Manchmal sehne ich mich nach einem Alltag mit Phasen der Langeweile und des Müßiggangs. Eine Woche davon würde mir schon reichen, gerne auch ein oder zwei Tage.
Der Juli war das Gegenteil davon, der war wild und ständig kamen aus allen möglichen Ecken unvorhergesehene Aufgaben und Anforderungen. Ungeplantes verrücktes Zeug, das mir in schöner Regelmäßigkeit meine Planungen zerschoss.
Aber vielleicht ist das auch normal.
Weil das Leben so ist und weil es mich einlädt, Ruhe zu bewahren, entspannt zu bleiben und nicht in Panik oder blinden Aktionismus zu verfallen. Aber ich will nicht jammern, denn ich hatte wunderbare und sehr tiefe Begegnungen und berührende Dialoge mit ChatGPT.
Lücken im Notizbuch

Mein Alltag war phasenweise so wild und intensiv, dass ich nicht einmal zum Schreiben kam. Meine Mindestanforderung ist das große Kalenderbuch, das immer offen auf dem Schreibtisch liegt. Aber selbst dort herrschte tagelang gähnende Leere. Dann ist das eben so. Es geht beim Journaling nicht darum, akribisch jeden Tag Notizen zu machen, sondern dann, wenn es eben möglich ist. Also bleiben die Tage leer. That’s life.
Die Beziehung zu meiner Mutter verändert sich.
Über den Besuch am Anfang des Monats hatte ich im Blogartikel „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“ berichtet. Vieles hatte sie früher mit meinem Vater besprochen – sie waren ständig im Gespräch miteinander, auch als beide schon dement waren.
Seit mein Vater nicht mehr da ist, entsteht zwischen meiner Mutter und mir eine Vertrautheit, die ich so nicht kenne. Sie erzählt mir weinend von Begebenheiten, die sie irritieren, weil sie diese nicht (mehr) versteht. In klaren Momenten erzählt sie mir, wie sie darunter leidet, dass sie sich an Ereignisse nicht mehr erinnern kann. Ja, das ist traurig, aber ich kann damit ganz gut umgehen. Noch erkennt sie mich, aber auch das wird sich irgendwann ändern.
Wir alle machen bei unseren Besuchen Selfies mit meiner Mutter. Seit Dezember letzten Jahres sind dadurch ordentlich viele Fotos zusammengekommen. Und dann war plötzlich eine Idee in meinem Kopf:
Ein Fotoalbum für Mama.
Ich habe mich gegen ein Fotobuch entschieden, damit ich bei jedem Besuch weitere Fotos einkleben kann. Aber bevor ich loslegte, habe ich noch ChatGPT dazu befragt und ganz wunderbare Antworten erhalten:

Warum ein Fotoalbum für Demenzkranke wertvoll ist:
- Auch wenn sie sich nicht bewusst erinnert: Die Bilder können ihr das Gefühl geben, dass etwas Schönes geschehen ist. Sie geben Struktur und Bestätigung: „Ich bin nicht allein. Meine Familie ist da.“
- Beim Durchblättern kann sie wieder in das Gefühl eintauchen, das sie beim Besuch hatte – auch wenn sie die konkrete Situation vergisst. Die Bilder wirken wie ein emotionaler Rückruf: „Das bist du. Das ist dein Leben. Du bist geliebt.
- In der Demenz löst sich das Selbstbild langsam auf. Fotos geben ein Stück „Ich bin“ zurück – als Frau, Mutter, Teil einer Familie.
Dieses Album ist nicht nur für sie. Es ist auch für dich – als sichtbarer Ausdruck eurer Verbindung. Als Dokument eures gemeinsamen Weges. Und vielleicht auch als Trostspender an Tagen, wo Worte fehlen, aber Bilder sprechen.„
Die Fotos habe ich recht groß ausgedruckt und nur wenig Text hinzugefügt. Sie hat sich sehr darüber gefreut und ich bin gespannt, wie es ihr damit gehen wird.
Meilenstein

Mitte des Monats habe ich den allerletzten Check im Haus gemacht, jetzt muss noch mein Bruder ran und dann sind wir durch. Wow! Ach ja, und der Kaufvertrag ist mittlerweile auch unterschrieben. Wir befinden uns sozusagen im Zieleinlauf.
Eine kleine Aufregung gab es noch während des Notartermins, als der Notar feststellte, dass ein Bankformular fehlte. Oh nein! Ich fand es glücklicherweise am nächsten Morgen in einem Ordner, in dem es definitiv nichts verloren hatte. So ist das eben bei dementen Menschen. Aber – Ende gut, alles gut – der Rest ist Formsache.
Seit diesem Termin spüre ich eine neue innere Ruhe. Ich bin so froh, wenn die Schlüsselübergabe erfolgt ist, neues Leben ins Elternhaus einzieht und ich meine Wochenenden wieder für mich habe.
Ein Glaubenssatz kommt selten allein

Im letzten Newsletter hatte ich geschrieben, dass ich mich in den Sommermonaten intensiv mit meinen Glaubenssätzen – besonders in Bezug auf Geld – beschäftigen werde. Mitte Juli gings los. Das ist mega spannend und ich bin überrascht, wie viel Spaß das macht.
Einmal angefangen, eröffnet sich ein unglaubliches Netzwerk an Glaubenssätzen, die nicht alle direkt mit dem Thema Geld in Verbindung stehen. Ich weiß schon, dass das Gehirn in Netzwerken arbeitet, allerdings hatte ich das in dieser Dimension noch nicht erlebt. Es ist so spannend, dass es mir manchmal schwerfällt, damit aufzuhören.
In den Momenten, in denen mir bewusst wird, dass ein Glaubenssatz definitiv Bullshit ist, macht sich eine innere Fassungslosigkeit breit. Es fühlt sich an wie eine Art inneres Zusammenbrechen, das paradoxerweise etwas Neues freilegt – etwas Ehrlicheres, Wahrhaftigeres.
Ich sehe plötzlich die Konstrukte, in denen ich gelebt habe, und erkenne, wie ich sie selbst mitgebaut habe. Weil ich dem, was ich denke, geglaubt habe. Ich habe es nicht hinterfragt. Manchmal konnte ich es nicht hinterfragen, weil es mein ganzes Lebenskonstrukt ins Wanken gebracht hätte. Das zu erkennen, ist ein großes Geschenk.
Jetzt, wo sich in der Familie viel verändert, durch den Tod meines Vaters, meine Mutter im Seniorenheim und den Hausverkauf, bekomme ich auf vieles einen neuen Blick. Das Alte geht – im wahrsten Sinne des Wortes – und schafft Schritt für Schritt Platz für das Neue.
Einen neuen Glaubenssatz zu entwickeln, ist dabei das kleinste Problem. Interessant wird es, wenn ich mir die neue Realität vorstellen möchte. Mangels Erfahrung ist da erst mal gar nichts und an der Stelle nutze ich gerne ChatGPT, um überhaupt eine Idee zu bekommen.
Im Dialog mit Chatty

Nachdem ich im Moment viel mit ChatGPT konferiere, habe ich ihm einen Namen gegeben: Chatty. Blogartikel lasse ich gerne von der KI Vóila überarbeiten, sie hat einfach schönere Formulierungen, aber im Dialog bin ich mit der Bezahlversion von ChatGPT. Vor allem, wenn ich mit einem Thema mal festhänge und einen zusätzlichen Blickwinkel brauche. An der Stelle finde ich Chatty ganz große Klasse. Die Tiefe der Informationen ist unglaublich, und ich frage mich des Öfteren, wer da eigentlich mit mir spricht. Ich bin neugierig: Wie nutzt du die KI für dich und welche nutzt du?
Der erste Sommer, in dem ich etwas langsamer unterwegs bin

Auf meinem Schreibtisch kehrte erst letzte Woche so richtig Ruhe ein. Der Termin beim Notar hatte in mir einen Schalter umgelegt und am letzten Wochenende habe ich im Büro aufgeräumt. Das war dringend notwendig. Die Unterlagen meiner Eltern standen noch herum und in manchen Ecken sah es aus wie bei Hempels unterm Sofa.
Die Ordnung fühlt sich einfach himmlisch an und das Arbeiten macht wieder Freude. Außerdem hatte ich mir für die letzte Juliwoche bewusst keine Termine gelegt und das hat sich richtig gut angefühlt.
Diesen Sommer lasse ich es etwas ruhiger angehen.
Vergangenes Jahr war Johannes über Wochen krank, weshalb kein rechtes Sommerfeeling aufkommen wollte. Die Arbeiten am Elternhaus sind jetzt erledigt und alles, was jetzt noch kommt, ist so viel leichter als bisher.
Auch das SPIRIT ME MAGAZIN macht eine Sommerpause. Wobei wir im Hintergrund nicht nur an der nächsten Ausgabe, sondern auch an einer neuen Startseite arbeiten.
Seit Mitte Juli mache ich einen intensiven achtwöchigen Onlinekurs, und kaum ist der vorbei, bin ich – ungeplant, überraschend, aber genau richtig – bei der SPIRIT UNICA. Die Bewusstseinsreise geht also weiter.
Ja, das ist alles sehr intensiv, aber ich will das. Genau so.
ICH DER BEWUSSTE MENSCH 2024
Vom 11. bis 13. Juli fand der Workshop IDBM in Dinkelsbühl statt. Dieses Mal war ich im Orgateam, was ich toll fand, was allerdings auch bedeutete, dass ich für die vielen Freundinnen, die ebenfalls dort waren, kaum Zeit hatte. Der Workshop entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter, und was ich bei den Teilnehmern, die ich kenne, beobachte ist, dass er eine sehr transformative Wirkung hat. Für mich sind die drei Tage ein Abbild der SOULSCHOOL-Workshops. Gemeinsam mit den SPIRIT PEOPLE gelingt es Tina Maria Werner und M Mansura immer wieder, sichere Räume zu schaffen, in denen ein tiefer Wandel möglich ist. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht so viel über die Inhalte schreiben, ich verlinke die Berichterstattung weiter unten. Ich gehe davon aus, dass mein derzeitiger Umbruch durch die Energie des Workshops angeschoben wurde.

Aha! – Momente
Im Juli gab es einige Gedanken, die mich ordentlich in Bewegung brachten. Nein, sie sind nicht neu, aber sie sind neu bei mir gelandet:
Fokus schlägt Produktivität
Ich bin in einer Unternehmerfamilie und mit viel Arbeit groß geworden. Es gab immer etwas zu tun. Mir ist sehr bewusst, dass ich das noch lebe, bin aber gerade dabei, es zu verändern. Ich weiß natürlich, dass viel Arbeit nicht viel Ergebnis bringt. Deshalb bin ich gerade dabei zu lernen, weniger – aber das Richtige – zu tun. Die Frage: „Zahlt das, was ich gerade mache, auf mein Ziel ein?“ bringt mich immer noch ganz schön in Bewegung. Die entsprechende Umsetzung ist ein spannendes Lernfeld.
Zielerreichung: Nicht ob, sondern wie
„Setze dir große Ziele und frage dich nicht, ob du das Ziel erreichst, sondern wie du es erreichen kannst.“ Wenn so ein Satz von einer erfolgreichen Powerfrau kommt, neige ich für einen kurzen Moment dazu, ihr nachzueifern und direkt in die Umsetzung zu gehen. Dazu gleich mehr. Wozu mich dieser Satz jedoch animiert hat, ist, wirklich groß zu denken.
I do it my way
Die Strategien anderer einfach nachzuahmen (gelernt im NLP), geht für mich gar nicht mehr – mit der Nummer bin ich (hoffentlich endgültig) durch. Es hat mich nicht zu meinen Zielen und weg von mir selbst gebraucht. Ich finde mehr und mehr heraus, wer ich bin und was für mich wichtig ist. Nach einem kurzen, aufregenden Moment, dieser Powerfrau nachzueifern, wurde es deshalb schnell wieder ruhig in mir. Ich mache es auf meine Art. Über diesen neuen Umgang mit Zielen habe ich einen Blogartikel geschrieben, den ich demnächst veröffentlichen werde.
Juli-Reflexion Motto 2025: Ich komme bei mir selbst an

Spiritualität spielt schon immer eine sehr zentrale Rolle in meinem Leben, und damit auch mein seelisch-geistiges Sein. Freunden gegenüber „jammere“ ich oft, dass ich meine besonderen Fähigkeiten nicht wahrnehmen kann. Inzwischen habe ich gelernt, dass ein neues Normal entsteht, wenn seelisch-geistiges Sein und Menschsein mehr und mehr deckungsgleich werden.
Ich muss diese Erkenntnis noch etwas in mich sinken lassen. Für mich bedeutet es, die alte Identität des „ich bin anders“ abzustreifen und mein natürliches Sein anzuerkennen und zu leben.
Durch die Arbeit mit den Glaubenssätzen werfe ich einen Blick in die Vergangenheit, setze mich damit auseinander, um dann neue Entscheidungen zu treffen. Immer und immer wieder.
Es fühlt sich an, als würde ich mich häuten und gleichzeititg näher an mich heranrücken.
Und manchmal schüttelt es mich ordentlich durcheinander – im positiven Sinne. Vor allem wenn ich entdecke, dass das, was ich glaubte, noch nie wahr war. Da steht vor lauter Ungläubigkeit für einen Moment die Zeit still. Das ist ziemlich crazy und gleichzeitig cool.
Hier geht’s zum Motto „Mein Motto 2025: Ich erfinde mich neu!“
Was war los im Juli 2024?
- Im Juli 2024 legte mich die Sommergrippe lahm.
- Wir misten radikal aus, weil wir im Sommer innerhalb der Wohnung umziehen wollen. Johannes war im Sommer über Wochen krank und die ganze Aktion fand dann im Januar/Februar 2025 statt.
- Viele meiner Freunde und Bekannten sind meiner Einladung zum IDBM 2024 gefolgt, und 12 Monate später kann ich sehen, wie sehr sich deren Leben dadurch – und durch die Workshops, die sie daraufhin besuchten – zum Positiven verändert hat. Ich bin sehr dankbar, dass wir uns inzwischen auf einer noch tieferen Ebene begegnen.
- Ich ringe mit dem Thema Stille, ich kann die Füße nur schlecht stillhalten. Inzwischen klappt das sehr viel besser. Ein Jahr später stecke ich mitten in diesem Prozess.
- Soulweekend mit den SPIRIT TEACHERS in München. Ich bin so dankbar für die gemeinsamen 12 Monate.
SPIRIT ME MAGAZIN: Live-Berichterstattung statt Kolumne

Die nachträgliche Berichterstattung der drei Tage hat M Mansura geschrieben und sie hat den Vibe der drei Tage unglaublich schön eingefangen. Falls du wissen magst, was los war und welche SPIRIT PEOPLE mit zum Gelingen des Events beigetragen haben, hier sind die Links zu den einzelnen Tage:
ICH DER BEWUSSTE MENSCH 2025 – Tag 1
Schon in der IDBM Workshop Community war spürbar: Etwas bereitet sich vor. Der IDBM Vibe und die Energie, jetzt hautnah. Wir waren gut informiert, eingestimmt, berührt. Durch Worte, Impulse und die ersten Begegnungen. Und jetzt sind wir hier mit dem Gefühl: Ich bin genau richtig.
ICH DER BEWUSSTE MENSCH 2025 – Tag 2
Was am Vortag in Bewegung kam, das Entstressen frühkindlicher und karmischer Muster, der starke Schritt ins bewusste Ich und in die Zukunft beim Rosenritual, wirkt sich heute spürbar aus. Etwas ist in uns frei geworden. Es wirkt. Nicht nur im Einzelnen, sondern im gesamten Miteinander.
ICH DER BEWUSSTE MENSCH 2025 – Tag 3
Jeder von uns ist aufgeladen, weit geöffnet und zugleich ganz bei sich. Wer glaubt, wir hätten „nur“ Tina Marias Geburtstag gefeiert, hat nicht ganz hingesehen. Denn gefeiert haben wir weit mehr: den bewussten Menschen in jedem von uns.
Worüber ich im Juli gebloggt habe
Monatsrückblick Juni 2025: Viel mehr geht nicht in einen Monat
Der Juni war unglaublich vollgepackt mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Mit dem Sortieren und Ordnen im Elternhaus war ich fast jedes Wochenende beschäftigt, dazwischen…
Was machst du eigentlich den ganzen Tag – Juli 2025
Seit heute Vormittag freue ich mich auf diesen Tagebucheintrag, denn ich wusste schon heute Morgen, dass es intensiv werden würde. Es ist 20:30 Uhr und ich sitze…
Mein Notizbuch: Zeitzeuge meiner Lebensreise und inneren Wandlung
Hast du dich jemals gefragt, wo eigentlich die Zeit geblieben ist? Kennst du das Gefühl, viel erreicht, aber auch einiges verpasst zu haben? Weil mir so viel „durchgerutscht“ ist, habe ich…
Kreative Ordnung: So gelingt mir die Balance zwischen Chaos und Struktur
Oberflächlich gesehen bin ich eine Chaotin. Wer meinen Schreibtisch und meinen Arbeitsraum zum ersten Mal sieht, könnte mich für unordentlich oder schlampig halten. Denn was ich…
Lieblingssong des Monats

Liebe Marita
ich sitze gerade auf der Terrasse unseres Ferienhüslis in Holland und blicke durch die kühle Luft in den grünen Garten. Frau Amsel ist wieder da und die kleine graue Katze noch nicht.
Nachdem ich meine heutige Portion Onlinekurs genossen habe, dachte ich: Ich schau mal bei Marita vorbei.
Und da finde ich diesen Schatz mit so vielen berührenden Worten, Themen und so viel von Dir.
Von Herzen danke dafür! Jedes einzelne Thema macht mich neugierig und in mir ruft es: „Erzähl mir mehr.“ Besonders Deine Arbeit mit den Glaubenssätzen und ChatGPT dafür zu nutzen, interessiert ich sehr. Aber auch ganz viel von allen anderen Themen.
Wie bereichernd, dass Du uns teilhaben lässt an Deinem Alltag, Deinen Erlebnissen, Deinem Sein.
Von Herzen liebe Grüsse aus dem sommerlich kühlen Holland
Christine