Im Buch Johannes trifft der Protagonist Klaus auf einen geheimnisvollen älteren Mann. Auf dessen Frage wer er ist, antwortet er: „Ich heiße Klaus Wolff, bin 30 Jahre alt, von Beruf kaufmännischer Angestellter, ledig und so weiter. Das sind doch schon einige Informationen über mich.“ Der ältere Mann schüttelte den Kopf. „Nein, das sind nicht die geringsten Informationen über dich, sondern über deinen Namen, dein Alter, deinen Beruf, deinen Familienstand. Über dich habe ich nichts erfahren.

Heute geht es um die Frage, wer ich bin, wenn ich niemand sein muss. Wer bin ich ohne meine Geschichten, Zahlen, Daten und Fakten. Mal sehen, wie mir das gelingt.

Von der Täuschung des ersten Eindrucks

Mal angenommen, wir hätten uns gerade auf einer Veranstaltung kennengelernt. Vermutlich hätten wir beide sofort einen intuitiven ersten Eindruck voneinander, im Sinne von „ist mir sympathisch“ oder „ist mir nicht sympathisch“. Dieser kurze Moment würde darüber entscheiden, ob wir uns nur kurz begrüßen, oder ob wir einander ein bisschen Zeit schenken. All das passiert innerhalb von Millisekunden und setzt sich zusammen aus den unterschiedlichsten Eindrücken: Aussehen, Haltung, Kleidung, Körperhaltung, Stimme, Mimik, Gestik und vielem mehr. Und natürlich würde auch der Kontext, in dem wir uns kennenlernen, eine Rolle spielen.

Wirklich kennen würden wir uns trotz dieser vielen ersten Eindrücke noch nicht.

Also, nicht wirklich. Denn der erste Eindruck beruht hauptsächlich auf vergangenen Erfahrungen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber so gut meine Menschenkenntnis über die Jahre auch geworden ist, ich täusche mich immer noch. Wenn ich mich trotzdem auf ein Gespräch mit dir einlassen würde, könnte es durchaus sein, dass wir am Ende als Freunde auseinandergehen und uns zum nächsten Kaffee verabredet hätten.

Warum erzähle ich das? Weil ich es gar nicht so einfach finde, einander wirklich kennenzulernen. Und weil ich, wenn ich mich beschreiben soll, immer dasselbe erzähle. Deshalb bin ich sehr gespannt, ob ich heute neue Facetten entdecken werde.

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Typisch ich

Lass uns mal im Alltag beginnen. Ich gehe – im Gegensatz zu meinem Mann Johannes, der das leidenschaftlich gerne tut – nicht gerne Einkaufen. Weder Lebensmittel, noch Klamotten. Mein Kleidungsstil ist recht unspektakulär und seit ich nicht mehr im klassischen Business unterwegs bin, genieße ich mein Leben in weißen Shirts oder Blusen, Jeans und Sneakern.

Ich sitze lieber an meinem Schreibtisch, als dass ich mich um den Haushalt kümmere und ich koche nur, weil es sonst niemand tun würde. Es macht mir einfach keine Freude. Das sind für mich alles Dinge, die mir Zeit für meine Arbeit und meine Projekte stehlen.

Am liebsten hätte ich jemanden, der mir den ganzen Alltagskram vom Hals hält. Jemanden, der gerne kocht und mir damit Freude am Essen schenkt, denn wenn es sein müsste, könnte ich mich tagelang nur von Butterbroten ernähren. 🙈 Wenn sich jemand um Haus und Hof kümmern würde, fände ich das richtig cool und eine Stylistin, die dafür sorgt, dass ich eine kleine, aber feine Garderobe habe wäre auch eine prima Sache. So viel zu meinen Wünschen.

Lesend durch den Alltag

Ich habe immer ein Buch in meiner Handtasche, denn ich habe mal irgendwo gelesen, dass erfolgreiche Menschen in jeder freien Minute lesen. Inzwischen ist es zu einer Gewohnheit geworden, die mir sämtliche Wartezeiten versüßt. Lesen weitet meinen Geist und nimmt mich mit in die Welt ungeahnter Möglichkeiten. Es ist für mich die pure Inspiration, I ❤️ love it! Gemeinsam mit einer kräftigen Tasse Ostfriesentee schenkt mir Lesen kleine Auszeiten im Alltag. Im Moment bin ich dabei mein Repertoire etwas auszuweiten und bin gespannt, welche neuen Gebiete ich lesend entdecken werde.

Leben aus der inneren Mitte

Nachdem ich viele Jahre mächtig viel Gegenwind bekam, war ich ziemlich überrascht, als ich am Ende der Coaching Ausbildung das Feedback bekam, dass ich eine positive Ausstrahlung hätte. Tatsächlich habe ich die und ich lasse mich auch nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Es sei denn, es geht mir etwas völlig gegen den Strich. Dann kann ich schon mal etwas lauter werden. Allerdings geht der Ärger lang nicht mehr so tief, wie früher. Ich würde mal behaupten, dass ich mich ziemlich gut in meiner Mitte eingegroovt habe.

Ansonsten scheint mein Leben ein ganz unspektakuläres zu sein, was es in Wirklichkeit gar nicht ist. Aber das muss ja nicht jeder wissen. So viel zu den Dingen, über die man normalerweise nicht spricht. 😂

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Träumen auf dem Boden der Realität

Ich stehe mit beiden Beinen ziemlich fest auf dem Boden des Alltags. Zwar habe ich den Kopf oft in den Wolken, oder den unendlichen Weiten ungeahnter Möglichkeiten, gleichzeitig müssen die Dinge umsetzbar und alltagstauglich sein. Außerdem wäre mir Träumen alleine zu langweilig. Das, was ich tue, muss schon auch einen Nutzen haben. Für mich, aber auch für andere.

Ich liebe Visionen und alles, was ein bisschen „out of the box“ ist. Und weil das schon immer so ist, habe ich ziemlich viel Erfahrung mit Gegenwind. Ich hatte schon als junge Frau unendlich viele Fragen über das Leben und viele Antworten in der Spiritualität gefunden. An der Stelle, und wenn es um innere Themen geht, bin ich übrigens ziemlich neugierig und furchtlos. Aber auch hier gilt, dass all das alltagstauglich und umsetzbar sein muss, denn das Leben soll dadurch ja leichter werden.

Süchtig nach Erkenntnis

Mein Ziel ist es, ein bewusster Mensch zu sein und zu werden. Deshalb zieht sich das Thema Persönlichkeitsentwicklung wie ein roter Faden durch mein Leben und meinen Alltag. Ich liebe es, Erfahrungen zu reflektieren und Erkenntnisse zu sammeln. Und wenn ich eins durch die vielen Herausforderungen gelernt habe dann, dass wir (Lebens-)Erfahrungen sowieso nicht ausweichen können. Für mich ist das Leben ein spannender Lern- und Entwicklungsweg und ich bin ihn selten alleine gegangen. Seit ich denken kann, habe ich Coaches, Mentoren oder Lehrer an meiner Seite, um Veränderungen auszulösen, mich auf sie einzustellen oder Veränderungsprozesse zu erleichtern.

Ich kann „herumgeeiere“ nicht leiden

Durch die viele innere Arbeit, bin ich nicht nur ziemlich klar, sondern auch entscheidungsfreudig geworden. Natürlich gibt es Themen, über die ich mal eine Ecke länger nachdenken muss. Die meine ich nicht. Was mich ziemlich nervt ist Unentschiedenheit. Das endlos lange herumdiskutieren, ohne eine Entscheidung zu treffen. Ich mag auch keine Rechtfertigungsgeschichten. Wenn mir ein Roman erzählt wird, warum etwas nicht geht, aber man gerne würde, aber doch nicht kann. Vergiss es. Vor allem im beruflichen Kontext macht mich das irre.

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Meisterin des Durchhaltens

Wenn ich mich für etwas entschieden habe, mich „committe“, hast du mich an der Backe. Dann ziehe ich das durch. Komme was wolle. Dann lasse ich mich von nichts und niemandem aufhalten. Umwege, Fehler und Widerstände gehören dazu und sind für mich ein wichtiger Teil des Weges.

Staunend durch den Alltag

Die Welt erzählt uns ständig, dass wir unsere Nase nicht in Dinge stecken sollen, die uns nichts angehen. Aber gerade dann ist es doch besonders spannend! 🤓 Ich liebe fast alles, was ich noch nicht kenne und kann mich für die unterschiedlichsten Themen begeistern. Immer dann, wenn ich denke, dass jetzt mal Ruhe ist, kann ich davon ausgehen, dass das nächste Thema um die Ecke kommt. Deshalb kenne ich auch keine Langeweile. Hatte ich noch nie. Noch nicht mal im Urlaub. Ich liebe alles Neue und stehe Veränderungen erst mal neutral gegenüber. Außerdem lerne ich wahnsinnig gerne Neues. Je ungewöhnlicher, umso besser. Wie gesagt, ich kann mit Widerstand umgehen. 😉

Veränderung, ich komme!

Kürzlich sagte mir jemand, dass ich ihn dazu inspiriert hätte, sich auf eine große Veränderung einzulassen. Die Person sagte mir, dass sie bei mir beobachten würde, wie ich mich immer wieder neuen Herausforderungen und Veränderungen einlassen würde. Das hat mich ziemlich überrascht, denn im Grunde meines Herzens bin ich schon sehr sicherheitsbedürftig. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass der Wandel zum Leben gehört und dass es am leichtesten ist, wenn wir uns mutig darauf einlassen. Deshalb suche ich lieber nach Lösungen, als mich im Problem zu suhlen.

Einfach mal machen, könnte ja gut werden

Ich habe eine sehr spontane und intuitive Vorgehensweise. Ich bin niemand, der lang und breit recherchiert, um daraus einen detaillierten Projekt- oder Zielplan zu erarbeiten. Ich fange einfach an, denn ich habe zu oft erlebt, dass das Leben (mit oft ungeahnten Möglichkeiten) dazwischen kommt. Deshalb gelingt es mir immer besser, mich auf meine innere Führung und den Flow des Lebens einzulassen. Ja, ich habe Ziele, aber um dorthin zu kommen, vertraue ich meinem inneren Kompass.

Einer meiner wichtigsten Werte: Zuverlässigkeit

Mit Unzuverlässigkeit habe ich ein echtes Problem. Inzwischen bin ich beim Thema Unpünktlichkeit zwar etwas gelassener geworden, denn es kann jedem – auch mir – mal passieren, dass man sich verspätet oder ein Termin durchrutscht. Aber Zuverlässigkeit hat für mich viel mit Vertrauen zu tun, mit Verlässlichkeit und Commitment. Wenn du mich richtig ärgern willst, brauchst du mich nur hängen zu lassen, Vereinbarungen nicht einhalten oder dich einfach nicht mehr melden.

My Home is my castle

Ich bin wahnsinnig gerne Zuhause und überglücklich, dass ich inzwischen von Zuhause aus arbeiten kann. I ❤️ love it! Da ich aber einen Mann habe, der ein Vielreisender war, habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt, immer mal wieder unterwegs zu sein, auch beruflich. Ich habe die Fähigkeit, mir überall ein kleines Zuhause zu schaffen, indem ich meine „Spielsachen“ (Laptop, Notizbuch & Stifte, Buch) mitnehme. Damit kannst du mich tatsächlich überall parken.

Ich verbringe gerne Zeit mit mir

Ich fühle mich nie einsam. Im Gegenteil. Ich liebe es, mit mir alleine Zeit zu verbringen und fühle mich dabei niemals einsam. Ich habe sehr viele Jahr alleine gelebt und mir wurde während dieser Zeit weder langweilig, noch habe ich mich jemals einsam gefühlt. Im Gegenteil. Ich liebe die Zeit mit mir selbst. Manchmal sehne ich mich tatsächlich danach, mich für ein paar Wochen ganz zurückzuziehen.

Über das „kleine“ Glück

Damit bezeichne ich Alltagsmomente, in denen ich das Gefühl habe, dass alles, so wie es gerade ist, gut ist. Dafür brauche ich keinen Auslöser im Außen, diese kleinen Momente entstehen ganz spontan und aus dem Moment heraus. Dann fühle ich eine freudige Leichtigkeit und eine tiefe Dankbarkeit. Durch die vielen herausfordernden Zeiten hat sich mein Fokus verändert und ich kann mich an den vielen kleinen Dingen im Alltag freuen.

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Wie mich mein Umfeld beschreiben würde

Ich beginne mal mit meiner Familie, die eine sehr überschaubare Größe hat. Als Kind hätte man mich sicher als still, schüchtern und zurückhaltend beschrieben. Das hat sich mittlerweile verändert, aber mag die Rolle der stillen Beobachterin, die in einer ruhigen Ecke steht, immer noch. Den Platz im Mittelpunkt überlasse ich gerne anderen.

Obwohl ich mich gut an Gegebenheiten anpassen kann, steckt in mir doch eine Rebellin. Ich bin ein Freigeist und mein Kopf ist ein Hauptbahnhof. Ich habe meist einen etwas anderen Blick auf die Dinge und das ist für einen Teil meines Umfeldes etwas unbequem. Aber die meisten haben sie sich mittlerweile daran gewöhnt. 😉

Menschen, die mich gut kennen, würden dir vermutlich erzählen, dass ich ständig neue Themen entdecke, schrecklich viele Bücher lese und ständig neue Flausen (= Ideen) im Kopf habe. Man kann mit mir über alles reden und bekommt in Gesprächen immer einen etwas anderen Blickwinkel zu hören. Ich werde als offener und positiver Mensch bezeichnet, auf den man sich verlassen und dem man vertrauen kann.

Ich könnte noch endlos weiterschreiben, glaube aber, dass das wichtigste gesagt ist. Dieser Blogartikel ist ausnahmsweise mal nicht so leicht aus mir herausgeflossen. Spaß gemacht hat er trotzdem. Ich danke dir fürs Lesen. Falls wir uns schon persönlich kennengelernt haben, und du etwas siehst, was ich nicht sehe, freue ich mich über deine Ergänzung in den Kommentaren.

Zu diesem Blogbeitrag hat mich Silvia Kanth im Rahmen ihrer Blogparade eingeladen. Noch mehr Blogparaden findest du bei Judith Peters.