Seit ich denken kann, bekommen meine Notizbücher ein individuelles Cover. Alles andere ist mir einfach zu langweilig. 😉 Zu Beginn der Tagebuchschreiberei habe ich sie mit Geschenkpapier beklebt und mit der Entdeckung des Art Journaling kam Acrylfarbe aufs Cover. Das ist bis heute so geblieben. Das Journaling beginnt quasi beim Cover, denn oft ist das, was dort ganz intuitiv entsteht, eine Vorausschau auf den Inhalt. Heute zeige ich dir, wie ich das Cover meines neuen Notizbuches gemacht habe.
Schlechtes Papier kommt mir nicht unter die Feder
Höchste Priorität hat für mich immer die Papierqualität. Da bin ich ziemlich pingelig. Vermutlich, weil wir Zuhause eine Druckerei haben. Egal, wie günstig oder teuer meine Schreibblöcke oder Notizbücher sind, sie haben immer ein gestrichenes Papier. Die Farbe (Weiß, Elfenbein oder Grau) spielt dabei keine Rolle. Ich hatte viele Jahre die Hardcover-Notizbücher von Leuchtturm 1917 im Format Medium, obwohl mir das Papier eigentlich zu dünn ist. Aber es ist herrlich zum Schreiben und bei Bedarf habe ich einfach zwei Seiten zusammengeklebt. Interessanterweise haben selbst Acrylmarker kaum durchgedrückt und sogar Aquarellfarben haben darauf ihre Leuchtkraft behalten.
Das Notizbuch
Mit dem Bullet Journaling fand ich endlich 🤩 Notizbücher mit dem Papier, das ich mir immer gewünscht hatte: Ein gestrichenes Papier, das ordentlich was aushält und auf dem ausnahmslos jeder Stift und jede Farbe funktioniert. Die gibt es übrigens auch von Leuchtturm 1917, aber ich bin mittlerweile auf ein größeres Format umgestiegen (je größer, umso besser 😉). Das Schöne an den Notizbüchern von Ottergami im Format DIN B5 ist, dass sie nicht nur ein schönes 180 g/qm Papier haben, sie haben auch einen textilen Einband. Dass sie keine Seitenzahlen haben, stört mich nicht.
Grundierung für leuchtende Farben
Damit auch helle Farben leuchten, grundiere ich die Coverseite mit weißem Gesso. Damit das eingeprägte Motiv verschwindet, trage ich oft mehrere Schichten mit einer alten Scheckkarte auf. Und weil ich ungeduldig bin, trockne ich die Schichten mit dem Föhn. 😉
Das Motiv: Ein Sommertraum
In der Regel habe ich zu Beginn noch keine Idee, welches das Motiv aufs Cover kommt. Ich lege die Acrylfarben und ein paar Zeitschriften bereit, mache eine schöne Musik an und lege los. Ganz intuitiv. Dieses Mal war es ein bisschen anders, denn ich hatte im Geschenkeladen am Ort die Karte „Sommertraum“ der Künstlerin Catrin Welz-Stein entdeckt und wollte sie als Titelbild verwenden. Kürzlich habe ich herausgefunden, dass Acrylmarker als Hintergrund super funktionieren (und weniger Sauerei machen als klassische Acrylfarben) und geschaut, welche Farben zum Bild passen. Das habe ich tatsächlich das erste Mal gemacht.
Der Hintergrund: Je bunter, desto besser
Ich mache keine Wissenschaft daraus, sondern lege einfach los. Die Acrylfarben bringe ich mit den Fingerspitzen auf und verwische sie dann. So entstehen weiche Übergänge. Das geht recht fix.
Der Sommertraum ist fertig
Vieles entsteht aus dem Moment heraus, so auch der Rahmen, der aus gezeichneten Blumen besteht und den ich am Ende etwas verwischt habe. An der Stelle will ich ganz bewusst keine Perfektion. Die Titelseite fertig und ich versiegle sie noch kurz mit Klarlack.
Das muss sein: Bunte Schnittkanten
Und wenn ich schon mal dabei bin, passe ich auch gleich die Schnittkanten farbig an. Auch das mache ich mit Acrylmarkern. Mit den fetten POSCA-Markern geht das recht schnell.
Eine Collage für die Umschlag-Innenseite
Das Muster der Innenseite ist zwar ganz nett, aber langweilig. Und da ich immer alte Zeitschriften im Schrank habe, klebe ich eine Collage auf die Innenseiten. Die schönsten Fotos finde ich in Happinez, Herzstück oder diversen Wohnzeitschriften. Das geht übrigens recht fix. Ich blättere durch die Zeitschriften und reiße mir gleich die Motive raus, die mir gefallen. Manchmal finde ich noch einen netten Spruch, dann kommt der auch gleich mit drauf.
Tja, das wars auch schon. Der ganze Spuk ist in der Regel nach spätestens einer Stunde vorbei und dann geht’s ans Aufräumen des kreativen Chaos.
PS: Zwei zum Preis Chaos von einem
In letzter Zeit mache ich auf einen Rutsch gleich zwei Notizbücher. Wenn ich schon mal dabei bin, Chaos zu verbreiten 😉 Auf Instagram habe ich bei der Künstlerin Catrin Welz-Stein das Motiv „Sternenfee“ entdeckt, das ich unbedingt für das zweite Notizbuch verwenden wollte. Schwarz ist normalerweise gar nicht meine Farbe, aber es passte einfach am besten. Für die Innen- und Außenseiten habe ich dieses Mal matt trocknende Acrylfarbe verwendet. Die goldenen Spritzer habe ich mit einem Acrylmarker gemacht, der nicht besonders gut deckt, aber ordentlich kleckert. 😂
Mensch Marita! Was für eine tolle Anleitung- du weißt so viel über Papier und Farben. Danke, dass du dieses Wissen mit uns teilst. Vielleicht solltest du Nicole Isermann mal nach einem Zelfchen fragen und damit ein Buch machen?
Sehr herzliche Grüße, Korina
Vielen Dank fürs Lesen, liebe Korina. Stimmt… Nicole Isermann macht Zwelfchen. Danke für den Impuls und liebe Grüße!
Marita
Eine wunderbare Idee, um etwas wirklich Persönliches zu schaffen, in das man gern schreibt. Mir ist auch immer wichtig, dass das Büchlein einen farbig passenden Einband hat oder einen schönen Spruch. Werde aber Deine Anregung auf jeden Fall ausprobieren.
Ach nee, noch jemand, der sich eigene Notizbuch-Einbände macht. Willkommen im Club, liebe Julia.
Gruß, Marita
Toll Marita!
Das ist ja mal eine ganz super Idee! Das werde ich jetzt auch mal machen. Seit ich meine Webseite begonnen habe, liegen massig Notizbücher bei mir herum und die schauen echt langweilig aus! Danke für die Anregung und super Anleitung! Liebe Grüße Barbara
Vielen Dank für Deinen Kommentar, liebe Barbara. Ich freue ich, dass ich Dir mit mienem Beitrag, eine Idee schenken konnte. Völlig unabsichtlich 🙂
Liebe Grüße, Marita