Eigentlich hatte ich kein Motto für dieses Jahr, nur ein Wort: Essenz. Und dann hat mein Mann Johannes in einem kleinen Magazin den Satz „Du musst dein Ändern leben“ entdeckt. Bingo! Der ist für mich. Da ist alles drin, was 2023 für mich ausmacht. Warum? Weil ich im November eine große Veränderung eingeleitet habe und es in diesem Jahr darum gehen wird, dass sich nicht nur die Dinge im Außen ändern, sondern dass vor allem ich mich verändere. Ich habe im letzten Blogartikel darüber geschrieben, was das Wort Essenz für mich bedeutet und widme mich in diesem Artikel meinem Jahresmotto.

Warum das Motto mein Leitsatz für 2023 ist

Seit der Entscheidung, meine Teilzeitstelle zu kündigen, war mir klar, dass sich mein Leben tiefgreifend verändern wird. Und damit ich zu dieser neuen Realität passe, muss vor allem ich mich ändern und damit meine ich konkret mein Mindset. Meine Businespartnerinnen kennen den Satz schon: „Wir müssen uns zu der Person hinentwickeln, die dort am Ziel steht“. Und genau das wird 2023 passieren. Ich werde mein altes Ich (na ja, zumindest einen Teil davon) hinter mir lassen. Seit dieser Entscheidung hat ein innerer Prozess begonnen, der nicht mehr aufzuhalten ist. Meine Ausrichtung wird klarer, fokussierter und ich organisiere ich neu. Noch stehe ich am Anfang dieser experimentellen Phase, aber die Kugel rollt und das ist gut so. Veränderung, ich komme!

Mentaler Schleudergang

Ich mache mir solche existenziellen Entscheidungen nicht leicht. Auch wenn ich mit dem Kopf oft im Himmel bin, so stehe ich doch mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität. Dazu habe ich in dieser Richtung einfach schon zu viele unternehmerische Erfahrungen gemacht, bei anderen beobachtet und daraus gelernt. Dieses Mal fühle ich mich besser vorbereitet, als vor meinem Start in die erste Selbstständigkeit, bei der noch ein ordentlicher Packen Naivität mit im Spiel war. Trotzdem ist es eine Reise ins Unbekannte, in eine erfahrungsfreie Zone. Ins Abenteuerland. Ich finde es spannend, wie plötzlich völlig neue und sehr aufregende Bilder von der Zukunft entstehen (zu denen ich bisher keinerlei Zugang hatte), während ich einen Moment später von Bedenken und Ängsten malträtiert werde. Auf all das versuche ich mich mutig und tapfer einzulassen und „mein Ändern zu leben“.

Ich meine, wer kommt schon auf die Idee, in solchen Zeiten seinen Job zu kündigen? Das zumindest sagt mein Verstand. Aber es gibt – genauso wie fürs Kinder kriegen – nie DEN richtigen Zeitpunkt. Die Dinge kommen, wie sie kommen und viele erfolgreiche Unternehmen wurden in schwierigen Zeiten gegründet. Und da ich nicht neu gründen muss, sondern mir in den letzten Jahren schon ein Fundament gebaut habe, könnte es auch die goldrichtige Entscheidung gewesen sein. Wissen tue ich das erst am Ende diesen Jahres.

Was das Motto für mich bedeutet

Der Satz „Du musst dein Ändern leben“ bedeutet für mich, dass ich ausgetretene Pfade verlasse und Dinge anders mache als bisher. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Dass ich aus einem „heute nicht“ ein „gerade heute“ und aus einem „jetzt nicht“ ein „gerade jetzt“ mache. Ich habe keine Ahnung, ob und wie gut mir das gelingen wird.

Aber vor allem geht es darum, nicht nur über Veränderungen nachzudenken (darin bin ich eine absolute Spezialistin 😉), sondern sie auch umzusetzen und ins Handeln zu kommen. Noch mehr als im letzten Jahr. Aber das ist sowieso ein Selbstläufer, weil mich schon alleine die Entscheidung ganz schön in Bewegung bringt. Es heißt auch, dass ich bewusst dranbleibe, auch wenn es mal ein bisschen kabbelig ist. Sobald ich spüre, dass etwas in mir blockiert oder ich auf der Stelle trete, werde ich sehr genau hinschauen. Da kann am Ende des Jahres ja nur eine neue Haltung herauskommen.

Wie ich mein Motto im Alltag umsetze

Ich gehöre zu den Scannerpersönlichkeiten und lasse mich leicht ablenken. Das hat bisher dazu geführt, dass ich die zu erledigenden Dinge gerne mal auf die Seite geschoben habe. Mit dem Ergebnis, dass ich in schöner Regelmäßigkeit einen Arbeitsstau auf meinem Schreibtisch hatte. Um dem ein Ende zu machen, habe ich auf Canva eine Alltags-Collage mit den wichtigsten Aufgaben/Zielen erstellt.

Auf der Rückseite stehen Routinen die mir, neben der täglichen Arbeit, wichtig sind. So Dinge wie Lesen, Bewegung, Podcasts, die ich hören möchte, Reflexionsfragen und vieles mehr. Mir wurde schon beim Aufschreiben klar, dass das – zumindest täglich – nicht umsetzbar ist. 🙈 Deshalb betrachte ich es als ein Inspirations-Board, aus dem ich jeden Tag das auswählen kann, was gerade passt. Das hat mir unglaublich viel Druck genommen und ich erkenne jetzt schon, dass weniger möglich ist, als ich dachte.

Kleine Gewohnheiten ändern

Ich gehe sehr viel bewusster und beobachtender durch meinen Alltag. Mal ändere ich einen kleinen Ablauf oder eine Gewohnheit. Ich versuche früher Feierabend zu machen, nehme mir bewusst Zeit für den Plausch mit einer Freundin, packe weniger Termine in meine Woche und achte auf Pausen. Ich lerne, meine Bedürfnisse wichtiger zu nehmen, als die der anderen. Kürzlich fiel mir zum Beispiel auf, dass ich den Kontakt zu mir verliere, wenn ich an einem Tag zu viele Gespräche habe. Ich brauche dann eine kurze Pause, in der keiner was von mir will. Das war eine ganz wertvolle Erkenntnis für mich.

Love it, change it or leave it

Im ersten Moment klingt es wie ein Widerspruch: Auf der einen Seite verändere ich die Dinge und auf der anderen Seite nehme ich sie an. Aber ich habe das Gefühl, dass auch das wichtig ist. Die Idee war plötzlich da: Den Widerstand hinter mir zu lassen und die Dinge anzunehmen, wie sie sind. Alles ist so, wie es ist, weil ich mich irgendwann dafür entschieden habe. Da kann ich noch so viel im Widerstand sein, er wird die Tatsachen nicht verändern, sondern mir die Laune verhageln. Nach dem Motto „love it, change it or leave it“ übe ich mich darin, das eine zu ändern und das andere zu akzeptieren. Denn am Ende des Tages sind auch innere Widerstände oder Ärger ein Teil des Mindset und das will ich ja ändern. Ich gebe zu, dass das nicht immer einfach ist, aber es ist auch eine sehr spannende Entdeckungsreise.

Welche Auswirkungen wird das Motto sonst noch auf mein Leben und Business haben?

So genau kann ich dir das im Moment noch nicht sagen. Ich hoffe und arbeite daran, eine Menge neuer und erkenntnisreicher Erfahrungen zu machen. Mutig zu sein. Immer und immer wieder. Ich gebe zu, dass ich davor eine ganz gehörige Portion Respekt habe. All diese Erfahrungen werden ganz automatisch in meine Arbeit und die Teamarbeit einfließen. Mindset-Arbeit ist sowieso ein Dauerbrenner in unserem Business. Aber ich bin ja nicht alleine, sondern mit Team-Kolleginnen unterwegs. Wir unterstützen uns gegenseitig und wenn ich sehe, was schon in wenigen Wochen entstanden ist, freue ich mich jetzt schon auf das, was noch kommt.

Mein Ziel ist es, dass sich die Dinge IN mir verändern und daraus eine neue Haltung entsteht. Ich habe eine Coach und einen Mentor an der Seite, die mich während des Jahres begleiten. Damit ich mein Ziel, gut von meiner Selbstständigkeit zu leben, erreichen werde. Dass es möglich ist, weiß ich. Wir haben genügend Beispiele in unserer Company. Die Frage ist nur, ob ich es schaffe, mein Mindset so zu verändern, dass es auch für mich Realität werden kann. Es gibt immer ein Restrisiko, auch weil ich nicht weiß, was da noch alles in meinem Unterbewusstsein schlummert. An der Stelle brauche ich einfach Vertrauen ins Leben – und in mich selbst.

▶️ Hast du ein Motto für 2023? Magst du es mir verraten? Dann freue ich mich über einen Kommentar.