Heute ist Schluss, ich beende mein Experiment „Ich muss gar nichts! 28 Tage fokussiertes Schreiben ohne Druck“. Nein, ich bin nicht gescheitert. Im Gegenteil: ich habe eine ganze Menge über mich selbst gelernt.
Ich beende das Projekt vorzeitig, denn am Anfang des neuen Monats erscheint das SPIRIT ME MAGAZIN und die letzte Woche des Monats ist deshalb dafür reserviert.
Ich feiere mich!
Denn ich bin ziemlich stolz, dass ich durchgehalten habe. Okay, das ist nicht verwunderlich, denn ich stehe für Kontinuität. Wenn ich mich für etwas entschieden habe, ziehe ich das auch durch. Außerdem war ich viel zu neugierig, was in dieser Zeit passieren würde. Denn auch wenn ich Projekte immer durchziehe, so war es doch neu, dafür täglich ein Zeitfenster zu reservieren.
Gerne herausfordernd, ich will ja was davon haben!
Um den Druck etwas zu erhöhen, habe ich meine täglichen Erfahrungen und Erkenntnisse hier auf dem Blog – und damit öffentlich – reflektiert. Damit habe ich mich ordentlich unter Druck gesetzt und das hat seine Wirkung nicht verfehlt.
Und als ob das noch nicht genug wäre, habe ich mir auch noch ein Thema vorgenommen, mit dem ich im Widerstand war. Nicht mit dem Thema selbst, sondern mit den dazugehörigen Aufgaben.
Auch das war eine bewusste Entscheidung: Wenn schon, denn schon.
Deshalb war es keine Überraschung, dass ich mit inneren Widerständen zu kämpfen hatte.
Meine Erkenntnisse aus 20 Tagen fokussierter Projektarbeit
Okay, ich habe nicht nur geschrieben, sondern mich allen Aufgaben zugewendet, die in irgendeiner Weise mit dem Seelenschreiben zu tun haben. Allerdings ist durch die Gruppencalls und die täglichen Newsletter von Anna viel Leichtigkeit entstanden. Welchen Effekt das am Ende hatte, erfährst du weiter unten. Hier meine wichtigsten Erkenntnisse:
Es gibt immer einen guten Grund für inneren Widerstand!
Widerstände gehören dazu, wenn man sich auf Neues einlässt. Ich habe mir ganz bewusst ein „widerspenstiges“ Projekt ausgesucht, denn einfach kann schließlich jeder. Die Kunst besteht darin, den Widerstand für den Prozess zu nutzen. Ich habe mich sehr bewusst auf die Aufgaben eingelassen, gegen die sich innerlich alles wehrte. Manchmal hätte ich viel lieber die Fenster geputzt, als mich an den Rechner zu setzen. Aber ich hatte mich committet, also Augen auf und durch.
Manche Widerstände haben sich während des Tuns in Luft aufgelöst, und ich entdeckte eine überraschende Freude an genau dieser Tätigkeit. Woher der Widerstand kam, ist mir immer noch ein Rätsel. Und dann gab es berechtigte Widerstände. Weil ich zum Beispiel noch keine gut funktionierende Vorgehensweise entwickelt hatte. Nachdem die klar war, war auch der Widerstand weg.
Neu definiert: Arbeit als kreativer Schaffensprozess
In mir scheinen noch ein paar alte Prägungen aktiv zu sein, die „Arbeit“ als ergebnisorientiert und sichtbar definieren. Auch hier konnte ich neue Erfahrungen machen: Nicht nur Schreiben oder Arbeiten mit konkreten Ergebnissen ist Arbeit. Recherchearbeit und Nachdenken gehören genauso dazu. Ich muss mir das immer wieder bewusst machen. Beides, divergentes und konvergentes Arbeiten, sind Teile des kreativen Schaffensprozesses. Nachdenken ist auch Arbeit und wenn ich gerade besser schreiben kann, wenn ich auf dem Sofa sitze, dann ist auch das Arbeit! Ich entscheide, wann, wie und wo ich gut arbeiten kann und was Arbeit für mich ist. Ich arbeite in keiner Produktion (dort bin ich groß geworden), ich bin eine Wissensarbeiterin.
Ich entscheide! Anderes darf auch mal wichtiger sein
„Ich muss gar nichts!“ war mein Leitsatz. Wir steckten noch mitten im Renovierungschaos und manchmal habe ich die 60 Minuten einfach vergessen. Na, und! Da ich mir schon zu Beginn vorgenommen hatte, kein schlechtes Gewissen zu haben, war ich sehr viel gelassener. Und manchmal waren mir einfach andere Dinge wichtiger. Dann habe ich das „Aufgaben-Pflichterfüllungs-Programm“ einfach deaktiviert. Das ist mir überraschend gut gelungen.
Druck raus! Scheitern hat selten lebensbedrohliche Konsequenzen
Zwischendurch wollte ich das Projekt an den Nagel hängen. Dass ich mich dagegen entschieden habe, hatte nichts damit zu tun, dass es dann öffentlich geworden wäre, sondern mit meinem eigenen Ehrgeiz. Ich hatte einfach noch nicht genügend Erkenntnisse gesammelt. Allerdings war nach 20 Tagen sowieso die Energie weg. Hätte ich weitergemacht, dann wäre ich stur meinem „Aufgaben-Pflichterfüllungs-Programm“ gefolgt und das will ich ja (zumindest in der alten Ausprägung) hinter mir lassen.
Wie Recherche für mich funktioniert
Bisher hatte mich die vorherige Recherche beim Schreiben behindert und regelrecht ins Aus geschossen. Ich hatte dann den Anspruch, einen epischen, umfassenden und möglichst wissenschaftlich fundierten Blogartikel zu schreiben. Aber das kann ich nicht, das will ich nicht und das hat hier auf dem Blog auch keinen Platz. Deshalb habe ich einfach nur recherchiert, und die Informationen thematisch gespeichert. Mehr nicht. Seitdem arbeiten sie in mir weiter und irgendwann wird daraus ein Blogartikel entstehen. Ich muss nur geduldig sein. Vor allem mit mir selbst.
Gefühle als innerer Kompass
Durch die begrenzte Zeit von 60 Minuten habe ich mich nicht von Ablenkungen verführen lassen. Aufgaben, die zu viel Zeit kosteten, habe ich mir genauer angeschaut: Bringen sie wirklich das gewünschte Ergebnis, oder gibt es eine Abkürzung? Dabei war mein inneres Gefühl ein guter Kompass: immer wenn ich ein komisches Gefühl hatte, habe ich genauer hingeschaut.
Die 20 Tage waren nicht nur erkenntnisreich, sondern ein regelrechter Wachstumsbooster
Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Es könnte sein, dass ich die Reflexion auf dem Blog mit einem anderen Projekt wiederhole, denn es hat mich und das Projekt Seelenschreiben unglaublich weitergebracht. Durch die überwundenen Widerstände fällt mir die Arbeit daran sehr viel leichter und ich bin überrascht, was alles möglich ist, wenn man konsequent dranbleibt.
Meine wichtigste Erkenntnis
Ich arbeite gerne nach dem Lust-und-Laune-Prinzip. Ich arbeite sehr intuitiv und folge gerne der Energie. Das funktioniert recht gut, gleichzeitig hatte ich deshalb viele Jahre lang ein schlechtes Gewissen. Bis mir der Human Design Coach bestätigte, dass das nun mal meine Arbeitsweise ist.
Wie sieht das im Arbeitsalltag aus?
Es bedeutet, dass ich mir Aufgaben vornehme, damit beginne und plötzlich zu einer ganz anderen wechsle. Ich kann dir gar nicht sagen, warum. Vielleicht, weil sie mir leicht fällt oder ich Lust darauf habe.
Erst gestern passiert, als ich meinen Schreibtisch ordnen wollte. Plötzlich kümmerte ich mich um den zeitaufwendigen Schreibkram meiner Eltern. Schwups, waren zwei Stunden vorbei und ich hatte all das erledigt, was seit über einer Woche mahnend herum lag. Deshalb war es eine echte Herausforderung, mir täglich eine Stunde fürs Projekt zu nehmen.
Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich mir für Pflicht-Aufgaben IMMER Zeit nehme, nicht aber für die Aufgaben, die mir Freude machen, mir Energie geben, mich nähren und weiterbringen.
Dazu gehört das Schreiben, das mir seit Anfang Februar mit sehr viel größerer Leichtigkeit gelingt. Das Problem: Die Zeit dafür rutschte mir ständig weg, weil ich so viel zu tun hatte. Zwischendurch machte mich das richtig traurig, vor allem weil durch die „28 Tage Content mit Anna Koschinski“ so viele Ideen entstanden, die ich nicht umsetzen konnte.
Deshalb nehme ich mir jetzt täglich Zeit für die Aufgaben, die mir leicht und mit Freude von der Hand gehen.
Ist nicht an der Stelle auch der Weg in Richtung Bestimmung?
Bisher habe ich beim Thema Schreibroutinen gezögert, weil es meinem „Lust-und-Laune-Arbeiten“ nicht zu entsprechen schien. Sich täglich zu einer bestimmten Uhrzeit Zeit zum Schreiben zu nehmen, hörte sich mehr nach Verpflichtung als nach lustvollem Tun an.
Nach den drei Wochen habe ich einen anderen Blick darauf und ich werde meiner Schreibmagie einen festen Platz in meinem Leben einräumen. Gerne häufig, regelmäßig und immer zur selben Zeit.
Meine neue Haltung: Ich entscheide! Nichts muss, alles darf.
Bevor ich mich angemeldet habe, hatte ich mit Anna darüber gesprochen, wie ich mit den 28 Tagen umgehen kann und ich finde, dass ich mich ziemlich gut geschlagen habe:
- Die 28 Tage sind ein Experiment und mein ganz persönlicher Freiraum.
- Jedes Meeting, das ich verpasse, gehört nicht zu mir.
- Kein Druck!!! Ich muss gar nichts! Weder jeden Tag dabei sein, noch jeden Tag etwas schreiben.
- Kein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht täglich schreibe oder mal was auslasse.
- Ich entscheide! Ich suche mir raus, was für mich drin ist.