Schreiben ist Persönlichkeitsentwicklung. Wie alles, mit dem wir uns intensiv und mit großer Begeisterung widmen. Wer glaubt, dass das immer leicht ist, irrt. Manchmal macht es Freude und es geht leicht von der Hand, bis man frustriert auf der Stelle tritt und nicht weiß warum.
Ich spreche aus Erfahrung, meine Schreibblockaden sind legendär. 😩
Wenn die Motivation stark genug ist, können wir auch die unangenehmen Phasen überwinden und uns dadurch weiterentwickeln. Das nennt man dann Persönlichkeitsentwicklung. 😉
Ich bin eine Meisterin des Durchhaltens.
Wenn ich mich für etwas entschieden habe, lasse ich mich von nichts und niemandem aufhalten. Dann packt mich der Ehrgeiz und ich will wissen, was möglich ist. Mit einem starken Warum und einer ordentlichen Portion Motivation ist überraschend viel möglich.
Außerdem finde ich es ziemlich spannend, innere Hindernisse zu überwinden und dadurch neue Seiten und Fähigkeiten entdecken.
Die Schreibblockade war nicht nur viele Jahre lang eine (unangenehm) treue Begleiterin, sondern auch eine Lehrmeisterin. Ich bin an jeder einzelnen gewachsen – manchmal über mich selbst hinaus. In diesem Blogartikel erzähle ich dir, was ich in diesem Jahr übers Schreiben gelernt habe.
Weiche keiner Schreibblockade aus!
Lass uns gleich mal mit dem größten Frust beginnen: Schreibblockaden. Es soll ja Menschen geben, die noch nie einer begegnet sind. Sehr cool. Ich hätte auf diese unfreiwilligen Schreibpausen auch gerne verzichtet. Meine Schreibblockaden begannen schon beim Texten für die Coaching-Website und wurden so richtig aktiv, als ich dafür Blogartikel schreiben sollte.
Sie verließen mich leider auch nicht, als ich 2022 mit diesem Blog gestartet bin.
Schreibblockaden nerven, weil sie einen mitten in die Ohnmacht schicken. Du willst, aber kannst nicht. Es hat Jahre gedauert, bis ich herausgefunden habe, was sie mir sagen möchten. Es gab ganz unterschiedliche Gründe und ich kann sie dir nicht mehr alle auflisten.
Aber ich weiß inzwischen, was für mich funktioniert und das ist der eigentliche Gewinn.
Jede Schreibblockade war wie eine kleine Prüfung für mich: „Ist meine Motivation groß genug, um weiterzumachen?“ Ich habe viel Neues über mich erfahren und neue Fähigkeiten entdeckt. Und by the way hat mich jede verd*** Schreibblockade stärker gemacht.
Es gibt keine Regeln, mach deine eigenen
Es gibt tausendundeine Anleitung fürs Schreiben. Ich habe viele ausprobiert und bin mit den meisten erfolgreich gescheitert. Ich ticke einfach anders. Punkt. Ende der Geschichte. Das gilt besonders fürs Bloggen. Ein Beispiel: Mir ein Thema zu suchen, Zwischenüberschriften zu setzen und dann alles mit Inhalten zu füllen löst in meinem Kopf völlige Leere aus, dann geht gar nichts mehr. Das schießt mich direkt ins Schreiben fürs Marketing und damit ins Aus.
Es war nicht ganz einfach, das herauszufinden und meinen eigenen Weg zu gehen.
Denn schließlich müssen es die erfahrenen Experten doch wissen. Nein, tun sie nicht. Zumindest nicht immer.
Das wichtigste ist für mich, im Schreibfluss zu bleiben. So wie ein Marathonläufer jeden Tag trainiert und jeder Musiker täglich übt. Ohne das geht es nicht.
Schreiben ist ein Lern- und Entwicklungsweg, der sich lohnt. Wenn wir durch die Trial and Error-Phase durch sind, wird es leichter. Versprochen. Und dann fängt es an, richtig Spaß zu machen.
Lies dazu auch gerne den Blogartikel „Schreiben: Es gibt keine Strategie! Entdecke deine eigene und feiere dich für deine Einzigartigkeit!“
Schreiben lernt man durch Schreiben
Das kann man drehen und wenden, wie man will. Ohne Schreiben keine Erfahrung und kein Erfolg. Jeder, der sich ernsthaft mit dem Schreiben befasst, sollte sich feste Schreibzeiten einrichten. Das funktioniert bei mir mal mehr und mal weniger gut. Oft integriere ich es in meine Morgenroutine und es gibt Tage, da werde ich von so vielen Gedanken bewegt, dass ich ständig schreibe, um sie aus dem Kopf zu kriegen. Dann kann es sein, dass mir immer wieder Mini-Schreibzeiten einbaue.
Schreiben gehört inzwischen zu meinem Alltag. Wenn ich nicht fürs SPIRIT ME MAGAZIN schreibe, schreibe ich für meinen Blog. Ich bin also sowieso immer im Schreibfluss. Trotzdem ist es sehr viel entspannter, nur für mich zu schreiben, weshalb ich versuche, es jeden Tag zu integrieren. Das gelingt mir nicht immer, aber immer öfter.
Das Wichtigste ist, dass ich auf die eine oder andere Art dranbleibe.
Falls du nicht weißt, worüber du schreiben sollst, stöbere durch ein Buch, ein Magazin oder durchs Internet und finde einen Satz, ein Wort oder einen Gedanken. Ganz egal welchen. Nicht lange überlegen, sondern einfach losschreiben.
Nein, ich schreibe keine Morgenseiten
Ich kenne die Morgenseiten, die Julia Cameron in ihren Büchern empfiehlt und ich habe sie über die Jahre immer wieder ausprobiert, aber sie sind definitiv nichts für mich. Ich kann mich wunderbar mit einer momentanen Stimmung schreibend auseinandersetzen und alles aus mir herausfließen lassen.
Aber einfach nur so drauflosschreiben funktioniert nur sehr selten.
Mehr als allgemeingültiges Geplänkel und der wiederholte Satz „ich weiß nicht, was ich schreiben soll“ ist dabei noch nie herausgekommen. Ideen kommen mir während des Tuns oder wenn ich zu einem Thema schreibe.
Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass ich zum Schreiben einen Impuls brauche. Irgendeinen. Einen Gedanken, einen Satz, ein Wort oder ein Ereignis, und dann schreibt es sich fast von alleine.
Schreiben darf auch mal keinen Spaß machen
Es gibt Tage, da geht mir einfach nichts von der Hand, auch nicht das Schreiben. Und weißt du was? Das ist in Ordnung. Manchmal ist es anstrengend. Weil das Thema nicht passt, über das ich schreiben will oder muss, oder ich völlig ideenlos am Rechner sitze. Dann fühlt sich das Schreiben an wie eine lästige Arbeit, die ich am liebsten liegen lassen würde.
Und genau das erlaube ich mir inzwischen auch. Schreiben ist toll, aber nicht immer.
Als ich erfahren habe, dass es auch anderen Schreibenden so geht – und sogar erfolgreichen Autoren – kann ich mich in solchen Momenten entspannt zurücklehnen und etwas anderes machen.
Schreiben in Gruppen führt zu mehr Tiefe
Eigentlich schreibe ich am liebsten ganz für ich alleine. Das ist meine Art der Meditation. Dann bin ich ganz bei mir und vergesse alles um mich herum. Durch den Schreibworkshop „Seelenschreiben“, den ich zweimal durchgeführt habe, wurde mir bewusst, wie hilfreich die Energie einer Gruppe ist. Ich bin dabei in eine völlig andere Dimension vorgestoßen. Anders tief als wenn ich für mich alleine schreibe. Ich war völlig überrascht, welche Texte bei den Teilnehmerinnen entstanden. Auch bei denen, die normalerweise nicht gerne schreiben oder fast schon Angst davor haben.
Das ist für mich eine ganz besondere Erkenntnis, die mich immer noch tief berührt.
Jeder kann Schreiben
Mein halbes Leben lang glaubte ich, wie viele andere übrigens auch, dass ich nicht Zeichnen kann. Bis ich diese Blockade regelrecht weggesprengt habe. Erst da verstand ich, dass Zeichnen ein Handwerk ist, das man erlernen kann. Das einzige, was uns dabei im Weg steht, sind unsere Erfahrungen aus dem Kunstunterricht.
Mit dem Schreiben ist es nicht viel anders. Auch das kann man lernen und es braucht vor allem eines: Übung. Denn wenn wir etwas oft tun, werden wir automatisch besser. Am Sprichwort „Übung macht den Meister“ ist schon etwas dran.
Wundere dich also nicht, wenn es beim ersten Mal nicht gleich klappt oder du keine rechte Freude daran hast. Die Dinge entstehen, wenn wir uns dafür entscheiden und dann kann man oft nur staunen, was möglich ist.
Meine Einladung an dich
Mit diesem Blogartikel möchte ich dich einladen dranzubleiben, und immer wieder neue Wege zu finden, um deine Ziele zu erreichen.
Auch, wenn es frustrierend ist und fast ausweglos erscheint.
Am Ende findet sich immer ein Weg und manchmal einer, den man sich gar nicht vorstellen kann.
Ich habe in meinem Leben viele Dinge gemacht, von denen ich keine Ahnung hatte, oder die einen großen inneren Widerstand in mir auslösen. Darauf eingelassen habe ich mich trotzdem. Immer und immer wieder. Denn ich wusste, dass ich dadurch wachsen und mich weiterentwickeln kann. Und tatsächlich hat sich das jedes Mal bestätigt.
Ich habe Fähigkeiten entdeckt, von denen ich keine Ahnung hatte und mit jeder Herausforderung ist mein Selbstvertrauen und damit auch mein Mut gewachsen. Und irgendwann wird es so leicht, dass man sich fragt, wo eigentlich das Problem war.
Genau das ist mir mit dem Schreiben passiert und an der Stelle bin ich wirklich stolz, dass ich durchgehalten habe.
Also los, dranbleiben lohnt sich!