Das ist der erste Monat, bei dem ich froh bin, dass er vorbei ist. Okay, das ist nur fast richtig. Denn abgesehen von der nicht enden wollenden Schreibblockade, sind ganz wunderbare Dinge passiert. Viele sind zu privat, aber ich kann dir berichten, dass ich seitenweise Erkenntnisse gesammelt habe. Während ich hier schreibe, blättere ich genussvoll durch mein Notizbuch, um die wichtigsten Ereignisse mit dir zu teilen.

Schreibblockade: Ich gebe den Widerstand auf und akzeptiere den Stillstand

Gleich am ersten März war klar: Das Bloggen liegt erst mal auf Eis. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich diese Tatsache akzeptieren konnte. Da kam die Info von der lieben Iris van Bebber, dass ich mich wahrscheinlich auf einem Generatoren-Plateau (Ich bin Gneratorin 1/3) befinde, genau richtig: Ich solle bitte nichts erzwingen. Und genau das war eins meiner wichtigsten Learnings diesen Monat: Dass mich der Wille alleine nicht immer zum Ziel bringt. Im Gegenteil. Ich würde einen ausweglosen Kampf führen und genau aus dem Muster wollte ich ja sowieso raus. Passenderweise las mir Johannes kurz danach diese Passage aus einem Interview vor:

„Ich habe als Kind früh gelernt, dass Anerkennung immer an Leistung geknüpft ist. Das wird zu einem Muster, das sich durch dein Leben zieht: Wenn du das Gefühl hast, dass du immer was leisten musst, damit Menschen dich mögen oder Dinge funktionieren, bist du immer am Machen. Du fühlst dich sofort schlecht, wenn du nichts tust.“

Es fällt mir noch etwas schwer, aus diesem Viel-Arbeit-viel-Ergebnis Programm auszusteigen, aber das wird schon. Zumindest bin ich aus der inneren Blockade raus und als Geschenk hab‘ ich eine neue Schreibstrategie bekommen. Jetzt wird jede Blogidee sofort festgehalten und manchmal entstehen seitenweise Texte. Wenn es sein muss, auf dem Bügelbrett. (Weil alle anderen Tische schon belegt sind 😉😂)

Geschrieben habe ich in diesem Monat trotzdem, nur eben im Notizbuch. Ich habe viel gezeichnet und mit meinen Gedanken und Erkenntnissen ein ganzes Buch gefüllt.

„Love yourself first and everything else falls into line. You really
have to love yourself to get anything done in this world.“
Lucille Ball

Mein Buch des Monats

Es gibt Bücher, die liegen Nullkommanichts im Einkaufswagen. Das hier ist eines davon. Ich habe es bei der lieben Christiane auf dem Blog entdeckt, in den Inhalt reingelesen, und umgehend bestellt: „Sokrates in Sneakern: Von der Kunst, gute Gespräche zu führen“* von Elke Wiss. Mich zu trauen, Fragen zu stellen, habe ich zu Beginn meines Berufslebens echt lernen müssen. Als Coach gehört es sowieso zum Handwerkszeug und da mich Menschen und ihre Lebensgeschichten immer interessieren, frage ich gerne und viel🙄. Allerdings habe ich festgestellt, dass es nicht jeder in meinem Team so geht. Keiner will selbst ausgefragt werden (Dabei erzählen wir doch so gerne von uns selbst!), weshalb wir uns selbst nicht trauen, Fragen zu stellen. Am Ende bleibt das Gespräch an der Oberfläche. Wie aber soll ich einen Bedarf herausfinden, wenn ich von meinem Gegenüber nichts weiß? Auf diese Frage und einige andere habe ich im Buch spannende Antworten gefunden. Was mich aber ganz besonders fasziniert hat, war die „sokratische Haltung“, die durch ehrliches Fragen auch mal Hintergründe aufdeckt. Ich kann das Buch empfehlen und bin gerade dabei, eine Rezension zu schreiben.

Endlich: Ich lerne mein Warum kennen

Genau vor einem Jahr bin ich tief in das Thema „Finde dein Warum“ eingetaucht und hatte sogar mit Nina im Podcast darüber gesprochen. Gefunden haben wir es trotzdem nicht. Das war okay, aber als mir das Thema jetzt immer wieder begegnet ist, war ich reif für eine WARUM-Session bei Bianca Fritz. Es waren sehr berührende 90 Minuten, denn ich bin nochmal durch meine gesamte berufliche Biographie gegangen. Was dabei herauskam, war überraschend unspektakulär:

Ich hatte die Vorstellung, dass etwas völlig spektakulär Unerwartetes ans Tageslicht kommt. Aber nein, es war einfach das, was ich sowieso schon immer tue und was sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben zieht. Der Effekt hat mich dann doch überrascht: In mir wurde es ganz ruhig. Es fühlt sich ein bisschen an wie „angekommen sein“. Was ich noch ganz besonders fand, war die Berücksichtigung meines Human Design Chart. In diesem Zusammenhang hat es mir tatsächlich neue Erkenntnisse geschenkt.

Aus online wird offline: Treffen mit Christine Traut

Warum ich das Bloggen und Social Media liebe? Weil ich darüber wunderbare Frauen kennenlerne. Als Christine mit ihren Männern ein paar Tage in München war, hatte sie auch ein bisschen Zeit für ein Treffen mitgebracht (Danke, liebe Christine). Nicht nur das Wetter war wunderbar, sondern auch unsere Gespräche. Ich liebe wilde, bunte und tiefsinnige Gespräche und davon hatten wir eine ganze Menge. Die Zeit verflog regelrecht. Glücklicherweise sehen wir uns schon bald wieder: Im April trifft sich „The Content Society“ in Stuttgart.

Film des Monats

Johannes hat mal wieder einen unglaublich berührenden Film entdeckt: THE FATHER. Die Handlung: „Anne (Olivia Colman) ist in großer Sorge um ihren Vater Anthony (Anthony Hopkins). Als lebenserfahrener, stolzer Mann lehnt er trotz seines hohen Alters jede Unterstützung durch eine Pflegekraft ab und weigert sich standhaft, seine komfortable Londoner Wohnung zu verlassen. Obwohl ihn sein Gedächtnis immer häufiger im Stich lässt, ist er davon überzeugt, auch weiterhin alleine zurechtzukommen.“  Der Film ist „das berührende Porträt eines Alzheimerkranken, ganz aus dessen Sicht gefilmt, großartig gespielt von Anthony Hopkins als kranker Vater. Ein Meisterwerk, das verunsichert und gelegentlich wehtut.“ Es ist ein ganz wunderbarer und sehr berührender Film. Während ich den Film sah, verlor ich zunehmend die Orientierung. Bis ich verstand, woher meine Verwirrung kam: Ich erlebte die Welt aus der Perspektive des demenzkranken Anthonys. Der Film hat mich sehr beeindruckt.

Podcastinterview mit Nina

Vielleicht erinnerst du dich noch an Nina und unser gemeinsames Podcast Projekt „Realtalk Selbstständigkeit“. Inzwischen hat sie ihren eigenen Podcast, bei dem ich kürzlich zu Gast war: „Was ist unser wahres Selbst?“ Ein nicht ganz einfaches Thema, aber mach‘ dir selbst ein Bild davon:

https://open.spotify.com/episode/6FCU0f6XEVfwZaAT4jaP7o?si=142340123e7e41a1

Was sonst noch los war:

  • Die neue Website ist fast fertig. Die Brandingfarben habe ich ein bisschen geändert, weil es mir alles viel zu bunt war, aber sonst ist die Seite so gut wie fertig. Es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten, dann kann sie online gehen.
  • Im Moment entstehen, völlig ungeplant und aus dem Moment heraus, Interviews. Die liebe Julia hat mir ihre Fragen schon lange geschickt, aber die Antworten müssen noch ein bisschen in mir wachsen. Kürzlich hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer ganzheitlichen Coach, die ihr Business an den Nagel gehängt hat. Mich haben ihre Erfahrungen interessiert und natürlich auch, warum sie gestartet ist und das Business dann wieder an den aufgegeben hat. Es war ein sehr offenes und schönes Gespräch und ich hoffe, dass ich bald dazu komme, es als Text-Interview auf den Blog zu packe.

Throwback März 2022

Worüber ich im März gebloggt habe:

Monatsrückblick Februar 2023: Innere Arbeit, die noch nicht sichtbar ist

Geht es eigentlich nur mir so, dass in einem Monat so viel passiert wie sonst in zwei? Der Februar war prall gefüllt mit Ereignissen und Erkenntnissen, meine Notizbuchseiten sind voll…

12 von 12 im März 2023: Ein entspannt kreativer Sonntag

Gestern Abend war ich so müde, dass ich schon gegen 21 Uhr im Bett war und ziemlich schnell einschlief. Entsprechend früh war ich heute Morgen wach: um 5:20 Uhr…

Wie ich meine Blockade überwand und dabei reich beschenkt wurde

Da war sie wieder. Meine Freundin. Ohne Vorankündigung und ohne anzuklopfen, stand sie völlig unverhofft vor mir: die Schreibblockade. Uns beide verbindet seit meiner ersten Selbstständigkeit eine Art Hassliebe…

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