Ich bin verliebt. Verliebt in mein neues Tagebuch. Ich habe nämlich etwas Neues ausprobiert. Habe digitales und analoges miteinander verbunden. Letztes Jahr habe ich mich mit einer lieben Freundin übers digitale Journaling unterhalten, aber so richtig warm wurde ich damit nicht. Dafür liebe ich die Arbeit mit Papier viel zu sehr. Aber ich habe etwas anderes ausprobiert und das zeige ich dir heute. Eine Variante, die ich in ähnlicher Form schon mal hatte.

Digitale Tagebuchseiten ins Notizbuch kleben

In meinen Notizbüchern geht es ziemlich wild zu. Alles, was mich inspiriert, kommt rein. Auch ausgedruckte Texte. Warum also nicht die digitalen Tagebucheinträge, inklusive der Fotos, einfach ausdrucken und einkleben? Genau das habe ich nach unserem Kurztrip im Dezember gemacht. Das war nicht nur sehr zeitsparend und bequem, es sieht auch gut (und vor allem ordentlich) aus.

Schreiben auf der Tastatur geht natürlich schneller als mit Hand, entsprechend umfangreich waren meine Notizen. Meine Gedanken sind manchmal so schnell, dass ich schreibend nur digital hinterherkomme. Das war sehr spannend, denn meine Texte hatten eine überraschende Tiefe. Und so habe ich beschlossen, ein kleines Experiment zu machen: Im Januar würde ich nur digital schreiben. Bevor ich dir zeige, was am Ende daraus geworden ist, nehme ich dich mit auf eine kleine Reise.

Die Geschichte meiner Tagebücher

Die Art meiner Notizbücher/Tagebücher hat sich über die Jahre immer wieder verändert. Wie du gleich sehen wirst, sind die selbst gebundenen Spiralbücher keine neue Idee.

Meine Tagebuch-Reise begann mit ganz normalen DIN A4 Notizbüchern, die ich von Beginn an in Geschenkpapier eingebunden hatte. Leider gibt es davon keine Fotos, denn ich entsorgte die Tagebücher (zwei Umzugskisten voll) 2001, vor meinem Umzug nach München.

Am 25. Januar 2011 schrieb ich das erste Mal wieder ins Tagebuch. Warum ich während der Katastrophenjahre dazwischen nicht geschrieben habe, ist mir bis heute ein Rätsel. Inzwischen war ich viel mutiger, ließ ich mich vom Artjournaling inspirieren und arbeitete mit Acrylfarbe. Die Bücher (1) waren wieder DIN A4 groß und dokumentieren meine intensive kreative Reise in 2011 in sieben Büchern.

Vermutlich bin ich durchs Urbansketching auf die Sizzenbücher von Moleskine (2) gestoßen, allerdings nur zwei Bücher lang.

Vom Scrapbooking, ließ ich mich von 2012 bis 2013 zu selbstgemachten Spiralbüchern (3) verführen.

Die Notizbücher von Leuchtturm 1917 (4) im Format Medium DIN A5 haben mich von 2013 bis 2022 begleitet. Ich fand das handliche Format praktisch und schön. Auch wenn ich das Papier nach wie vor viel zu dünn finde, ist es ein Genuss, darauf zu schreiben. Inzwischen gibt es übrigens auch eine 120 g/qm Variante.

Die Bulletjournale (5) haben mich nur ein paar Monate begleitet, bis ich Notizbücher im Format B5, (6) mit wunderbar glattem Papier, für mich entdeckte.

Zurück zu den Spiralbüchern

Jetzt bin ich also wieder beim Spiralbuch (7) gelandet. Der Kreis schließt sich. Das Tolle daran ist die unendliche Flexibilität. Auf dem Foto unten siehst du die Bücher von 2012 bis 2013. Sie sind 17 x 22 cm groß und je nach Inhalt unterschiedlich dick. Als Inhaltsseiten hatte ich eine wunderbar glatte und mindestens 150 g/qm starke, elfenbeinfarbene Papierqualität. Das neue Spiralbuch hat das Format DIN A4.

Mein neues Tagebuch als Spiralbuch

Für das Cover hat mir mein Bruder 2 mm starke Graupappe im Format DIN A4, zugeschnitten. Eigentlich wollte ich für Titel eine Collage machen, aber dann hat mich das Bild der Künstlerin Kate Morgan so angesprochen, dass ich es kurzerhand auf den Titel geklebt habe. Den Satz „Ich tanze mit dem Leben“ habe ich, wie das Bild auch, aus der HAPPINEZ. Wenn man genau hinschaut, sieht man die Falten, die durchs Kleben entstanden sind, aber das macht mir nichts. Meine Collagen haben keinerlei Perfektions-Anspruch. Niemals!

Die CINCH Bindemaschine stammt noch aus Scrapbooking-Zeiten. Ich hatte sie seit einer Ewigkeit nicht im Gebrauch, weshalb ich ein paar Testläufe machen musste. Das coole ist, dass man mit ihr auch dickes Material lochen kann. Du siehst rechts im Bild die gelochte Graupappe für die Rückseite.

Inhaltsseiten

Die Inhaltsseiten habe ich auf Colour Copy in 120 g/qm ausgedruckt, die Titelseite für Januar auf 250 g/qm. Du bekommst das Papier im Bürobedarfshandel. Ich mag das Papier, denn es ist herrlich glatt und eignet sich ganz wunderbar fürs Drucken von Bildern. Und davon gibt in der Januar „Ausgabe“ eine ganze Menge. 😉

Das Schöne am Spiralbuch ist, dass ich alles mit einbinden kann. Das macht es so lebendig. Es ist wie ein Wimmelbuch, es gibt überall etwas zu Entdecken. Die Collage „Zeit zum Abhängen“ findet dort genauso Platz wie Postkarten, die ich gekauft oder geschenkt bekommen habe.

Manche loche ich direkt, die mit dem roten Herz ist ein Einzelstück von Daniela, das ich vor dem Lochen in einen transparenten Umschlag gesteckt habe, damit die Karte unbeschädigt bleibt.

Das fertige Tagebuch

Und so sieht das fertige Werk dann aus. Ich weiß noch nicht, wie viele Monate ich zu einem Spiralbuch binden werde. Im Moment habe ich die Seiten mit der kleinen Spirale gebunden, aber ich kann das jederzeit ändern.

Den Rand der Graupappe habe ich vor dem Aufkleben des Bildes pink eingefärbt. Das will ich noch in Rot ändern, damit es zum Cover passt. Natürlich hat das Buch ein Inhaltsverzeichnis und durch die Unterüberschriften kann ich Themen leicht finden. Das ist großartig und eine absolute Verbesserung. Ich weiß schon, dass das auch in der handschriftlichen Variante geht, aber dazu war ich immer zu faul. 🙈

Mein erstes Mal

Ich habe mich irrsinnig (ja, wirklich!) darauf gefreut, all diese wunderbaren Seiten auszudrucken. Inzwischen habe ich darin gelesen. Richtig gelesen, wie in einem Buch. Gemütlich auf dem Sofa sitzend. Das ist mir tatsächlich noch nie passiert. Und es liegt vermutlich auch daran, dass es nicht mit Hand geschrieben ist.

Ein paar ganz vertraute Menschen, durften schon darin blättern und waren sehr begeistert. Na ja, es hat viele Bilder, Texte aus Büchern, Artikel aus Magazinen und hier und da einen inspirierenden Spruch. Es ist wie ein Wimmelbuch, es gibt auf jeder Seite etwas zu entdecken.😉

Meine Tagebücher sind mein wertvollster Schatz. Sie dokumentieren, wie ein Fotoalbum, die wichtigsten Schritte und Phasen in meinem Leben. Ich kann genau sehen, wann ich welche (auch kreative) Methode entdeckt und ausprobiert habe und wann ich welches Buch gelesen habe. Sie sind voller Inspiration und durchaus spannende Erkenntnisse und Reflexionen darin. Ich mag die Person, die sie gemacht hat. 😉🥰