Die tägliche Reflexion gehört schon seit einer gefühlten Ewigkeit zu meinem Alltag. Deshalb hat sie endlich eine eigene Kategorie bekommen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass in so kurzer Zeit gleich so viele Blogartikel zum Thema Journaling entstehen. 😮 Im Oktober stand das Schreiben im Mittelpunkt, aber es war auch sonst viel los. Lass uns starten.

Besuch bei meiner Teampartnerin Susanne

Ich habe endlich meine Teampartnerin Susanne in Nürnberg besucht. Ich bin echt froh, dass nicht täglich nach Nürnberg pendeln muss, denn es kam bei der Hin- und Rückfahrt zu Verspätungen und Zugausfällen, so dass aus dem geplanten halben Tag ein ganzer wurde. Aber da ich mein „Büro“ sowieso in der Handtasche hatte, konnte ein bisschen arbeiten.

Ich liebe Teammeetings, aber in der Einzelarbeit kann ich einfach besser auf individuelle Themen eingehen. Und da wir beide Coaches sind, ist das immer auch ein kleiner Erfahrungsaustausch.

Persönlichkeitsentwicklung ist im Network Marketing ein Dauerthema, denn wir alle stoßen in schöner Regelmäßigkeit an hinderliche Glaubenssätze und seltsame Vorstellungsbilder. Was ich bei uns Frauen oft beobachte ist, dass wir, wenn mal wieder etwas nicht klappt, ziemlich schnell an uns selbst zweifeln und dazu neigen, die Flinte ins Korn zu werfen. Ich finde das unglaublich schade und wenig hilfreich, denn wir können vor unseren Themen sowieso nicht weglaufen. Es gibt immer einen Weg, man muss ihn nur finden. Jedenfalls haben wir uns gemeinsam auf eine spannende Suche gemacht. 😉

Otto Waalkes und seine Kunst

Otto Waalkes hatte ich als Künstler völlig unterschätzt. Entsprechend überrascht war ich über den Umfang der Ausstellung im Buchheim Museum der Phantasie in Bernried, am Starnberger See. Völlig fasziniert hat mich, dass er zeitgenössische Kunstwerke einfach „kopiert“ und seine Ottifanten integriert. Man lerne: Du musst das Rad nicht neu erfinden. Er grundiert seine Leinwände übrigens mit Ostfriesentee. Was ich auch nicht wusste war, wie er Komiker wurde: Als Musiker war er so aufgeregt, dass er sich oft verspielt oder versungen hat. Seine improvisierten Entschuldigungen kamen am Ende besser an, als seine Musik. Ich habe einen Satz aus der Ausstellung mitgenommen: „Wenn ich male, entsteht durch jede Schicht, die ich einem Bild hinzufüge, ein neues Erlebnis. Jedes Bild gibt mir am Ende das Gefühl: Jetzt hast du wieder was dazugelernt.“

Ich habe die Ausstellung gemeinsam mit meiner Freundin Nicole besucht.

Drei Tage bei den Zeitspringern

So langsam werden die Besuche bei meinen Eltern (ich nenne sie Zeitspringer) Teil meines Lebensrhythmus. Es ist jedes Mal ein bisschen anders und ich nehme immer ein Learning mit. Zum Beispiel habe ich gelernt, mir Zeit für mich zu nehmen. Ich stehe früher auf, um Zeit für meine Morgenroutine zu haben und ich nehme mir während des Tages immer wieder Zeit – auch außerhalb – um zu Schreiben, zu Lesen oder einen Spaziergang und Fotos zu machen. So sorge ich nicht nur für mich, sondern auch für meine Eltern, denn schließlich bin ich ein „Störenfried“ in ihrem Alltag.

Entdeckt bei der Erledigungstour im Dorf

Wichtig ist, dass ich mich vorab mit meinem Bruder abspreche, damit die Geschichten, die wir unseren Eltern erzählen, zusammenpassen. Inzwischen kennen wir die Triggerworte- und Sätze die, vor allem bei meinem Vater, unnötige Irritationen und Diskussionen auslösen. Also versuchen wir, sie zu vermeiden. Ich lerne, Geschichten zu erzählen, denn meinen Eltern erschließt sich immer noch nicht, warum ich mich jeden Monat bei ihnen einniste und dann auch noch mit irgendwelchen Putzaktionen (die ich nicht heimlich, still und leise machen kann) um die Ecke komme. Meinen Vater empfindet es im Moment noch als übergriffig, wenn ich im Haus putze, meine Mutter ist da recht entspannt. Und manchmal muss ich genau diese Irritation auslösen, damit etwas in Gang kommt. Es ist eine Gratwanderung und ich wachse an jedem Besuch und an jeder Erfahrung. Von diesem Besuch bin ich mit einer wichtigen Erkenntnis nach Hause gekommen:

Wenn wir während des Lebens nicht lernen, uns auf Veränderungen einzulassen, wenn wir an den Dingen hängen und nicht gelernt haben loszulassen, wird es mit zunehmendem Alter immer schwerer. Die gesellschaftliche Situation schubst uns sowieso zu dauerndem Wandel und wir sollten lernen, uns bewusst darauf einzulassen, statt an Altem festzuhalten.

Ich finde es übrigens sehr lustig, dass mich viele Leute, nach über zwanzig Jahren Abwesenheit immer noch kennen. Früher habe ich den Kontakt eher vermieden, weil ich so schrecklich unsicher war. Heute freue ich mich über die netten und manchmal sehr besonderen Gespräche. Mich überrascht, dass mir das gefällt, denn ich habe als Kind und Teenie darunter gelitten, dass mich jeder im Dorf kennt.

Experiment: Digitale Notizen

Nach dem Interview mit Angelika hatte ich mir Goodnotes aufs alte iPad geladen und an einem launigen Tag beschlossen, mich damit zu befassen. Dabei habe die Websiten www.likepaper.de und www. paperlesslife.de entdeckt und schnell gemerkt, dass die klassischen Termin- und Aufgabenplaner – egal ob analog oder digital – einfach nichts mehr für mich sind. Termine organisiere ich über Outlook, das habe ich auch auf dem Handy, und für Aufgaben mache ich mir Notizen.

Letztere sind mein Hauptproblem, denn was ich nicht sehe, gerät schnell mal in Vergessenheit, wenn es nicht ganz wichtig und dringend ist. Deshalb liegt bei mir auch immer Zeug herum, was viele für Unorganisiertheit halten. Aber das ist es nicht, denn ich weiß ganz genau wo welche Information liegt. Mappen, Ordner oder ähnliches sind für mich Gräber. Wenn ich die Sachen in den Papierkorb werfe, hat das den gleichen Effekt. 😝 Leider.

Im Moment experimentiere ich mit digitalen Notizzetteln in Goodnotes. Aber auch die dürfen nicht in Ordner verschwinden, sondern liegen als Einzeldateien auf dem Desktop, so dass sie auf den ersten Blick sichtbar sind. Solange iPad und Stift immer griffbereit sind, funktioniert das überraschend gut. Ich habe seit ungefähr 14 Tagen kaum mehr einen meiner berühmt berüchtigten Fresszettel geschrieben. Was für mich ebenfalls wichtig ist: Die Notiz muss von Hand geschrieben sein. Was ich allerdings stört ist, dass Satzteile nach dem Schreiben mal verschwinden. Für Notizen ist das undramatisch, aber es nervt trotzdem ein bisschen.

Ein Satz, den jemand in einem Film sagte. Er wird vom digitalen Notizzettel ins analoge Notizbuch wandern.

Ein neuer Weg beginnt

Nachdem meine erste spirituelle Lehrerin 2016 verstarb, ging ich den Weg – gemeinsam mit Johannes – ohne Begleitung weiter. Das war kein Problem, denn wir hatten uns über die vielen Jahre ein stabiles Fundament erarbeitet. Im Mai diesen Jahres habe ich meinen Seelenplan kennengelernt. Das veränderte alles, und zwar im positiven Sinn.

Wie heißt es so schön: „ist der Schüler bereit, erscheint der Lehrer“. Offensichtlich bin ich bereit und ich freue mich unglaublich wieder eine spirituelle Lehrerin an meiner Seite zu haben. Schon alleine das Commitment zur gemeinsamen Arbeit hatte eine spürbare Wirkung: in mir wurde es so viel ruhiger. Der vertrauensvolle gemeinsame Raum ermöglicht mir eine neue Tiefe. Dafür bin ich sehr dankbar und ich freue mich auf all die neuen Erfahrungen.

Besuch aus der Schweiz

„Unser Leben ist nichts weiter als ein Geschwätz und ein Gelächter. Ich weiß nicht, woher das kommt, daß ich mich – wenn ichs genau überlege – bei allem für das Gelächter entschieden habe…“ Weiß jemand, von wem der Gedanke ist? Ich hatte ihn auf dem Tisch des Literaturhaus Café entdeckt, als ich mich dort mit Christine traf.

Sie hatte am Vortag einen Verhandlungsworkshop und viel Zeit und interessante Themen mitgebracht. Leider haben wir versäumt, ein Foto von uns zu machen, aber vielleicht entschädigt dich das unglaublich schöne Ambiente im neu eröffneten Rosewood Hotel ein bisschen dafür. Wir waren neugierig, was aus der ewig langen Baustelle wurde. Und ganz nebenbei habe ich viel über Verhandlungstechniken erfahren.

Schreibend die eigenen Gefühle entdecken

Nach einem Mini-Augenblick des Zögerns, habe ich mich für einen 12tägigen Online Journaling-Kurs entschieden, der mich den halben Oktober begleitete. Was für eine spannende Entdeckungsreise. Ich fand ich es sehr bereichernd, mit einer Gruppe schreibender Frauen unterwegs zu sein und habe diesen „Kurztrip“ sehr genossen. In den nächsten Tagen werde ich dazu eine Schreibübung veröffentlichen, die ich während dieser Zeit gemacht habe. Ich hatte schlichtweg vergessen, den Blogartikel zu veröffentlichen. 🙈 Asche auf mein Haupt…

Arbeitstrip nach Bamberg

Mit Johannes war ich zwei Tage in Bamberg. Die Workshop-Pausen habe ich zum Schreiben genutzt, was überraschend gut funktioniert hat, auch im Gasthaus.

Film des Monats

… ist dieses Mal eine Dokumentation über Anne Sophie Mutter. Ich bin durch Dokumentationen über „Wunderkinder“ auf diesen Film gestoßen und ich fand es unglaublich schön, mehr über diese unglaubliche Violinistin zu erfahren. Vielleicht faszinieren mich solche Geschichten deshalb, weil ich meine Vielseitigkeit bei der Suche nach meiner Berufung nicht besonders hilfreich fand. Dass wir uns richtig verstehen: Ich liebe meine Vielseitigkeit und gleichzeitig bin ich fasziniert, wenn sich ein Talent schon bei Kindern so eindeutig und früh zeigt. Es ist unglaublich, wie viel Freude und Selbstbewusstsein sie schon als Kind und Jugendliche hatte und wie sie ihren Berufsalltag als Witwe mit zwei kleinen Kindern gemanagt hat. Der Film gibt interessante Einblicke in Ihr Leben und Wirken, ich werde ihn mir sicher nochmal anschauen.

Bücher des Monats

Karl Lagerfeld lebte in zwei benachbarten Häusern, in einem schlief und zeichnete er, im anderen war sein Büro. Er brauchte sieben Stunden Schlaf, zeichnete erste Ideen nach dem Aufwachen auf, frühstückte, und zog sich dann in sein Lesezimmer zurück, um weitere Zeichnungen anzufertigen. Das Mittagessen fiel aus, dafür nahm er ein Bad, widmete sich dann dem Tagträumen und ließ sich gegen 16 Uhr zu Chanel fahren (aus „Mehr Musenküsse. »Am kreativsten bin ich wenn ich bügle.«: Die täglichen Rituale berühmter Künstler“).

Mason Currey entdeckte, auf der Suche nach Erfolgsrezepten anderer, die individuellen Arbeitsweisen kreativer Menschen. Im Buch „Mein kreatives Geheimnis sind bequeme Schuhe“ geht es nur um Künstlerinnen. Ich war ziemlich überrascht, zu erfahren, wie unterschiedlich die Arbeitsstrategien sind, dass es manchmal gar keine gibt und dass es Autorinnen gibt, denen alles Spaß macht, nur nicht das Schreiben selbst. Ein nettes und amüsantes Büchlein zum Schmökern.

Ich weiß nicht, wann ich „Der Alchimist“ von Paulo Coelho zum ersten Mal gelesen habe, aber es muss schon eine ganze Weile her sein. Als ich diese besondere Ausgabe, mit Zeichnungen von Christoph Niemann bei meinem Kreativdealer liegen sah, packte ich sie direkt in den Einkaufskorb. Ein wunderschönes Buch, über das ich mich sehr freue.

Was sonst im Oktober noch los war

  • Ausgefallen: Mein Besuch auf der Frankfurter Buchmesse. Ich war ein bisschen erkältet und wollte mir den Trubel nicht zumuten. Hoffentlich klappt es im nächsten Jahr.
  • Die Blogparaden sind los und ich habe meinen ersten Blogartikel veröffentlicht: Worüber ich gerne ein Buch schreiben würde. Die meisten Blogparaden laufen bis Mitte November und es werden noch weitere Beiträge entstehen.
  • Network Marketing rückt zugunsten des Schreibens etwas auf die Seite, zumindest hier auf dem Blog. Auch das Thema Selbstständigkeit tritt ein etwas in den Hintergrund. Ich werde Selbstständige nur noch im Rahmen von Network Marketing begleiten.
  • Ich habe in Canva mein erstes Youtube Video erstellt: Journaling im Oktober 2023. Es ist völlig spontan entstanden und hat mich viel zu viel Zeit gekostet. 🙄 Die liegengebliebene Büroarbeit musste ich am nächsten Tag nachholen.

Video: Einblick in mein Notizbuch

Meine Art des Journaling entstand aus den unterschiedlichsten Methoden und Techniken: Scrapbooking, Art Journaling, Sketchnotes, Urbansketching, Visionboards, Storytelling und vielem mehr. In der Regel bin ich „quick & dirty“ unterwegs und ich finde meine Notizbücher gerade deshalb wenig spektakulär. Allerdings habe ich gelernt, dass andere sich trotzdem gerne davon inspirieren lassen und deshalb ein paar Seiten zusammengestellt.

Throwback Oktober 2022

Lieblingssong im Oktober

Darüber habe ich im Oktober gebloggt

Monatsrückblick September 2023: Fokus on me

Gefühlt hatte der September doppelt so viele Tage, wie all die anderen Monate. Es ist so unglaublich viel passiert, so dass der Monatsrückblick entsprechend lang…

Wie aus Zweifel und Unsicherheit neue Klarheit entstehen kann

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Anfangen: Wie du die Angst vor dem leeren Blatt überwindest

Mit klammen Fingern vom langen Spaziergang öffnete er die Hintertür des Konzerthauses, warf den dicken Wintermantel über den Stuhl seiner Garderobe…

12 von 12 im Oktober 2023: Schreibend durch den Tag

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Interview: Erste Erfahrungen mit Digitalem Journaling

Mit digitalem Journaling hatte ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt. Tatsächlich war mir, als Papierfetischistin, der Begriff völlig unbekannt. Gleichzeitig war ich…

Worüber ich gerne mal ein Buch schreiben würde

Ein Buch zu schreiben, übt auf viele eine große Faszination aus. Ich kenne einige, denen es – zumindest gedanklich – in den Fingern juckt. Interessanterweise habe ich…

Journaling: Wie ich eine Tagebuchseite mit Fotos gestalte

Auf die Idee, meinen Alltag zu dokumentieren, bin ich übers Scrapbooking gekommen. Seitdem fange ich Alltagsmomente mit der Handykamera ein, um sie dann…