Meine spirituelle Reise begann mit Anfang zwanzig und mit unendlich vielen Fragen über mich selbst und das Leben. Meine erste langjährige Beziehung war zu Ende gegangen, ich startete im Familienunternehmen, zog von Zuhause aus und fühlte mich mit meiner Haltung meinen Interessen anders und auch ein bisschen falsch. Dazu kamen noch gesundheitliche Herausforderungen.

Ich fand das überhaupt nicht witzig und suchte dringend nach Antworten für das wilde Durcheinander in meinem Leben.

Wo ein Problem ist, kann die Lösung nicht weit sein.

Der ursprüngliche Auslöser für meine spirituelle Suche war eine schwere Akne. Nachdem die herkömmlichen Mittel keine Wirkung zeigten und ich nicht bereit war, Antibiotika zu nehmen (das würde ich heute übrigens tun), war für mich klar, dass ich die Lösung in mir suchen musste. Und dann kam eins zum anderen.

An der Stelle bin ich sehr dankbar für meine offene Haltung und meine Neugier (im Sinne von Wissen und verstehen wollen), gepaart mit einer ordentlichen Portion Bodenständigkeit und analytischen Fähigkeiten.

So konnte ich mich auch auf die außergewönlichsten Methoden, Theorien und Wege einlassen. Denn davon gibt es im spirituellen Bereich viele. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die einfach glauben, was man ihnen erzählt. Ich schaue mir die Dinge genau an und tauche tief ein. Und vor allem prüfe ich, ob und wie etwas funktioniert. Nicht viel anders bin ich mit spirituellen Themen umgegangen.

Denn Spiritualität soll mich im Leben, bei der Arbeit und im Alltag unterstützen.

Aber was ist Spiritualität eigentlich?

Für mich ist Spiritualität eine Art der Persönlichkeitsentwicklung. Unsere Aufgabe ist es, Bewusstsein zu entwickeln. Das bedeutet, uns selbst zu reflektieren, hinterliche Muster zu erkennen und diese zu transformieren. Man könnte es auch Psychohygiene nennen, denn genau so wie ich mich täglich um die Hygiene meines Körpers kümmere, sollte ich es auch mit meiner Psyche tun. Das ist für mich ein lebenslanger „ongoing process“.

Spiritualität geht für mich über das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, hinaus.

Dafür brauche ich mich noch nicht einmal für Gott oder die geistige Welt öffnen. Wem das zu spooky ist, kann auch auf die wunderbaren „Zufälle“ im Leben schauen, die uns allen ständig begegnen. Eine Freundin, die genau in dem Moment anruft, in dem wir an sie denken. Das Gefühl, einen Termin absagen zu müssen und am Ende des Tages festzustellen, dass es gut war, weil wir in der Zeit einem Freund zu helfen konnten.

Wenn es um mein Inneres geht, bin ich neugierig, furchtlos und mutig

Und so war ich schwer begeistert, als ich feststellte, dass meine erste spirituelle Lehrerin ein Medium ist. Was für sensationelle Infos!! Alles, was die geistige Welt erklärte, machte absolut Sinn. Endlich verstand ich die Zusammenhänge! Und mit der Arbeitstechnik, die sie lehrten, konnten wir richtig tief arbeiten. Das war genau meine Kragenweite.

Für mich war das der Himmel auf Erden.

Ja, wirklich. Auch wenn es sich etwas skurril und spooky anhören mag. All die Informationen, die ich im Laufe der zwanzig Jahre bekam, haben mir ein neues Verständnis für die Wirk-Zusammenhänge bei uns Menschen und im Leben gegeben.

Ich meine, wie sonst hätte ich das Durcheinander in meinem Leben verstehen sollen?

Am Ende geht es beim Thema Spiritualität um uns selbst und unser Sein – als Seele und Mensch

Um Selbsterkenntnis und Bewusstseinsentwicklung. Ich habe gelernt und erfahren, dass Veränderungen auf einer sehr tiefen Ebene möglich und höchst wirksam sein können. Und tatsächlich fühle ich mich dort sehr Zuhause. Spiritualität ist für Selbsterkenntnis, Achtsamkeit, Verbundenheit, Transformation und noch so viel mehr.

Für mich ist es eine Reise, ein Entwicklungsweg zu mir selbst und meiner inneren Wahrheit.

Der spirituelle Weg ist eine sehr individuelle Reise

Es gibt nicht DEN einzigen richtigen Weg. Die Zeiten des Suchens und des ständigen „trial & error“ liegen hinter mir. Ich entdecke immer noch überraschend Neues, aber ich habe auch ein ziemlich gutes Gefühl für das, was für mich passt und den richtigen Zeitpunkt. Ich lasse mich mehr und mehr führen und bin oft überrascht, wie sich alles wie von selbst fügt.

Als freiheitsliebender Mensch bin ich übrigens kein Fan von irgendwelchen Dogmen. Deshalb sind die klassischen Glaubensgemeinschaften (auch spritituelle Gemeinschaften) mit ihren „Do’s und Dont’s“ überhaupt nichts für mich. Genausowenig, wie der Yogakurs immer dienstags um 19 Uhr.

Herausgefunden habe ich das allerdings erst mit der Zeit. An der Stelle muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich ist völlig egal, woran jemand glaubt. Hauptsache es hilft ihm oder ihr, gut durchs Leben zu gehen.

Was ich auf dem spirituellen Weg über mich selbst herausgefunden habe

Eine meiner ersten und wichtigsten Erkenntnisse war, dass alles, was uns passiert, in irgendeiner Weise mit uns selbst zu tun hat. Dass die Dinge durch eine Resonanz in uns reaktiviert und dadurch bewusst werden. Das kann im ersten Moment etwas unangenehm sein, aber ich kann ein Problem erst lösen, wenn ich mir dessen bewusst bin.

Wir sind immer, egal wie weit wir räumlich voneinander entfernt sind, mit allem und allen verbunden.

Alles, was uns widerfährt, es hat mit uns selbst zu tun.

Und das hat nichts mit Schuld zu tun. Das ist mir an der Stelle wichtig zu sagen. Ich meine damit, dass die Dinge nicht zufällig in unser Leben kommen. Diese Haltung holt mich aus der Opferrolle und gibt mir die Macht, etwas zu verändern, zurück. Nein, wir können nicht alles verändern. Manchmal müssen wir in unangenehmen Situationen noch ein bisschen aushalten. Was wir aber verändern können, ist unsere innere Haltung dazu. Was für ein unglaublicher Wachstumsprozess das sein kann, habe ich selbst erlebt. Außerdem gibt es genügend Beispiele in der Geschichte die zeigen, wie machtvoll und schöpferisch wir sind.

Ein gutes Beispiel dafür ist meine Zeit im Familienunternehmen, denn an der Stelle begann die Arbeit mit meiner ersten spirituellen Lehrerin.

Da die ganze Familie im Unternehmen arbeitete, und es viele ungeklärte Konflikte gab, kamen sie – Überraschung!! – im Unternehmenskontext auf den Tisch. Es schepperte ganz ordentlich und ich kreiste gedanklich ständig um diese Fragen:

  • Warum passiert das gerade mir und was hat es mit mir zu tun?
  • Wie kann ich es nachhaltig klären und transformieren, um den nächsten Schritt machen zu können?

Dazu gibt es eine Menge hilfreicher psychologischer und systemischer Erklärungsmodelle. Viele davon habe ich kennengelernt und ausprobiert. Und doch war es mir oft nicht genug. Die existenzielle Krise, die uns beim Neustart in Müchen überrollte, hätten wir ohne die spirituelle Anbindung und das Wissen um die Zusammenhänge nicht geschafft. Ernsthaft! Ohne die Begleitung und Ermutigung unserer spirituellen Lehrerin und der geistigen Welt, wären wir beide daran verzweifelt. Wie sehr sich das Durchhalten gelohnt hat, dürfen wir jetzt gerade erleben, wo die Ergebnisse der Transformation sichtbar und erlebbar werden. Der Weg dorthin war allerdings lang. Sehr lang.

Persönlichkeitsentwicklung ist kein Spaziergang

Aber wer sich einmal getraut hat, tief in seine Seele zu tauchen weiß, wie wunderbar heilsam und wirkungsvoll diese Prozesse sein können.

Ich bin heute definitiv nicht mehr die, die ich vor zwanzig oder dreißig Jahren war. Mein Mann übrigens auch nicht. Nicht nur, weil ich älter und erfahrungsreicher bin, sondern weil ich durch die innere Veränderungsarbeit, die inzwischen ein wichtiger Teil meines Lebens ist, völlig neue Einsichten und damit eine neue Haltung bekommen habe.

Der Kontakt zu meiner inneren Stimme, meiner Intuition ist sehr viel intensiver und klarer geworden.

Nein, die Herausforderungen werden nicht weniger. Schließlich sind wir hier, um als Mensch und als Seele zu wachsen. Aber der Umgang damit ist ein anderer geworden. Mich kann heute nicht mehr viel schrecken. Nicht nur, weil ich tief in meine „Abgründe“ geschaut habe und ich mit schmerzhaften Gefühlen in Kontakt kam, sondern weil ich gelernt habe, dass das Leben für mich und nicht gegen mich ist.

Dass alles, was mir passiert, meinem Wohl und innerem Wachstum dient.

Herausfinden kann ich das meistens erst im Rückblick, wenn ich mich mit einer Herausforderung auseinandergesetzt habe.

Mein spiritueller Weg geht weiter

Nachdem meine spirituelle Lehrerin 2016 verstarb merkte ich, wie stark mein inneres Fundament über die Jahre geworden war. Dass ich viele der alten Dramen hinter mir gelassen hatte und innerlich stärker geworden war.

Ich wundere mich kaum noch über die Präzision, mit der das Leben, das Universum, arbeitet.

Pünktlich zum Austritt aus dem klassischen Arbeitsmodell kam, durch die liebe Bloggerkollegin Christine, Tina Maria Werner mit der SOULSCHOOL, in mein Leben – und damit der Seelenplan. Mit dem Wissen um den Plan meiner Seele verstand ich die Logik hinter den Ereignissen meines Lebens nochmal besser. Plötzlich machte so vieles Sinn. Und mit dem ersten Workshop, hat sich dann meine Seelenaufgabe eröffnet.

Nach nicht mal zwölf Monaten starteten wir gemeinsam das SPIRIT ME MAGAZIN und damit fiel alles an seinen Platz: das Schreiben, meine Freude an der Potenzial- und Weiterentwicklung und die Spiritualität. Jetzt weiß auch die Welt, dass Spiritualität ein essenziell wichtiger Teil meines Lebens ist.

Wer sich auf Neues einlässt, braucht Verbündete

Wie wichtig die Spiritualität in meinem Leben ist, habe ich lange Zeit für mich behalten. Vor dreißig Jahren wurde man dafür noch ordentlich schief angeschaut, kritisiert oder belächelt. Dass wir damit viele unternehmerische und existenzielle Themen klären konnten, wissen nur die wenigsten. Inzwischen hat sich – Gott sei Dank – viel geändert.

Ich bin dankbar, dass ich heute mit wunderbaren Menschen verbunden bin. Mich mit ihnen gemeinsam weiterentwickeln kann. Die offen sind für Neues und bei denen ich nicht nur ich selbst sein kann, sondern die mich auch liebevoll und wertschätzend auf neue Blickwinkel und Wachstumsmöglichkeiten hinweisen.

Spiritualität im Alltag

Ich bin zwar oft mit dem Kopf in den Wolken, gleichzeitig stehe ich mit beiden Beinen im Leben hier auf der Erde. Spiritualität muss alltagstauglich sein, sie muss sich im Alltag beweisen und soll mich im Leben unterstützen. Dazu gehört für mich, dass ich das, was mir im Alltag begegnet, für mein inneres Wachstum nutze. Dass ich lerne, immer wieder in meine Mitte zu finden, während ich gleichzeitig meine inneren Grenzen verschiebe. Dass ich Selbstverantwortung übernehme – und dass ich glücklich bin. Egal was in meinem Alltag gerade passiert. Für mich ist das ein Lern- und Entwicklungsweg, eine tägliche Übung. Ich liebe genau das, es macht für mich das Leben aus.

Dieser Blogartikel ist im Rahmen der Blogparade der lieben Dorothee Amelung entstanden. Vielen Dank für die Inspiration, liebe Dorothee!