Jippiiee! Endlich Sommer! Ich genieße nicht nur die langen Tage, sondern auch die lauen Sommerabende. Wegen mir könnte das bis Ende des Jahres so bleiben. Der Juni war intensiv und manchmal hatte ich das Gefühl, mich überschlagen zu müssen. Aber, alles gut, es geht in die richtige Richtung. Das hier ist übrigens mein 150. Blogartikel, was ich echt cool finde. Dafür habe ich mal wieder unseren Hochzeitstag vergessen. 🙈 Lass uns starten, bevor ich hier im Kreis schreibe.

Was für ein irrer Monatsanfang!

Am 1. Juni bin ich bei nicht enden wollenden Regenschauern zu meinen Eltern gefahren, denn meine Mutter hatte Geburtstag. Auf dem Weg dorthin sah ich schon die ersten Flüsse, die über die Ufer getreten waren und auch in meinem Heimatort bereitete man sich auf eine Überflutung vor. Überall standen Fahrzeuge des THW, Straßen und Brücken waren vorsorglich gesperrt.

Das Gebäude des Familienunternehmens steht relativ nah an einem kleinen Fluss, der schon vor dreißig Jahren übers Ufer getreten war. Ich erinnere mich noch gut an das Befüllen und Stapeln der Sandsäcke. Mein erster Weg führte deshalb direkt zur Firma, wo ich auf meinen besorgten Bruder traf. Die wenigen ollen Sandsäcke, die immer noch in einer Ecke des Grundstücks lagen, waren tatsächlich noch brauchbar. Glücklicherweise sank der Wasserpegel am späten Nachmittag wieder, sonst wäre es ziemlich unangenehm geworden. Als ich auf dem Rückweg nach München durch den Ort fuhr, wurde aus vielen Kellern Wasser gepumpt. Aber damit war dieser irre Tag ja noch gar nicht zu Ende.

Während der Fahrt nach München kamen ständig Evakuierungmeldungen für die Orte im Großraum Augsburg im Radio. Schrecklich. Sogar die Warn-App auf meinem Handy schlug zweimal Alarm. Kurz nach Augsburg dann die erste Umleitungsempfehlung, die ich ignorierte und die sich tatsächlich als Fake herausstellte. Deshalb nahm ich auch die zweite, kurz vor München, nicht ernst. Mit dem Ergebnis, dass ich schlappe zwei Stunden im Stau stand. Auch das noch! Ich dachte an einen Unfall und war am Ende schlauer: Durch die Überflutung der beiden rechten Fahrbahnen stand nur noch noch die Linke zur Verfügung und selbst die war schon zur Hälfte überflutet. Was für eine Erfahrung. Ich war heilfroh, als ich nach vier Stunden Fahrt spätabends wieder Zuhause war. Johannes‘ Flieger aus Münster war verspätet gelandet, aber wir waren wenigstens beide Zuhause. Warm und trocken.

Von der Volltischlerin zur Leertischlerin?

Noch nicht ganz, ich arbeite daran. Ich hatte im Beitrag „Wenn sich alte Türen schließen: Mein neues Leben in Schwarz-weiß“ darüber geschrieben, dass meine bunten Notizbücher Geschichte sind und das ziemlich viel verändert hat. Das löste eine Art Dominoeffekt aus. Kurz danach habe ich fast alle Malmedien im Keller untergebracht und damit Platz in meinen Schubladen, und auf dem Schreibtisch, geschaffen. Die wichtigsten Farben habe ich in zwei Schreibtischschubladen verstaut und auch sonst ordentlich ausgemistet. Ein paar Tage lang war ich in einem regelrechten „Aufräumwahn“, denn ich habe auch in anderen Schränken Ordnung geschaffen und einiges entsorgt. Jetzt riecht ganz wunderbar nach Freiheit.

Und weil es ein besonderer Abschied war, habe ich den Rückblick in Form einer Fotogalerie zusammengestellt.

Tabularasa! Zeitmanagement und Aufgabenliste

Das Wegfallen der bunten Tagebücher verändert mein halbes Leben. Zumindest fühlt es sich so an. Nachdem der Schreibtisch frei von Farbstiften, Fotos und Notizzetteln war, kam die Aufgabenliste dran. Damit experimentiere ich jetzt seit Mitte Juni und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Eigentlich mag ich die Aufgabenliste von Outlook nicht, ich finde sie grottenhässlich. Aber ich wollte eine schnelle Lösung und mich nicht in irgendein neues Programm einarbeiten. In den ersten zwei Wochen habe ich im Kalender festgehalten, wann ich, was und für welchen Bereich erledigt habe, um ein Gefühl für meine Aufgaben zu bekommen. Dabei stellte ich fest, dass die Outlook-Aufgabenliste ein paar coole Funktionen hat. Zum Beispiel erscheinen E-Mails, die ich zur Nachverfolgung gekennzeichnet habe. Das finde ich total hilfreich.

Ich habe in den Wochen gelernt, mich mehr zu fokussieren und weniger ablenken zu lassen. Dinge, für die ich einen klaren Kopf brauche, mache ich besser während des Tages, den Bürokram kann ich leicht abends machen, wenn die Denkkapazität meines Kopfes aufgebraucht ist. Die Strategie hat mich mehr Zeit fürs Schreiben verschafft, was das eigentliche Ziel war und ist. Ich bin immer noch am Herumexperimentieren und das wird bei der Flut an Arbeit, Inspirationen und Informationen, auch noch einige Zeit dauern. Aber das macht nichts, ich übe mich in Geduld und ausdauernd bin ich sowieso.

Passenderweise hatte ich im Blogbeitrag von Heiko das Buch „4000 Wochen: Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement | Ein durchschnittliches Menschenleben? Nur viertausend Wochen!“ von Oliver Burkeman entdeckt und spontan bestellt, nachdem ich wochenlang drum herumgeschlichen war. Das Buch hat es in sich. Es schüttelt meine Annahmen odentlich durcheinander und macht mich ganz schön nachdenklich. Beispiel gefällig? „Das Problem bei dem Versuch, Zeit für alles zu finden, was einem wichtig erscheint – oder auch nur für einen Bruchteil dessen, was einem wichtig erscheint -, ist, dass man es definitiv nie schafft.“ Bäm! Ich bin mit wenig hilfreichen – bis dahin unbewussten – Annahmen unterwegs, weshalb einige Textpassagen etwas unangenehm sind. Und ich bin erst bei Seite 60!

Neu: Start- und Über mich-Seite

Aus den Kommentaren weiß ich, dass die Website für viele eine Art „Dauerbaustelle“ ist. Eigentlich logisch. Vor allem, wenn man selbst ständig in Bewegung ist. Ich wusste zwar, dass Selbstständigkeit und Network Marketing auf eine Seite sollten, aber ich hatte keine Ahnung, was ich über mich schreiben sollte, ohne dass es in einer Textwüste enden würde. Nach einer erfolgreichen Prokastinations-Phase habe ich einfach mal angefangen und irgendwann war der Text für die Über-mich Seite fertig. Nicht perfekt, aber etwas anders habe ich im Moment nicht.

Für den Ringana-Shop gibt es jetzt eine extra Seite und ich hoffe, dass es mir bald gelingt, noch ein paar grundsätzliche Infos zu den Besonderheiten einzufügen und vielleicht sogar ein Video zu machen. We will see.

Am Ende hat es mal wieder länger gedauert, bis mein Web-Support Zeit hatte, aber dann ging es ziemlich fix und in der ersten Juniwoche waren die neuen Seiten online. Endlich. Das hat zwar meinen Arbeitsplan etwas durcheinandergewirbelt, aber jetzt fühlt sich der Blog wieder gut an und ich kann in aller Ruhe am Feinschliff arbeiten.

Das Auswahlparadox und die Anzahl meiner Kategorien

Zu viel Auswahl macht nicht nur mich irre, sondern auch andere Menschen. Gemäß dem Auswahlparadox überfordert uns eine zu große Menge an Optionen, sodass wir nicht mehr in der Lage sind, uns zu entscheiden.

Das ist der Grund, warum ich das Ablagesystem in meinem Posteingang radikal vereinfacht habe. Es gibt einfach zu viele Nachrichten, die zu mehreren Themen passen würden. Und weil ich mich oft nicht entscheiden konnte, sorgte jeder „zwiespältige“ E-Mail für eine Überflutung im Posteingang. Deshalb arbeite ich inzwischen vorwiegend mit der Suchfunktion und finde damit jede E-Mail. Ähnlich verfahre ich übrigens mit der Ablage in Word. Dort lege ich wesentlich differenzierter ab und versehe die Dateinamen mit mehreren Schlagwörtern, so dass ich über die Suche alles finde.

Warum erzähle ich das? Weil ich für den Blog eine Schlagwortwolke haben wollte, was in DIVI leider nicht umsetzbar ist. Als Alternative hatte ich mit zusätzlichen Kategorien geliebäugelt, aber die Idee gleich wieder verworfen. Nicht nur, dass ich Mühe hätte, die Blogartikel in die Kategorien einzuordnen, meine Leser*innen würde es vermutlich ähnlich gehen. Jetzt bleibt also alles beim Alten, auf die Gefahr hin, dass meine Leser*innen manche Themen nicht gleich finden.

Neuordnung auf LinkedIn und Instagram

Der Dominoeffekt hatte auch Konsequenzen für meine Social Media Kanäle. In einem hellen Moment habe ich endlich mein LinkedIn Profil (mit dem ich noch etwas auf Kriegsfuß stehe) aktualisiert, aufgeräumt und die meisten Follower gelöscht. Gleiches passierte auf Instagram. Manchmal ist es zwar ganz lustig, durch den Feed zu zu scrollen, aber ganz ehrlich: Nur wenig davon hat einen wirklichen Mehr- oder Nährwert. Jetzt wurde aus der Hassliebe zumindest eine friedliche Co-Existenz. Im Moment gibt es nicht viel mehr, als meine Blogartikel zu sehen. Viel wichtiger wäre mir, dass ich endlich den Newsletter auf die Straße bekomme.

Input-Müdigkeit

Seit einigen Wochen stelle ich eine latente Müdigkeit fest, die sich vor allem darin zeigt, dass ich nur noch wenige (und sorgsam ausgewählte) Newsletter lese und so gut wie keine Lust auf Sachbücher habe. Ich bin schon stolz, wenn ich bis ans Ende einer Kindle Leseprobe komme. 🤪 Mit Romanen fange ich erst gar nicht an, die meisten (egal wie anspruchsvoll) langweilen mich schon nach den ersten Seiten. Das hat nichts damit zu tun, dass die Bücher nicht gut wären, ich interpretiere es als deutliches Nein meines Systems mit zusätzlichem Input. Ich meine, das will ja auch alles verarbeitet werden. Selbst den wunderbar inspirierenden Podcast von Ildikó von Kürthy bleibt links liegen und den finde wirklich toll und sehr inspirierend. All die wunderbaren und spannenden Verführungen, die mir überall begegnen lasse ich (mehr oder weniger erfolgreich) links liegen. Focus on me! hieß das Motto im Juni und das wird seine Gültigkeit vermutlich noch länger behalten.

Was meine Intuition mit der KI zu tun hat

Ich übe mich darin, den Kontakt zu meiner Intuition zu intensivieren. Denn vor allem in Zeiten der künstlichen Intelligenz ist der innere Kompass wichtiger denn je. Damit ich sicher durch all die wilden Informationen navigieren kann und keinem Bullshit auf den Leim gehe. 😉

Tatsächlich fiel es mir bisher schwer, mich ernstahaft mit ChatGPT auseinanderzusetzen. Das Buch, das ich mir dazu gekauft hatte, fand ich nur mäßig spannend. Außerdem hat meine „innere (K)I“ Vorrang. Vor allem beim Schreiben. Nach zwei halben Tagen intensiven Übens, mit Nicole Basel während des IMPULSE-Seminars, hat sich das endlich geändert. Wir haben so viel gelernt und gleich umgesetzt, dass mich die Fülle schier umgehauen hat. Wahnsinn, was damit möglich ist. Ja, ja, ich bin ein Spätzünder und du arbeitest vermutlich schon lange damit. Bei mir hat es jetzt erst „klick“ gemacht und das experimentelle Feld ist eröffnet. Nein, ich werde meine Texte nicht damit schreiben – Gott bewahre! – aber zur Recherche und Inspiration finde ich sie ziemlich cool. Und zur Unterstützung meiner inneren (K)I. Denn was ich definitiv gerade lerne ist, die richtigen Fragen zu stellen.

Fundstück

Beim Essen im Restaurant fand ich diesen Spruch unter dem Salat. Ich mag so was. In der Kaffeetasse stand „Mehr Erotik, bitte!“

Twelve Final Days

Dafür 😍 liebe ich meinen Mann: Er weiß genau, welche Filme mir gefallen. Ich mag Geschichten über Menschen, Unternehmen und besondere Schicksale. Damit kriegt man mich in der Regel immer vor den Bildschirm. Für die Dokumentation über Roger Federer, und die letzten 12 Tage seiner Tenniskarriere, hat er mich abends vom Schreibtisch weggelockt. 😂 Eine sehr berührende und ehrliche Dokumentation. Roger Federer ist eine sehr klare und in sich ruhende Persönlichkeit. Wir haben den Film über Prime gesehen, ich weiß nicht, ob man ihn auch bei anderen Anbietern anschauen kann.

Geschafft: Meine Kolumne zum Thema Abgrenzung

Meine Kolumne zur Ausgabe 04 des SPIRIT ME MAGAZINS erschien erst Mitte des Monats. Warum? Weil ich keine Idee hatte, was ich schreiben sollte. Die entspannte Reaktion von Tina Maria war ein regelrechter Gamechanger. Schließlich stehe ich für Kontinuität und da kommt „keine Kolumne“ einer Palastrevolution gleich. Ende gut, alles gut. Ich habe genau diese Erfahrung genutzt, um daran zu wachsen. Die Kolumne „Abgrenzung ist mehr als ein Nein“ ist seit Mitte Juni online.

Ende Juni ging es nochmal hoch her

Mein Auftraggeber braucht mich kurzfristig als Urlaubsvertretung, Ausgabe 05 des SPIRIT ME MAGAZIN stand an (und ist inzwischen veröffentlicht) und auch sonst war ordentlich was los. Warum bin ich ausgerechnet am Monatsende zu meinen Eltern gefahren?

Ich glaube, es war die einzige Möglichkeit und von der Urlaubsvertretung wusste ich zu dem Zeitpunkt auch noch nichts. Johannes kam am Vorabend von Teamtagen zurück und wollte am nächsten Morgen, also am Tag meiner Abreise, weiter nach Düsseldorf. Aber er hatte sich eine Erkältung eingefangen und aus der Weiterreise wurde nichts. Nachdem mein ZOOM beendet war, habe ich ihn noch mit Tee und Zwieback versorgt und bin direkt losgefahren (gesund wird er auch ohne mich😉)

Bei meinen Eltern angekommen, habe ich mit meiner Mutter ein paar Runden Triominos gespielt. Das ist immer total lustig, weil wir nach unseren eigenen Regeln, die sich immer wieder ändern, spielen. 😂 Nachdem der Doc da war, und eine Perle, die meiner Mutter beim Saubermachen hilft, habe ich noch eine Runde vorgearbeitet und Ordnung gemacht, bevor sie am Montag zum ersten Mal kommen wird.

Den Tag ließ ich, auf der Terrasse sitzend, mit dem Schreiben des Monatsrückblicks ausklingen. Ich hatte für einen kurzen Moment überlegt, an der Blognacht teilzunehmen, mich dann aber doch dagegen entschieden. Irgendwann wird es schon entspannt passen. Ich bin sehr dankbar, dass sich die Dinge bei meinen Eltern – den Umständen entsprechend – gut entwickeln. Im Moment tauche ich nochmal in das Thema Demenz ein, doch davon werde ich ein anderes Mal berichten.

Throwback Juni 2023

  • Gemeinsam mit Freunden waren wir auf dem ersten MFL Community Day. Ein Startschuss für neue Abenteuer. Nicht nur für mich. Seitdem entstand viel Neues.
  • Letztes Jahr starb Tina Turner und ich tauchte ein in ihre spannende Lebensgeschichte. Ich schaute Filme, Dokumentationen und las ihr Buch Happiness: Mein spiritueller Weg.
  • Die „Quer durch Deutschland“ Tour hatten wir letztes Jahr im Juni gemacht
  • Mein erster Monat als Freelancerin für meinen alten Arbeitgeber.

Mein Lieblingssong im Juni

Worüber ich im Juni gebloggt habe:

Monatsrückblick Mai 2024: Neue Perspektiven

Oh nein! Was ist denn jetzt los? Das Geräusch beim Starten des Autos hörte sich gar nicht gut an. Dabei hatten wir den neuen Gebrachten erst gestern vom Kundendienst abgeholt! Echt jetzt??? Es war 19 Uhr und wir hatten gerade alles für unseren Arbeits-Urlaubs-Trip in den Norden eingepackt…

Wenn sich alte Türen schließen: Mein neues Leben in Schwarz-weiß

Sie ist weg. Einfach so. Heimlich, still und leise hat sie sich aus meinem Leben geschlichen. Ohne Vorwarnung und ohne sich zu verabschieden. Meine bunte Kreativität auf Papier. Meine bunten…

12 von 12 im Juni 2024: Schreibend durch den Tag

Die Freiheit ruft! Ein Termin, für den ich im Kalender den ganzen Nachmittag blockiert hatte, fiel aus. Dieses Zeitgeschenk wollte ich heute für intensives Schreiben nutzen. Tatsächlich war die Schreibenergie hoch…

Schreibübung: Es ist, was wir daraus machen

Auf der Suche nach einem Bild für den Blog entdecke ich dieses Foto und war sofort schockverliebt. Ich konnte meinen Blick kaum davon lösen. Ich musste dieses Foto haben. Unbedingt. Der Ausdruck…

Journaling, Art Journaling, Zeichnen: Rückblick auf zwei kreative Jahrzehnte

Die bunten Papiergeschichten haben sich im Mai 2024 aus meinem Leben geschlichen. Heimlich, still und leise. Das ist deshalb so besonders, weil ich über dreißig Jahre lang mit Farbe und Papier unterwegs war…