Dass ich mal im Network Marketing arbeiten würde und Frauen beim Aufbau ihrer Selbstständigkeit unterstütze, darauf wäre ich im Leben nicht gekommen. Als introvertierte und schüchterne Frau, die sich gerne in den Hintergrund jeglichen Geschehens verdrückte, hätte mich sowieso jeder für verrückt erklärt. Ich weiß nicht, was ich als Kind werden wollte. Vielleicht, weil ich in einem Familienunternehmen aufgewachsen bin und die Druckerei und das Schreibwarengeschäft sowieso mein zweites Zuhause waren. Als Kind futterte ich den Mitarbeitern das Vesper weg und später bediente ich Kunden, und stand hinter der Kasse. Ich fand unsere Schaufensterdekoration immer superschön und spielte mit dem Gedanken, Schauwerbegestalterin zu werden. Dann wollte ich Grafik Design studieren (was an meinem fehlenden Mut für die Bewerbungsmappe scheiterte), aber eigentlich sollte ich das Schreibwarengeschäft übernehmen. Aus all dem wurde nichts, denn ich wurde Industriekauffrau. Zum Network Marketing bin ich eher zufällig gekommen.

Das Foto ist von 1981, da war ich 13 Jahre alt.

Ich erinnere mich noch an diesen tollen, neuen Schreibtisch mit den Schubladen. Ein eigener Platz für die wichtigen Dinge in meinem Teenagerleben. Das war etwas ganz Besonderes. Der Schreibtisch wurde zu meinem wichtigsten Lieblingsplatz; und so ist es bis heute geblieben. Der Tisch hat sich im Laufe der Zeit geändert, nicht aber seine Bedeutung. Egal, wo ich später arbeitete, ich hatte Zuhause immer mein eigenes IT-Equipment. Ohne mein eigenes „Home Office“ bin ich nur ein halber Mensch.

Wie ich wurde was ich bin: Networkerin und nachhaltige Unternehmerin
1981 an meinem ersten Schreibtisch. Bis heute ist mein eigener Schreibplatz ein zentraler Platz in meinem Leben

1994 war der Start meiner Persönlichkeitsentwicklung.

Eine Astrologin zeigte mir den Film über ein Meditationszentrum auf Lanzarote. Für die eine Urlaubswoche, die ich hatte, buchte ich ein Seminar, das meinen Lebensweg nachhaltig verändern sollte, denn ich lernte dort meine spirituelle Lehrerin kennen. Und von ihr eine sensationelle Methode, der ich die Entwicklung meiner Persönlichkeit zu verdanken habe. Durch sie habe ich alles über die nicht sichtbare Seite unseres Lebens gelernt. Ab da verstand ich die „Verrücktheiten“ des Lebens und wusste, wie wichtig die innere Arbeit an unseren Themen für unser Leben ist. Inzwischen ist sie leider verstorben; aber für die Begleitung über zwei Jahrzehnte bin ich ihr zutiefst dankbar.

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1994 auf meinem ersten spirituellen Seminar auf Lanzarote, direkt am Meer. Das war eine tolle Woche und sie hat alles verändert.

Ein Traum wird geboren.

Meine Eltern brauchten Unterstützung in der Firma. Da lag es nahe, mitzuarbeiten. Das Foto ist aus dem Jahr 1996 und zeigt unser kleines Büroteam. Die Kollegin links neben mir kam als Wiedereinsteigerin zu uns. Sie war die Initialzündung für meinen Wunsch, als Coach zu arbeiten. Ich durfte bei ihr sehen, wie sehr jemand über sich selbst hinauswachsen kann. Genau das wollte ich auch anderen ermöglichen.

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1996 mit meinen Kollegen im Familienunternehmen. Brigitte ist „schuld“, dass ich Coach wurde

1994 schenkte mir ein Kunde das Buch „Fit for Life“.

Es sollte mein Leben verändern, denn ich lernte, wie Nahrungsmittel hergestellt werden und war geschockt. Ab da befasste ich mich viele Jahre intensiv mit dem Thema Ernährung. Ich wurde Vegetarierin und entdeckte 1997 die Vollwerternährung von Dr. Bruker. Ich konnte das einfach nicht für mich behalten und holte zwei Gesundheitsexperten in unsere Firma. Es war mir wichtig, ein Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit zu schaffen. Allerdings glaube ich nicht, dass ich meine Kollegen wirklich davon begeistern konnte. Mein „missionarischer“ Eifer war damals größer und lauter, als die Frage, wie ich mein Gegenüber für dieses wichtige Thema begeistern kann.

Wie ich wurde was ich bin: Networkerin und nachhaltige Unternehmerin
Ernährungsvortrag in der elterlichen Firma

Als Führungskraft war ich eine kommunikative Katastophe!

Deshalb machte ich 1997 meine erste NLP-Ausbildung. Dieses Wissen hat alles verändert. Für mich erklärt NLP, wie unser Gehirn – wie wir Menschen – funktionieren und wie Veränderung gelingen kann. Ab da war mir klar, dass wir vieles in uns verändern und erreichen können. Mein Ausbilder wollte mich als Mitarbeiterin für seine Unternehmensberatung haben, aber mir fehlte mal wieder der Mut. Leider. Ich wünschte, ich wäre ein bisschen mutiger gewesen. Aber die Verbindung zum eigenen Unternehmen war einfach zu stark. Außerdem hatte ich im eigenen Umfeld so viel Gegenwind, dass mein Selbstbewusstsein nicht sonderlich groß war.

Wie ich wurde was ich bin: Networkerin und nachhaltige Unternehmerin
Bei meiner ersten NLP-Ausbildung 1997 in Böblingen

Im Jahr 2000 lag die Firmenkrise schon hinter uns.

Ich verließ die Firma im darauffolgenden Jahr, um mit meinem Mann nach München zu ziehen. Ich habe die Freiheiten, im eigenen Unternehmen zu arbeiten, sehr genossen. Ich war (und bin) leidenschaftlich gerne Führungskraft. Mir gefiel es nicht nur im, sondern vor allem am Unternehmen zu arbeiten und es mitgestalten zu dürfen. So viel Spielraum habe ich in keinem anderen Unternehmen mehr bekommen. Für meine Persönlichkeit war es ein regelrechter Wachstumsbooster. Dem Ausstieg nach 12 Jahren ging ein langer und schwieriger innerer Prozess voran. Denn ich verließ nicht nur meinen Arbeitsplatz, sondern irgendwie auch meine Familie.

Network Marketing: Mein Weg zur Business Mentorin

In München angekommen, schlitterte ich mit meinem Mann 2001 gleich mitten in eine persönliche und wirtschaftliche Krise.

Meine Selbstständigkeit als Coach musste warten, denn es ging vorrangig ums Überleben. In einer Stadt, in der wir niemanden kannten und alles neu war. Viele Jahre kreisten wir fast nur um unsere eigenen Themen. Wir haben in dieser Zeit viel an unserer Persönlichkeit gearbeitet und damit ein starkes Fundament und Bewusstheit geschaffen. Auch – und vor allem – für unsere Tätigkeiten als Coach.

Ich hatte schon eine Menge Ausbildungen hinter mir und ausnahmslos jede Krise für mein inneres Wachstum und als Vorbereitung für meine Tätigkeit als Coach genutzt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass mir noch Prozesskompetenz fehlt. Deshalb habe ich 2012 an einer zertifizierten Coaching-Ausbildung in München teilgenommen. Bei zwei weiteren Ausbildungen war ich als Assistenz dabei, was mir unglaublich viel Freude gemacht hat.

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Um Prozesssicherheit zu bekommen mache ich eine systemische Coaching Ausbildung

Die Arbeit in fremden Unternehmen fand ich nie sonderlich spannend.

Ich arbeite mich recht fix ein und dann wird es für mich schnell langweilig. Im letzten Unternehmen hatte ich einen tollen Chef. Dass wir beide irgendwann auf der Abschussliste stehen würden, war uns bewusst. Dazu waren wir zu nah am Geschehen. 2013 war es dann so weit. Das Foto habe ich an meinem letzten Arbeitstag gemacht. Ich war froh, raus zu sein und gleichzeitig hatte ich großen Respekt vor der kommenden Zeit. Ich nutzte das darauffolgende Jahr für die Coaching-Ausbildung und meine ersten Schritte als Selbstständige.

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Der letzte Arbeitstag. Endlich habe ich Zeit für meine Ausbildung und den Start ins Coaching Business

Ich komme meinem Traum vom Coaching-Business näher.

2014 melde ich mein Gewerbe an. Noch stecke ich in meiner Coaching-Ausbildung und starte erst mal mit Probekunden. Da ich keine ordentlichen Fotos für einen Flyer hatte, führte mich mein erster Weg zum Fotografen. Nach 12 Jahren im gleichen Unternehmen brauchte ich sowieso neue Bewerbungsfotos. Ich war voller Energie und Tatendrang.

Wie ich wurde was ich bin - Coaching 2014
Das erste Foto fürs Coaching Business

Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt.

Aber ich musste mein Business ja irgendwie bewerben und machte 2015 bei einem Netzwerktreffen meine erste 60 Sekunden Präsentation. Schrecklich! Du willst nicht wissen, wie viele Tode ich dabei gestorben bin. Ich hatte null Präsentations-Erfahrung und hoffte, dass ich so was nie wieder machen muss. Wie sehr ich mich irrte, wusste ich da noch nicht.

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Meine erste 60 Sekunden Präsentation bei einem Netzwerktreffen

Ich habe Sketchnotes für ich entdeckt.

2015 beginne ich, Flipcharts für andere Coaches und Trainer zu zeichnen. Zwischendurch spiele ich mit dem Gedanken, mir damit ein Business aufzubauen, lasse es aber dann doch sein. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, den ganzen Tag nur Flipcharts zu zeichnen. Es würde mich spätestens nach ein paar Monaten langweilen. Außerdem fehlte mir die Sinnhaftigkeit und davon gut zu leben würde sowieso schwierig sein.

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Ich zeichne Sketchnotes für Trainer und Coaches

Nach den ersten beiden Webseiten finde ich 2017 endlich meine Positionierung:

Coaching für Junioren aus Familienunternehmen. Die Webseiten waren eine kostspielige Lernerfahrung. Ich wusste zu der Zeit noch nicht, dass die Positionierungsarbeit VOR der Webseitenerstellung kommt. Ausserdem war ich schrecklich unsicher bezüglich meiner Leistung als Coach. Kein Wunder, ich hatte ja auch erst zwei Jahre Erfahrung.

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Meine endgültige Positionierung: Coaching für Junioren in Familienunternehmen

Mein Coaching-Büro.

Da Johannes als Business Trainer in den Unternehmen Deutschlands unterwegs und ich kann ich sein Büro nutzen. Das ist richtig cool, denn ich staune, was für tolle Klienten den Weg zu mir finden. GoogleAds leistet gute Arbeit. Ich bin froh, für meine Coachings einen professionellen Rahmen zu haben. Von Online-Coachings hat zu der Zeit noch keiner wirklich gesprochen.

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Ich starte mein Coaching Business und darf das Büro von Johannes nutzen

Ein neuer Weg beginnt

2018 startete ich völlig unbedarft – und ohne zu wissen, was ich damit ins Rollen bringe – mein Network Marketing Business mit Ringana. Neben Teilzeitjob und Coaching Business war das nicht immer einfach, aber spannend. Vor allem nahm plötzlich auch mein Coaching Business an Fahrt auf. Ob es einen Zusammenhang gibt, weiß ich nicht, aber nach einem sehr erfolgreichen Jahr, legte ich das Coaching Business auf Eis. Network Marketing hatte mir gezeigt, dass es betriebswirtschaftlich mehr Sinn machte. Und das Coaching Know-How konnte ich sowieso mit einbringen. Ich hätte es mir nicht besser wünschen können. Dem Thema „Präsentation“ konnte ich jetzt nicht mehr ausweichen, deshalb wuchs ich daran. Inzwischen ist das – online und offline – kein Problem mehr. Wie ich zum Network Marketing kam, erfährst du hier.

Wie ich wurde was ich bin: Networkerin und nachhaltige Unternehmerin
Mit einer Kollegin traue ich mich an meine allererste Produktpräsentation

2022 fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen:

Meine Erfahrungen über Gesundheit, Mindset und Unternehmertum machen auf einmal Sinn. Inzwischen bin ich leidenschaftliche, ethische Networkerin und Business Mentorin. Nein, ich bin nicht mehr nur selbstständig, denn ich bin raus aus dem „Tausche-Zeit-gegen-Geld-Modell“. Ich schaffe Mehrwert und Chancen für Frauen, die noch Träume und große Ziele haben. Ich begleite sie als Mentorin auf ihrem Weg zu einer grundsoliden und innovativen Selbstständigkeit und bilde sie zu Führungskräften und Unternehmerinnen aus. Als Scannerpersönlichkeit liebe ich die Vielseitigkeit, die meine Aufgabe mit sich bring. Ich werde nie aufhören, zu lernen, und mich persönlich weiterzuentwickeln. Einmal Coach, immer Coach…

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Heute: Ich liebe meine Arbeit als Networkerin und nachhaltige Unternehmerin

Diesen Beitrag habe ich im Rahmen der Blogchallenge „Boom Boom Blog“ von Judith Peters geschrieben. Du bist neugierig auf die Wege anderer Bloggerinnen? Dann stöbere einfach hier.

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