Das ist mir tatsächlich noch nie passiert: Ich sitze an meinem Schreibtisch, um den Monatsrückblick zu schreiben und weiß nicht mehr, was passiert ist. Wie geht denn so was? Dabei ist im April so unglaublich viel Neues in mein Leben gekommen und damit ein tiefes Gefühl von Vertrauen in mich selbst und meinen Weg. Also stöbere ich durch die Fotos und mein Notizbuch und erzähle dir ein bisschen von den letzten vier Wochen.

Raus aus dem klassischen Angestellten-Dasein

Seit 1. Mai bin ich nicht mehr bei meinem Arbeitgeber angestellt. Heute ist der erste Tag meiner neuen Freiheit und es fühlt sich gut an im Sinne von Zeit- und Entscheidungsfreiheit. Denn ich bin raus aus einer extremen Fremdbestimmung, die hauptsächlich mit der Branche und der Position, nicht aber mit dem Unternehmen selbst, zu tun hatte.

Die Kündigung war keine Entscheidung gegen das Unternehmen oder für die Selbstständigkeit, sondern eine Entscheidung für mich und mein Leben.

Um die Chancen auf eine passende Nachfolgerin zu erhöhen, hatte ich bereits im November letzten Jahres gekündigt. Denn als einzige deutschsprachige Mitarbeiterin war ich auch alleine für den Standort in Deutschland zuständig. Und weil quasi alles von mir abhing, war ich gefühlt 24/7 „on“ und habe gearbeitet wie eine Selbstständige.

Für ein englisches Unternehmen ist es, erst recht nach dem Brexit, eine ziemliche Herausforderung, Mitarbeiter zu finden, die fließend Deutsch sprechen und tatsächlich ging der erste Versuch ordentlich in die Hose. Deshalb bin ich besonders happy, dass ich meine Aufgaben an eine kompetente Kollegin übergeben konnte. Sie ist bei den Kollegen in UK gut aufgehoben und sie wird nicht das gleiche Schicksal ereilen wie mich: dass sie in ihrem Büro vereinsamt und verzweifelt nach ihrer Motivation sucht. Ich kann zwar gut für mich alleine arbeiten, aber tatsächlich kann es sich ziemlich einsam anfühlen, wenn man zwar Kollegen hat, aber so gut wie keinen Kontakt zu ihnen. Mir ging irgendwann die ganze Energie, und damit auch die Motivation, flöten. Diese Erfahrung ist einer der Gründe, weshalb ich in meinem Team Co-Working eingeführt habe.

Um meine Kollegin weiter zu unterstützen, habe ich meine Urlaubstage über den ganzen April verteilt. Der letzte Freitag im April war mein letzter Urlaubstag und damit mein ganz persönliches Finale. Ich habe meinen Schreibtisch aufgeräumt und alle Unterlagen – so weit möglich – ausgeräumt. Da ich weiterhin beratend tätig bin, kann ich noch nicht alles wegräumen, aber ich bin aus der Hauptverantwortung raus und kann mich jetzt meinem und Johannes‘ Business widmen.

Ich schreibe mich in meine Mitte

Schreiben ist meins. Schon immer. Seit meiner Teenagerzeit bin ich eine Briefschreiberin und – Nein! – ich will kein Buch schreiben. 😉 Nachdem ich von meiner spirituellen Lehrerin gelernt habe, wie man sich schreibend reflektiert und dabei sein eigenes Wachstum unterstützen kann, gehört der tägliche Blick auf meinen Tag zu meinem Alltag. Diesen Monat habe ich ein paar Bücher aus dem Regal geholt, um mich inspirieren zu lassen:

Warum ich das Schreiben liebe? Weil ich schreibend tief in mein Unterbewusstsein hinabtauchen kann. Meine Gedanken sortieren sich dabei ganz von alleine und ich werde mit neuer Klarheit belohnt. Dabei entstehen neue Erkenntnisse und Ideen – auch fürs Business. Durchs Schreiben ist schon so manches Problem regelrecht in sich zusammengefallen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, mit sich selbst in Verbindung zu treten und Unbewusstes bewusst zu machen. Gleichzeitig ist es für mich etwas sehr Kreatives (weshalb das Zeichnen im Moment in den Hintergrund tritt).

Ich finde Schreiben unglaublich meditativ. Es ist meine ganz persönliche „Me-Time“ und da ist es übrigens auch völlig egal, wo ich gerade bin. Ich kann im Café sitzend genauso abtauchen wie Zuhause. Im Moment fülle ich ein Notizbuch (Ottergami B5) pro Monat, das hier habe ich im April begonnen. Das Cover habe ich zum ersten Mal nur mit Acrylmarkern gemacht, was überraschend gut funktionierte. Das Bild ist aufgeklebt, ich hatte es in der Happinez entdeckt.

Monatsrückblick April 2023 Notizbuch Bulletjournal

Das Notizbuch ist mein wichtigster täglicher Begleiter, aber fürs kreative und intuitive Schreiben, und den ersten „shitty first draft“ für Blogartikel, verwende ich inzwischen Spiralbücher. Über die Jahre bin ich ein bisschen pingelig geworden. Klassisches kariertes oder liniertes Papier kommt mir nicht mehr unter die Feder, weshalb ich nur noch die Notizio von Avery Zweckvorm benutze. Seit ich kürzlich – aus Verlegenheit – ein Spiralheft von Brunnen gekauft habe, benutze ich diese in der unlinierten Variante. Sie haben ein super glattes Papier, auf dem man mit Füller wunderbar schreiben kann, ohne dass etwas durchdrückt. Inzwischen stapeln sie sich auf meinem Schreibtisch – natürlich in der gepimpten Variante 😉

Besuch von einer lieben Freundin und Kollegin

Sabine ist eine Ringana-Kollegin, die über die Jahre zu einer lieben Freundin geworden ist. Dass wir in unterschiedlichen Teams sind, spielt dabei keine Rolle, denn Konkurrenz gibt es bei uns sowieso nicht. Wir haben darüber hinaus unendlich viele gemeinsame Interessen, mit denen wir uns gegenseitig inspirieren. Gemeinsam im Business zu wachsen ist einfach wunderbar. Seit 1. Mai haben wir eine weitere Gemeinsamkeit: Wir haben beide das klassische Angestellten-Dasein beendet, denn Sabine ist seit 1. April im Unruhestand. Im April war sie endlich mal wieder Gast bei uns Zuhause und in Johannes‘ Büro, in dem das Bild entstand.

Bloggerinnen-Treffen in Stuttgart

Was für ein Fest, Judith Peters und all die wilden, kreativen Ladys endlich live und in Farbe zu treffen. Wir haben unglaublich viele Anregungen für Blogartikel bekommen, von denen ich mich in den nächsten Wochen und Monaten inspirieren lassen darf. Was ich sehr spannend fand: Ich war relativ ruhig und hielt mich sehr im Hintergrund. Ich habe mich schon lange nicht mehr so zurückhaltend erlebt. Woran das lag, weiß ich immer noch nicht so richtig. Ich lasse es einfach mal stehen und schaue es mir in einer ruhigen Minute nochmal an.

Ich habe die offene Atmosphäre und den inspirierenden Austausch sehr genossen. Besonders spannend fand ich die Mini-Masterclass mit Christine, Susanne und Monika, die wir am Ende hatten. Da ist tatsächlich eine neue Idee entstanden, um die ich mich in den nächsten Wochen kümmern werde.

Mit der lieben Christine verbinden mich ganz besondere Projekte (weiter unten mehr). Die Teilnahme an The Content Society habe ich übrigens ein weiteres Jahr verlängert.

Was sonst im April noch los war:

Welche Gedanken und Gefühle hast du zum Thema Geld?

Die meisten (ich eingeschlossen) haben an der Stelle noch echtes Entwicklungspotenzial. Wie gut, dass die liebe Christine GeldGespräche anbietet. Das sind keine Gespräche ÜBER Geld, sondern MIT deinem Geld. Ich durfte Test-Klientin sein und es war ein wunderbar leichtes und inspirierendes Gespräch. Falls du also mal Lust auf einen etwas anderen Blickwinkel hast, bist du bei ihr richtig.

Neue Website: Ich starte unperfekt

Irgendwann muss die Bastelei ein Ende haben, schließlich ist nichts in Stein gemeißelt und jederzeit änderbar. Ich arbeite mit meinem Web-Zauberer schon viele Jahre sehr gut zusammen, aber dieses Mal war unsere Kommunikation eine Katastrophe. Keiner wusste so richtig, was der andere macht (oder auch nicht), weil wir einfach unklar und von der vielen E-Mails irgendwann verwirrt waren. 😉 Dadurch verzögerte sich alles und am Ende waren beide frustriert. Es war ein echtes Learning für uns beide, aber jetzt bin ich so weit durch und wie du siehst, ist die Seite online. Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt, denn ich muss nochmal die Links überprüfen und ein paar Blogtexte ändern. Jetzt kann ich endlich an der WordPress-Sprechstunde der TCS teilnehmen. Das war nämlich bisher, aufgrund meines unflexiblen Themes, völlig sinnfrei.

Mini-Osterbesuch bei meinen Eltern

Es war tatsächlich der kürzeste Besuch, den wir jemals gemacht haben. Meine Eltern sind beide auf dem Weg zur Alzheimer-Demenz. Entsprechend skurril können die Begegnungen mit ihnen sein. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie „nicht von dieser Welt“ sind und damit wird der ganz normale Alltag stellenweise ausgehebelt. Da es statt Mittagessen (ich glaube, das hatten sie vergessen) Kaffee und Kuchen (den wir selbst mitgebracht hatten, weil es nirgends Kuchen zu kaufen gab 😉) gab, sind wir nach zwei Stunden wieder abgeflitzt. Ansonsten hätte es sicher eine Stunde später nochmal Kaffee und Kuchen (der inzwischen vernascht war) gegeben. Ich muss dringend mit einer Beratungsstelle Kontakt aufnehmen, denn sie lassen sich nichts sagen und in manchen Bereichen wird es Zeit, dass wir eingreifen.

Spiritualität rückt noch mehr in den Mittelpunkt meines Alltags

Spiritualität ist schon immer ein wichtiger Teil in meinem Leben. Privat und im Business. Mit „Spiritualität“ meine ich übrigens die alltagstaugliche Variante. Das ist mir wichtig, an der Stelle zu erwähnen. Im April haben sich neue Möglichkeiten ergeben und ich werde mein Wissen durch Coachings und Kurse in den nächsten Monaten weiter vertiefen. Spiritualität ist für mich die pure Persönlichkeitsentwicklung und das ist ja bekanntermaßen der rote Faden in meinem Leben. 😉

Neue Entspanntheit

Ich habe eine gefühlte Ewigkeit an diesem Blogbeitrag geschrieben. Noch vor vier Wochen hätte ich mich darüber geärgert, dass ich so lange brauche (bei anderen geht das schneller) und mir dadurch Zeit für andere Dinge fehlt. Dieses Mal war alles anders. Ich habe die vielen Stunden genossen, trotzdem mich der WordPress Editor manchmal an den Rande der Verzweiflung gebracht hat (ich brauche noch ein bisschen Übung). Der innere Zeitdruck ist wie weggeblasen. Weg ist auch der Drang, die Dinge so zu machen, wie andere sie tun. Keine Ahnung, wie das passiert ist (die Coachings hatten wohl doch eine tiefere Wirkung als gedacht), aber in mir ist eine völlig neue Gelassenheit.

Throwback April 2022

  • Im April 2022 fand – zumindest für mich – der erste Offline-Event von The Content Society statt, da war ich gerade mal eine Woche dabei.
  • Johannes war ich für ein paar Tage auf der Insel Reichenau. Während er ein Seminar besuchte, verbrachte ich die Zeit gemütlich lesend und schreibend.
  • Endlich wieder ein Live-Event meines Partnerunternehmens. Es war so schön, Kolleginnen zu treffen und Neues zu lernen. Wie habe ich das vermisst!

Darüber habe ich im April geschrieben:

Monatsrückblick März 2023: Ich bin dann mal weg!

Das ist der erste Monat, bei dem ich froh bin, dass er vorbei ist. Okay, das ist nur fast richtig. Denn abgesehen von der nicht enden wollenden Schreibblockade, sind ganz wunderbare Dinge passiert. Viele sind zu privat, aber ich kann dir berichten, dass ich…

Morgenroutine: Finde deinen perfekten Start in den Tag

Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich keine richtige Morgenroutine habe? Wenn mich der Wecker nicht um 5 Uhr morgens aus dem Tiefschlaf reißt, ich direkt zum Joggen gehe oder direkt unter die eiskalte Dusche hüpfe? Versteh‘ mich bitte nicht falsch, aber nichts davon…

12 von 12 im April 2023: Ein vergessener Urlaubstag

Der April ist der letzte Monat bei meinem Arbeitgeber. Damit ich meine Nachfolgerin weiter unterstützen kann, ist jede Woche eine bunte Mischung aus Arbeits- und Urlaubstagen. Heute war seit knapp zwei Jahren ein Urlaubstag, der den Namen auch verdient. Bisher war ich…

Ziele erreichen: Wenn es schwierig wird, bist du auf dem richtigen Weg

Vielleicht kennst du das auch: Wenn man auf dem Weg zu seinen Zielen ist, gibt es ab und zu ruckelige Phasen. Wir kommen an Grenzen – den Rand der Komfortzone – und dürfen immer wieder neu entscheiden, wie wir damit umgehen. Es gibt den schönen Spruch: „Wo die Angst…

Was steht im Mai 2023 an?

Wenn man auf dem Weg zu seinen Zielen ist und sich konsequent auf die persönliche Entwicklung einlässt, lassen sich Veränderungen irgendwann nicht mehr aufhalten. Seit meiner Kündigung ist viel innere Ruhe, sind viele neue Ideen und Menschen – und damit pure Inspiration – in mein Leben gekommen. Dafür bin ich unglaublich dankbar.

Vieles verändert sich in einer neuen Tiefe, mein Vertrauen ins Leben und in mich selbst wächst von Tag zu Tag. Ich liebe diesen Lern- und Entwicklungsweg, auch wenn er zwischendurch geistigen Muskelkater verursacht. Es ist ein sehr lohnenswerter Weg und ich freue mich auf alles, was noch kommt. Ich denke, wir dürfen beide gespannt sein.

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