Ein Buch zu schreiben, übt auf viele eine große Faszination aus. Ich kenne einige, denen es – zumindest gedanklich – in den Fingern juckt. Interessanterweise habe ich an der Stelle keinerlei Ambitionen. Wenn mir jemand sagt, dass ich doch mal Buch schreiben könnte, winke ich in der Regel kopfschüttelnd und mit den Worten „Ich wüsste nicht worüber“ ab. Tatsächlich hat bisher noch nichts so vehement nach draußen gedrängelt, dass es mich zum Schreiben eines Buches verführt hätte. Auch der 100. Blogartikel und die Tatsache, dass ich inzwischen 139.186 Worte auf meinem Blog veröffentlicht habe, was einem Buch mit ungefähr 400 Seiten entspricht, hat daran nichts geändert.
Warum ich diese Blogparade trotzdem reizvoll finde? Weil ich mich gerne an Themen wage, die mir fremd sind und ich neugierig bin, ob vielleicht doch etwas sichtbar wird. Ich meine, der Weg vom Blog zum Buch ist ja vielleicht nur eine Treppenstufe weit entfernt. 😉 Außerdem liebe ich Abenteuer.
Mal angenommen, ich würde ein Buch schreiben. Worüber würde ich schreiben wollen?
Es wäre sicher ein Sachbuch, kein Roman und schon gar kein Thriller. Mir treibt ja schon allein der Gedanke, Figuren und Geschichten entwickeln zu müssen, oder in historischen Datenbanken zu recherchieren, den Schweiß auf die Stirn. Das ist definitiv nichts für mich. Außerdem lese ich dafür viel zu wenig in dieser Richtung.
Dagegen lasse mich von Sachbüchern unglaublich gerne zu neuen Wissensgebieten verführen. Und da ich das Gelernte und Erfahrene sowieso nicht für mich behalten kann, sondern die Menschen um mich großzügig damit „beglücke“ 🙈 würde ein Sachbuch vermutlich besser zu mir passen. Es müsste ein Buch sein, das mit meinen persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen zu tun hat. Denn tatsächlich komme ich beim Schreiben von persönlichen Blogartikeln am leichtesten in den Schreibflow. Außerdem macht es mir total viel Spaß. Ach ja, und ich würde durchs Schreiben gerne etwas lernen und mich persönlich weiterentwickeln.
Gleichzeitig will ich den Leuten nicht ständig mit meinen Lebenserfahrungen in den Ohren liegen, ich kann sie selbst ja schon nicht mehr hören. 😂
Ein Buch über Persönlichkeitsentwicklung
Es gibt ein Thema, das aus jedem meiner Knopflöcher trieft (wie eine liebe Freundin das mal genannt hat): Persönlichkeitsentwicklung. Bei aller Vielseitigkeit dreht sich in meinem Leben fast alles um inneres Wachstum, Veränderung, Bewusstwerdung und Potenzialentfaltung. Was ich damit meine? Die innere Arbeit an und mit meinen Gefühlen, Glaubensmustern, Denk- und Verhaltensweisen. Denn ich habe ein Ziel:
Ich möchte ein bewusster Mensch sein. Ich möchte mich von blockierenden und behindernden Mustern befreien, mich lieben und mir selbst vertrauen. Ich im Kontakt mit meiner inneren Weisheit sein und mich von ihr durch den Alltag navigieren lassen. Denn ich glaube, dass es eine unserer wichtigsten Aufgaben ist, unser Leben zu gestalten und dabei unser Potenzial zu entfalten.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich mit diesem Wunsch nicht die Einzige bin 😉

Eine Gebrauchsanleitung fürs Menschsein
Wenn ich mich da draußen umschaue, habe ich den Eindruck, dass viele auf der Suche sind. Auf der Suche nach Orientierung, Ideen, Inspiration und Lösungen für die Herausforderung ihres Alltags. Die Welt wandelt sich. Durch die Digitalisierung geschehen Veränderungen in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und verlässliche Sicherheiten zerfallen zu Staub.
- Woran können wir uns in diesen unsicheren Zeiten noch orientieren?
- Wie kann es gelingen, sicher durch diesen verrückten Alltag zu navigieren?
- Wie werden wir klarer, gelassener, standhafter und gleichzeitig flexibler, um uns auf die vielen Veränderungen einzulassen und mit Herausforderungen souveräner umzugehen?
All diese Fragen stelle auch ich mir schon ganz lange. Und da ich die Dinge im außen nur bedingt ändern kann, beginne mit den Veränderungen bei mir selbst. Und sorge damit für ein gut laufendes und aktualisiertes inneres Betriebssystem.
Wir Menschen haben ja die wunderbare Fähigkeit, uns selbst wahrzunehmen, um unsere Gedanken, Verhaltensweisen und Einstellungen zu verändern. Die innere Arbeit hat mich nicht nur stärker und resilienter werden lassen, ich bin auch sehr viel klarer und gelassener. Und weil ich das so bereichernd finde, möchte ich das auch anderen Menschen ermöglichen. Während ich das schreibe, fällt mir ein, dass genau das der Grund war, weshalb ich Coach wurde.
Wenn ich also ein Buch schreiben würde, dann wäre es eine Art „Gebrauchsanleitung fürs Menschsein“. Ein Buch, das ich selbst gerne im Regal stehen hätte. Ein Buch, das mir hilft, das Leben und all die verrückten und seltsamen Dinge, die auf dieser Welt passieren, zu verstehen. Das mir die dahinterliegende Logik und die Zusammenhänge erklärt.
Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess
An der Stelle muss ich ehrlich sein: Dieser Weg ist kein Spaziergang. Man braucht dafür eine ordentliche Portion Mut und tatsächlich bin ich – zumindest wenn es um die Erforschung meines seelischen Innenlebens geht – absolut furchtlos. Es gibt durchaus Alltagsthemen, bei denen ich noch ein bisschen zurückzucke, aber die Klärung innerer Themen schiebe ich ungern auf die lange Bank. Da bin ich nach dem Motto „Augen auf und durch“ unterwegs.
Die innere Entwicklungsarbeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und – ja, – das kann anstrengend sein. Denn auch wenn wir „nur“ uns selbst und unseren Erfahrungen begegnen, so betreten wir doch Neuland: das Land unserer Emotionen. Und zwar im ersten Moment der etwas unangenehmen und aufwühlenden Sorte.

Die gute Nachricht ist, dass die Begegnung mit den eigenen Emotionen sehr heilsam und befreiend sein kann. Wenn das, was sowieso da ist und wirkt, sichtbar und fühlbar wird – und sich dadurch transformiert. Dann entsteht echte innere Freiheit und tiefe Freude.
Ich weiß, dass die Angst vor den eigenen Gefühlen weit verbreitet ist. Wir haben die Vorstellung, dass wir damit die Büchse der Pandora öffnen. Aber ganz ehrlich: ich finde es viel angenehmer, zu wissen, was in mir wirkt, als mich weiterhin zu fragen, warum ich meine Ziele nicht erreiche.
Das ist, als würde ich das Steinchen im Schuh nicht entfernen, sondern versuchen, mich daran zu gewöhnen. Wenn dann noch ein paar Steinchen dazukommen, kann das Voranschreiten mit der Zeit ein bisschen mühsam werden. Da ist es doch viel besser, zwischendurch mal Pause zu machen und den Schuh auszuziehen, um zu schauen, was sich alles angesammelt hat.
Was hat das alles jetzt mit einem Buch zu tun?
Meine eigene Entwicklung wäre ohne Bücher nicht in dem Maße möglich gewesen. Es waren die vielen Geschichten wunderbarer Menschen, von deren Erfahrungen ich lernen durfte und darf. Die mir völlig neue Welten und Möglichkeiten eröffneten. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Vielleicht möchte ich, wie beim Bloggen, etwas zurückgeben. Aber vielleicht passt das Schreiben einfach nur gut zu mir.
Was möchte ich mit einem Buch bewirken?
Am liebsten würde ich die Leser zur inneren Arbeit anstiften, sie dazu verführen 😉 Ich möchte sie ermutigen hinzuschauen. Sich Herausforderungen zu stellen, statt ihnen auszuweichen.
Den Stier bei den Hörnern zu packen und den Umgang mit ihm zu lernen.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass wir für unsere Mühe immer belohnt werden. Denn hinter jeder Schwierigkeit ein Schatz verborgen.
Aber wir müssen Spaten und Schaufel holen und mit dem Graben beginnen. Am besten mit einem Lotsen an der Seite. Jemandem, der uns sagt, wie und wo wir am besten mit dem Graben beginnen sollten. Der uns sagt, welche Schwierigkeiten auftauchen können. Der uns erklärt, wann es Sinn macht, Pausen zu machen und uns unermüdlich ermutigt, dranzubleiben. Um jeden einzelnen Schatz zu finden, der in uns verborgen ist. Und je mehr Schätze wir gefunden haben, umso weiser und innerlich freier werden wir.
Mein Buch sollte eine freundliche Einladung sein
Ich eigne mich weder zum Erklärbär, noch zur Ratgebertante (auch wenn ich beides gerne wäre). Deshalb finde ich es so mühevoll, Blog- oder Instagrambeiträge mit Tipps zu erstellen. Das fühlt sich an, als müsste ich als Rechtshänderin mit der linken Hand schreiben und macht mir keine Freude. Meist kommt mein Wissen durchs Schreiben und durch Fragen an die Oberfläche, und dann ist es so individuell wie der Fragende selbst.
Vielleicht habe ich deshalb im Moment noch keine Vorstellung davon, wie es mir gelingen könnte, ein Buch zu schreiben. Ich wüsste gar nicht, wo und wie ich beginnen sollte. In meinem Kopf ist gähnende Leere. Aber vielleicht ist der Kopf hier auch nicht der richtige Ratgeber, schließlich ist mein Verstand an der Stelle völlig erfahrungsfrei. 😂
Möglicherweise gibt es einen ganz anderen Weg, den ich im Moment noch nicht kenne. Vielleicht küsst mich die Muse, ich bekomme eine Eingebung oder in mir drängelt plötzlich etwas an die Oberfläche, was unbedingt geschrieben werden will.
Im Moment weiß ich es nicht und so lasse ich es einfach mal stehen.
Ich danke Stefanie Koettl-Brodmann für die Einladung zur Blogparade „Worüber würdest du gerne mal ein Buch schreiben?“ Weitere Blogparaden findest du bei Judith Peters.
Ein Buch schreiben, einen Baum pflanzen, einen Sohn (zeugen, zur Welt bringen, groß ziehen …) Man sagt immer, dass dies die Ziele wären, die wichtig sein könnten. Im Leben.
Manchmal überlege ich, ob ich das MondYoga-Projekt nicht als eBook veröffenlichen sollte.
Ich schau mal, was meine Bucketlist davon hält
LG
Sabiene
Ach… ein Buch schreiben gehört auch dazu? Das wusste ich gar nicht. Ja, schreib los auch ein eBook ist ein Buch 🙂
Liebe Grüße, Marita
Hey Marita,
auch ein total schöner Artikel, finde das Thema grandios. Lustigerweise geht es mir so wie du es anfangs beschreibst – ein Buch juckt mir nicht in den Fingern. Aber nicht, weil es kein Thema gibt, sondern einfach, weil solch lange Projekte weniger meins sind, fand ja schon die Arbeiten im Studium schlimm 😉 Aber ein Buch von dir würde ich gerne lesen, hehe.
Oh! Vielen Dank, dass Du mein Buch lesen wollen würdest. 🙂 Tatsächlich hat mir der Artikel Flausen in den Kopf gesetzt. Wir schauen mal.
Liebe Grüße, Marita
Oh, da geht es mir wie dir, Marita: Beim Schreiben meiner persönlichen Blogartikel komme ich ebenfalls am besten in den Schreib-Flow.
Vielen Dank für diesen tollen Artikel. Und wer weiß … Vielleicht schreibst du ja doch irgendwann ein Buch!
Ich würde tatsächlich gern irgendwann mal eines schreiben. Aber worüber? Hmm …. Da warte ich mal auf die Muse. 😅
Danke fürs Lesen, liebe Katja, dann warten wir mal erwartungsfreudig, bis uns die Muse küsst 🙂
Liebe Grüße, Marita
hey marita, wow, das ist ein ganz wundervoller beitrag! ich hab ihn mit großem genuss gelesen. in jeder zeile spüre ich deine liebe für bücher und das thema der persönlichkeitsentwicklung. ganz besonders toll fand ich auch deine diesmal sehr bildhafte art und weise zu schreiben – ich sehe dich mit weit geöffneten augen dadurch gehen (anstatt augen zu und durch) wo hindurch auch immer, auf jeden fall willst du unterwegs nichts verpassen – und ich sehe jemanden mit schuhen voller steine mühsam dahinschreiten während du am wegesrand sitzt und gerade die steinchen studierst, die du da gerade aushekippt hast und ich sehe jemanden mit einem stier zuerst kämpfen und dann tanzen :))) ich hoffe sehr, dass du dieses buch vielleicht irgendwann tatsächlich schreibst, ich würde es auf jeden fall lesen – und bis dahin genieße ich weiter deine so bereichernden blogbeiträge – eine art kurzgeschichtensammlung in deinen spezialgebieten :))) danke! lg, iris
Könnest Du Deine wunderbar geschriebenen Kommentare bitte in einem Buch zusammenfassen, liebe Iris? I love it!!! Ich bin tief berührt von Deinem liebevollen, detaillierten und wertschätzenden Kommentar. Ich sehe mich sogar am Wegrand die Steinchen anschauen. Danke fürs Lesen, ich melde mich noch direkt bei Dir.
Gruß, Marita
Liebe Marita
ich lebe ja in der Schweiz und da werden wichtige Anliegen mit Unterschriftensammlungen begonnen, mit Petitionen untermauert und führen oft zu Volksabstimmungen.
Sehr gerne würde ich eine solche Unterschriftensammlung starten, um DEINE „Gebrauchsanleitung zum Menschsein“ irgendwann in den Händen halten zu können.
Nein, ich will Dich auf keinen Fall inneschnurre oder überräde dazu. Ich will Dir damit zeigen, dass es da drausen viele Menschen gibt, die auf Dein Buch warten.
Ich spüre, dass da ganz viel wäre, was die Welt zu einem sanfteren, liebevolleren und tieferen Ort machen würde.
Wann immer es dran ist, ich bin parat. Für die Unterschriftensammlung und alles weitere rund um Dein Buch.
S’liabs Grüassli us de Schwiiz
Christine
Schubs mich ruhig, liebe Christine. Dass Du so sehr an mich glaubst, dass Du sogar Himmel und Erde dafür in Bewegung setzen würdest, berührt mich sehr. Ich würde so ein Buch auch gerne im Regal stehen haben. Wir schauen mal.
Vielen Dank fürs Lesen und herzlich liebe Grüße, wir sehen uns Freitag!
Marita
Liebe Marita!
Das ist wieder einmal so ein wunderbarer Blogartikel! Wie du weißt, mag ich die Art und Weise wie du schreibst sehr.
Und wie du auch weißt, interessiert mich dein Thema für dein mögliches Buch auch sehr. Hach, wenn es am Ende des Blogartikels ein Button „hier bestellen“ gäbe, würde ich sofort draufklicken. Aber den gibt es momentan nicht. Und so kann ich nur sagen: Vielen lieben Dank, dass du dein Wissen, deine Erfahrungen und deine Gedanken hier auf dem Blog mit unst teilst.
Liebe Grüße, Dani
Vielen Dank für Deinen wunderbaren Kommentar, liebe Daniela. Die Idee mit dem „hier bestellen“ Button, nehme ich mal mit auf mein gedankliches Visionboard. Ich freue mir, dass Dir der Artikel gefallen hat und Du das Buch kaufen würdest. Wir werden sehen.
Liebe Grüße, Marita
Liebe Marita,
diesen Beitrag musste ich für mich erst einmal sacken lassen. Da war soviel interessantes, worüber ich nachdenken musste.
Wenn ich ein Thema wüsste, worüber ich schreiben soll, dann würde ich eines schreiben. Aber ich bin doch dann eher der Mensch, wie bei meinen Blogbeiträgen. Das muss spontan kommen. Tja, und dann kommt der selbstzweifler wieder bei mir hoch und ich würde das gute Buch in der Schublade versinken lassen. Das mit der Sichtbarkeit, das klappt nicht immer so bei mir, wie ich es gern hätte.
Liebe Grüße
elke von einfachelke.de
Danke für Deinen ehrlichen Kommentar, liebe Elke. An die Sichtbarkeit gewöhnt man sich mit der Zeit und wer weiß, was bei Dir doch noch entsteht. Schließlich bist Du mit dem Blog auch ganz nah dran. Ich melde mich noch direkt bei Dir.
Liebe Grüße,
Marita
Ein sehr sympathischer Artikel, liebe Marita.
Beim Lesen ist mir aufgefallen, das ich ganz lang immer ein Buch schreiben wollte und das dieser Wunsch verschwunden ist. Danke für diese Erkenntnis und den Einblick in deine Gedankenwelt und deinen Persönlichkeitsentwicklungs- Marathon. Es ist tatsächlich ein Marathon 🤗
Liebe Grüße, Sandra
Liebe Sandra,
danke fürs Lesen. Ich freue mich, dass ich ein Impuls für Dich sein konnte. Da hüpfe ich doch gleich mal auf Deine Seite.
Liebe Grüße,
Marita