bleibt erst Mal liegen, der ist noch nicht reif.

Meine Erkenntnis heute:

Es könnte eine Schreibblockade sein, aber das stimmt definitiv nicht. Das Thema, über das ich schreiben möchte, habe ich noch nicht für mich durchdrungen. Wo ich das gerade schreibe, wird mir bewusst, dass ich mich gerade deshalb noch einmal damit auseinandersetzen möchte. Nicht vermeiden, sondern damit auseinandersetzen. Ansonsten schiebe ich ihn weiter vor mir her. Tun kann alles verändern.

TAG 14 – 14. Februar 2025

Heute ist kein guter Tag, ich komme nicht so richtig in den Arbeitsflow. Nichts geht mir so richtig von der Hand. Zu viel „ich muss…“, zu viel Druck, den ich mir selbst mache. Nach 60 Minuten höre ich auf, ich bin mit dem Ergebnis unzufrieden. Ich spüre den Widerstand in mir und lasse mich schreibend auf ihn ein. Es kann nur besser werden.

TAG 15 – 15. Februar 2025

Ich sitze gerade im Auto, auf der Rückfahrt von Schwaben. WIr haben meine Mutter besucht und ich habe heute nichts fürs Projekt gemacht. Das war absehbar. Dafür gibt’s morgen ein Halbzeit-Resumee.

TAG 16 – 16. Februar 2025 Zwischenbilanz

Nope, auch heute ist nichts in Richtung Seelenschreiben Blogartikel oder Inspirationskarten passiert. In den letzten Tagen blieb so viel liegen, dass ich heute ordentlich Gas gegeben habe, um möglichst viel vom Tisch zu bekommen. Ist das eine Ausrede? Kann sein.

Trotzdem arbeitet es im Hintergrund. Und wie!

Ist das auch „Projektarbeit“? Schließlich mache ja nichts. Ich sitze nicht am Schreibtisch, schubse keine Dateien durch die Gegend. Arbeite ich trotzdem?

Mit meiner neuen Sicht aufs Schreiben: Ja! Auf jeden Fall.

Ich habe gelernt, dass Ideen und Texte in mir reifen müssen, damit das Neue entstehen kann. Tatsächlich mache ich mir viele Gedanken darüber, wie ich Texte und Bildmotive während des Alltags „mal kurz“ zusammenbringen kann. Das ist Arbeit. Auch wenn man sie von außen nicht sehen kann. In mir arbeitet es ganz gewaltig.

Zwischenbilanz

Für die 28 Tage habe ich mir ganz bewusst ein Projekt gesucht, das ich vor mir hergeschoben hatte. Ich wollte wissen, was passiert, wenn ich diszipliniert dranbleibe. Immer wieder verspüre ich den Druck, unbedingt die 60 Minuten „zu leisten“, um mein eigenes Commitment zu erfüllen. Aber manchmal geht es einfach nicht.

Dann übe ich mich im Loslassen, ohne das Projekt gleich an den Nagel zu hängen.

Das ist ein wichtiges Learning: Es gibt viele Nuancen zwischen „unter Hochdruck an etwas arbeiten“ und „Aufgeben“.

Ich kann bei den wenigsten ZOOMs live dabei sein, schaue sie mir aber noch am selben Tag an. Das Gehörte arbeitet in mir nach und ich merke, wie es ins Schreiben einfließt. Plötzlich entstehen kurze Blogartikel. Das ist neu. All die wunderbaren Inspirationen, die wir durch die Newsletter bekommen, kann ich leider nicht direkt umsetzen. Ich hätte gerne mehr Zeit dafür. Trotzdem schreibe ich sehr viel mehr als sonst – und zwar in einer überraschenden Leichtigkeit.

Ich bin mächtig stolz, dass ich auf meine Art dranbleibe und der Lust, das Projekt an den Nagel zu hängen, widerstehe. Wer sagt denn, dass ich jeden Tag 60 Minuten lang daran arbeiten MUSS? Wer definiert, was „daran arbeiten“ ist? Ich! Sonst niemand. Und in diesem Sinne gehe ich heiter weiter.

➡️ Hier entlang zu WOCHE 3


Dieser Song begleitet mich während der 28 Tage