Ich gehöre zu den Menschen, die sich ungern fotografieren lassen. Ich bin auch kein besonderer Fan von Selfies, aber wer hat schon immer jemanden zur Hand, der einen „mal kurz“ fotografieren kann. Um das Thema Selfie kommt Frau – erst recht wenn sie sichtbar sein will – einfach nicht vorbei. Businessfotos machen zu lassen, habe ich viele Jahre lang erfolgreich vor mir hergeschoben, mit den Selfies war das nicht viel anders. Inzwischen gehe ich mit beiden Themen wesentlich entspannter um, denn nichts ist für die Ewigkeit.
Zu einer professionellen Website gehören professionelle Fotos
Dieser Meinung bin ich nach wie vor. Ich bin in der Medienbranche groß geworden und ich finde man sieht auch an den Fotos, wie professionell jemand mit seinem Business unterwegs ist. Spontane Urlaubsfotos haben als Profilbild auf einer Businessseite einfach nichts zu suchen. Ein gutes Foto beim Fotografen kostet nicht die Welt (Ich habe viele Jahre aus Budgetgründen einfach nur ein einziges Bewebungsfoto machen lassen) und diese Investition sollte man sich selbst und seinem Business wert sein.
Natürlich kommt es immer darauf an, in welcher Branche man tätig ist und wen man als Kunden hat bzw. haben möchte. Entsprechend professionell sollten meiner Erfahrung nach die Fotos für die Website und die Printmedien sein. Denn wie heißt es so schön… das Auge isst mit. 😉
Vor zehn Jahren war ich an der Stelle noch ziemlich verkrampft unterwegs, inzwischen bin ich sehr viel lockerer.
Als ich 2022 mit dem Bloggen begann, wurde es Zeit für neue Fotos, denn ich hatte mich verändert. Also habe ich spontan einen Termin im Fotostudio meines Vertrauens gebucht und bin am nächsten Morgen in meinen Lieblingsklamotten dort aufgetaucht. Das war neu. Viele Jahre früher wäre ich vorher bei der Visagistin gewesen und hätte mir für die Session vielleicht noch neue Klamotten gekauft. Nichts davon lag mir inzwischen ferner, das erhöht nur den Druck. Außerdem wollte ich lässige Fotos, die mich so zeigen wie ich bin und die hatten wir nach kürzester Zeit im Kasten.
Der Weg zum ersten Selfie war schwierig
Als Selbstständige kommt man am Thema Sichtbarkeit nicht vorbei. Erst recht nicht in Zeiten von Social Media. Ich hätte viel zu tun, müsste ich für jedes Foto zum Fotografen rennen. Und da der Lieblingsmann auch nicht immer neben mir steht, wenn ich gerade ein Foto brauche, habe ich begonnen, Selfies zu machen. Allerdings war das eine echte Herausforderung.
Das erste Selfie hat mich ordentlich Überwindung gekostet
Neben dem, dass ich mich nicht für besonders fotogen halte, sind mir von einer schweren Akne deutlich sichtbare Aknenarben geblieben. Und weil ich die jeden Tag im Spiegel sehe und ich mich immer noch daran gewöhne, dem herkömmlichen Schönheitsideal nicht zu entsprechen, kostete mich das erste Selfie ordentlich viel Mut. Es war ein ganz kleiner und vertrauensvoller Onlinekurs, der mir den Weg zum ersten Selfie ermöglichte, ich habe im Blogartikel „Dieser Angst habe ich mich gestellt: Selfies und Videos auf Social Media“ darüber geschrieben. Und dank der wunderbaren Filter sind die Narben – je nach Lichteinfall – auf den Fotos so gut wie gar nicht zu sehen.
Inzwischen gehören Selfies zu meinem Leben
Kürzlich sagte mein Mann, dass meine Selfies immer gleich aussehen. Recht hat er, denn die Länge meines Armes ist immer noch die gleiche und ich vergesse meist den Selfie-Stick Zuhause. Das schränkt die Perspektive ziemlich ein.
Inzwischen gibt es spätestens beim monatlichen Rückblick ein Selfie. Das gehört irgendwie dazu. So ungern ich sie mache, so sehr freue ich mich am Ende des Jahres über die vielen Fotos. Und die Leser*innen freuen sich vermutlich auch, wenn sie nicht nur Stockfotos zu sehen bekommen.
Situationskomik
Es kommt immer darauf an, wie viel Zeit ich habe, aber grundsätzlich sind Selfies eine recht lustige Angelegenheit. Humor und eine gewisse Lockerheit braucht es auch, sonst wirken die Fotos schnell zu ernst und verkrampft. Hier eine kleine Auswahl meiner Outtakes. Manchmal finde ich sie netter und sympathischer als die Fotos, die ich am Ende verwende.
Mein Problem mit den Selfies
Die Lichtverhältnisse in unserer Wohnung sind nicht besonders gut, weshalb ich nur noch selten Selfies Zuhause (im Büro) mache. Außerdem finde ich es langweilig, ständig in der gleichen Umgebung zu fotografieren. Also mache ich, spätestens bei Monatsrückblick, welche draußen. Im Sommer ist das kein Problem, im Winter gibt es deshalb eher weniger Fotos von mir.
Tatsächlich bin ich etwas faul und auch schludrig geworden. Wenn ich Zeit und eine schöne und helle Umgebung habe, fällt es mir leichter und ich nehme mir schon mal Zeit, stimmungsvolle Selfies zu machen. Ansonsten bin ich im Moment nicht sehr selfieaktiv (schreibt man das so?).
Pro und contra Selfies im Business Kontext
Nicht jeder Fotograf macht gute Fotos, nicht jeder macht gute Selfies. Ich würde meine eigenen als vorzeigbar bezeichnen. Jedenfalls bekomme ich meistens ein ganz gutes Feedback dazu. In den Blogartikeln und auf Social Media finde ich Selfies in Ordnung. Für die grundsätzlichen Fotos auf der Website finde ich professionelle Fotos immer noch die bessere Wahl. Ein guter Fotograf schafft es, mit seiner Erfahrung neue Blickwinkel einzufangen und ganz besondere Facetten der Persönlichkeit einzufangen. Man ist bei sich selbst ja immer etwas betriebsblind, und da kann eine neue Perspektive ganz hilfreich sein.
Fazit
Selfies zu machen hat mich zwar ordentlich Überwindung gekostet, aber sie haben mir auch neues Selbstbewusstsein gegeben. Man selbst ist ja meist sein größte Kritiker und wenn man sieht, wie schön die Fotos dann doch sind, hält er ziemlich schnell seine Klappe. Außerdem bin ich viel lockerer geworden und oftmals muss ich über mich selbst lachen. Manchmal muss ich fünfzig Mal auf den Auslöser drücken, bis ein Foto dabei ist, das mir gefällt und manchmal entstehen völlig überraschend tolle Fotos. Wer sich noch nicht traut, dem möchte ich Mut machen. Bis jetzt hat es noch jede/r überlebt.
Oh je! Dieses Mal war ich zu schnell
Die liebe Claudia Ludloff hatte dieses Thema im Rahmen einer der Blogparade „Sind Selfies schlecht fürs Business Image?“ angeboten. Und weil ich es mega spannend fand, war der Blogartikel in Lichtgeschwindigkeit fertiggeschrieben. Inzwischen hat sich das Thema ihrer Blogparade verändert: „Zeig her deine letzten 9 Instagram-Momente und ihre Geschichten!“. Da ich auf Instagram nur noch meine Blogartikel veröffentliche, hätte ich an dieser Stelle nicht besonders viel zu sagen gehabt. Egal. Ich hoffe, du hattest trotzdem Spaß am Lesen. Vielen Dank, liebe Claudia, für Deine Inspiration. Ich habe es sehr genossen, in den alten Fotos zu stöbern. 😉
Liebe Marita,
vielen Dank für diesen interessanten Beitrag.
Ich finde deine Selfies super und auch, dass du anderen damit Mut machst.
Besser hätte ich es nicht formulieren können.
Liebe Grüße
Claudia
Vielen Dank fürs Vorbeischauen, liebe Claudia, und danke für Dein Feedback.
Ich habe den Artikel soooo gerne geschrieben und finde Deine Seite sehr inspirierend.
Liebe Grüße
Marita
Na endlich Lichtgeschwindigkeit erreicht 😃😃😃😃😃😃😃😃 What’s next?
Bei diesem Blogartikel schon und ich hoffe tatsächlich auf noch mehr Lichtgeschwindigkeit 🤣
Liebe Marita
im Frühjahr habe ich bei einer Fotografin einen Selfie Kurs gemacht und war sehr verblüfft, was alles möglich ist, wenn ich weiss wie.
Ich mag es, damit bessere und vor allem aktuelle Bilder für meine Blogartikel und SoMe (wenn ich mich da gerade engagieren will…) schnell selbst produzieren zu können.
Die Arbeit mit sehr guten Fotografen hat mich immer bereichert. Ich bin voll Deiner Meinung, dass es etwas mit Wertigkeit zu tun hat, was ich in meinem digitalen Wohnzimmer, meiner erweiterten Visitenkarte zeige.
Ich schätze die Arbeit mit Profis sehr und ich schätze es auch, sie sehr gut zu bezahlen. Das hat für mich viel mit Wertschätzung und der Energie der Ergebnisse, z.B. toller Bilder zu tun.
Ich mag Deine Selfies sehr, denn sie zeigen mir immer eine zusätzliche Facette, die Deine Texte ergänzen und sie noch reicher machen.
Mein Problem sind Ganzkörperbilder von mir. Egal ob selbst fotografiert oder mit einem Profi. Das ist ein interessantes Thema für mich, dem ich mich vorsichtig nähere. Auch da kann ein einfühlsamer Fotograf bestimmt eine grosse Hilfe sein, wenn ich mich ihm/ihr ehrlich zeige und um Unterstützung bitte.
Danke für den Stups, mal wieder Selfies zu machen – meine für mich.
Ich freue mich auf weitere von Dir und bin immer neugierig, Wo Du sie gerade knipst.
Liebe liebe Grüsse
Christine
Boah! Christiiiine! Was für ein Kommentar.
Danke für Dein Kompliment 🙂 für Deine Offenheit und Deine Ehrlichkeit. Ein guter und achtsamer Fotograf kann manchmal entscheidend sein und das mit den Ganzkörperfotos ist auch nicht einfach, da gebe ich Dir völlig recht.
Selfies und Fotos bleiben ein spannendes Thema und das Learning hört nie auf.
Liebe Grüße, Marita
Liebe Marita,
du nicht fotogen? Keine Spur davon! Daher bleib dabei, ich mag jedes deiner hier veröffentlichten Fotos – egal ob professionell oder Selfie 🙂
Deinen Artikel habe ich sehr gerne gelesen, ich mag deine eigene Draufsicht und dass du mich an deinen Gedanken hast teilnehmen lassen.
Wir lesen uns wieder,
Gruß Gabi
Danke für die Blumen, liebe Gabi 🙂 Sowohl zu den Fotos (ich sag’nur „Selbstbild und Fremdbild“) und dass Dir Profi meine Schreiberei gefällt. Das hat was von Ritterschlag für mich 🙂
Liebe Grüße
Marita
Liebe Marita,
cooler Einblick, danke dafür.
Ich mochte noch nie gern fotografiert werden, die Bilder haben mir fast nie gefallen. Und ich habe bis heute kein Profifoto auf meiner Website. Wobei, so ganz stimmt das nicht. Auf meiner allerersten Site 2004 hatte ich ein Profi-„Bewerbungsfoto“ 😉 auf der Über-Mich-Seite.
Selfies mache ich schon viele Jahre. Das gefiel mir gleich. Und ich mir auch. Seltsam, oder? Ich mache meist Outdoor-Fotos und immer ein bisschen crazy, so wie ich.
Aber, für die neue Website soll es auch endlich mal ein paar (hoffentlich gute) Profifotos geben. Ob das klappt?
Lieben Gruß
Heidrun
Ja, das klappt, liebe Heidrun. Wobei ich das gezeichnete Foto auf Deiner Seite schon ziemlich gut finde und es passt auch zu Dir und Deinem Business. Ich habe Dir noch eine Nachricht geschickt mit ein paar Tipps für die Auswahl der Fotografen. Es braucht ein bisschen, bis man „seinen“ Fotografen gefunden hat, aber dann darf man sich positiv überraschen lassen. So zumindest meine Erfahrung.
Wobei… und da muss ich auch ehrlich sein: Aufträge bekommt Frau nicht wegen der Fotos 😉
Liebe Grüße und danke fürs Lesen!
Marita