Im Schreibworkshop Seelenschreiben geht es darum, die Gruppenenergie zu nutzen, um tief mit sich selbst in Verbindung zu kommen. Dabei nutzen wir meine Inspirationskarten und es entstehen bei allen Teilnehmer*innen berührende, bewegende und oftmals überraschende Texte. Meinen dort entstandenen Text auf die Frage: „Wer willst du sein?“ teile ich heute mit dir. Die beim Abschreiben entstandenen neuen Gedanken findest du am Ende dieses Beitrags.

Es ist nie zu spät, der Mensch zu werden, der du sein könntest. Wer willst du sein?

Ich möchte gerne glücklich und zufrieden sein. Wobei ich im Moment noch keine Ahnung habe, wie das dann sein wird – geschweige denn, wie sich das anfühlt.

Was ich aber weiß ist, dass ich der Mensch sein möchte, als der ich gemeint bin. Ich möchte authentisch und integer sein.

Ich möchte ich selbst sein.

Einfach sein.

Innen und außen gleich.

Deckungsgleich sozusagen.

Echt und authentisch.

Ich möchte das, was ich bin, wie ich bin, zum Ausdruck bringen.

Aber wer bin ich? Wie bin ich? Also, ich meine, wirklich?

Ich weiß, wie es sich anfühlt, nicht ich selbst zu sein.

Das Leben der anderen zu führen. Angepasst zu sein. Genau auf diesem Weg habe ich etwas Wichtiges verloren: mich selbst.

Ich bin immer noch dabei, mich zu suchen. Mich zu finden. Zu entdecken.

Herauszufinden, wer ich wirklich, wirklich, wirklich bin.

Kompromisslos ehrlich.

Ohne Maske. Ohne Angepasstheit, ohne Herrn Müsste und Frau Sollte.

Ich möchte jemand sein, der aufhört, sich am Außen zu orientieren. Der sich am Innen orientiert. Am inneren Kompass. Am inneren Koordinatensystem.

Es ist so anstrengend, nicht ich selbst zu sein.

Immer zu schauen, was im Außen gefordert, erwartet oder gebraucht wird. Ich bin müde, zu springen, wenn nach mir gerufen wird.

Ich bin erschöpft. Müde. Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende mit einem Ich, das nicht wirklich meins ist. Habe genug vom Secondhand-Leben. Dem Leben der anderen.

Sorry, aber es macht mich unzufrieden und unglücklich. Und es erschöpft mich.

Ich will die sein, die in sich verankert ist. In sich ruht.

Die spürt, was für sie selbst richtig und stimmig ist. Unabhängig von dem, was für andere richtig ist.

Es gibt kein Richtig oder Falsch.

Es gibt passt oder passt nicht für mich.

Es geht um mich. Um mein Leben. Um mein Glück.

Ich will die sein, die ihren Weg nicht nur wahrhaftig und kompromisslos geht, sondern ihn auch zum Ausdruck bringt. Auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Ich will diejenige sein, die in Frieden mit sich selbst ist. Und mit den anderen. Die die anderen so lässt, wie sie sind, und sich selbst genauso.

Die fließen lässt, was in ihr ist und sich von dem überraschen lässt, was dort zu finden ist und sich ausdrücken will.

Ich will lernen, loszulassen. Zu fließen. Zu vertrauen.

Dem Leben und mir selbst.

Denn es gibt einen guten Grund dafür, dass ich so bin, wie ich bin.

Seelenschreiben, Marita Eckmann 04.03.2025

Meine Reflexion einen Tag später:

Während ich die am Vorabend geschriebenen Sätze abschreibe, fällt mir auf, dass ich schon ein großes Stück meines Weges gegangen bin. Inzwischen erkenne ich, wo ich spontan dazu neige, mich an etwas anzupassen. Um mir im nächsten Moment die Frage zu stellen, ob das wirklich für mich stimmt.

Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Freiheit und Macht, eine Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegt unser Wachstum und unser Glück. Viktor Frankl

Um diesen minikleinen Moment geht es. Die Zeit kurz anzuhalten und mir bewusst zu werden, was ich gerade im Begriff bin zu tun. Um mich dann neu zu entscheiden.

Gehe ich mit oder will ich es anders tun?

Manchmal bin ich überrascht, wie klar ich das, was ich wirklich möchte, zum Ausdruck bringe. Nein, das gelingt mir nicht immer. Aber immer öfter. Und mit jeder neuen Entscheidung entwickelt sich mein inneres Koordinatensystem weiter. Ich entdecke, wer ich auch bin, was mir wichtig ist und wie ich ticke. Und darum geht es doch.

Wer will ich sein?

Ich möchte mich selbst noch besser kennenlernen und so lieben, wie ich bin. Ohne Wenn und Aber. Denn ich bin so, wie ich bin, genau richtig.

Du möchtest beim nächsten Seelenschreiben dabei sein? ➡️ Du findest alle Informationen und Termine auf der Seite „Seelenschreiben“.